Degersheim — Waldstatt • SG

Toggenburger Hügelzüge

Die Einheimischen sagen «Tegersche» - und sie wissen es natürlich besser. Denn der Name Degersheim ist eigentlich falsch, er geht auf eine Fehlinterpretation des gesprochenen Wortes zurück. «Tegersche» - darin sind sich die Linguisten heute einig - steht für «grosse Esche», zu-sammengesetzt aus den althochdeutschen Wör-tern tëgar für «gross» und asca für «Esche». Entsprechend lautete auch die erste belegte Nennung des Dorfs im Jahr 837 «Tegarasgai» - grosse Esche. Die Wanderung führt vom Bahnhof dorfaufwärts. Am Dorfrand fällt die schachbrettartige Anordnung der Häuser auf. Sie ist auf den Dorfbrand vom 21. März 1818 zurückzuführen. Der Weg-weiser zeigt hier zwei Routen an. Besser ist der Weg, der zum Wald und später als Wiesenpfad direkt zum Restaurant Fuchsacker hinaufführt. Wald- und Wiesenwege führen teilweise in leichtem Auf und Ab der Kantonsgrenze entlang zu den Höfen von Hochwacht. Dann geht es nochmals über einen Hügel zur Strasse. Dem Hartbelag weicht man auf einem Waldpfad bis kurz vor dem Restaurant Landscheide aus. Hier zeigt der Wegweiser einem kleinen Skilift entlang steil aufwärts. Bald ist der einmalige Aussichtspunkt Sitz erreicht. Hier sollte man die Fernsicht auf den Alpstein und ins Toggenburg, aber auch weit ins Mittelland hinein geniessen. Nach einer ausgiebigen Rast wandert man über Wiesen hinunter zur Busstation. Müde Wanderer wählen hier den Bus. Der weitere Weg führt nach Högg hinauf. Einmal aus dem Wald, wartet wieder eine phänomenale Aussicht auf Schwellbrunn und die Berge. Ein Höhenweg bringt den Wanderer dann zum ehemaligen Restaurant Säntisblick. Schliesslich senkt sich der Pfad Waldstatt entgegen.

Information

Erreichbar ist Degersheim mit dem Zug über
St. Gallen, Gossau und Wattwil. Von Waldstatt fährt der Zug nach Herisau und Appenzell.

Berggasthaus Fuchsacker, 071 371 11 66, www.fuchsacker.ch
Restaurant Landscheidi, Schwellbrunn,
071 351 23 75

Wanderung Nr. 1301

Publiziert 2017 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Werner Nef

Wandervorschläge

Säntisblick über dem Neckertal Nr. 1361
Mogelsberg Station — Brunnadern • SG

Säntisblick über dem Neckertal

In Mogelsberg wütete im 17. Jahrhundert mehrmals die Pest. Vermutlich wurde diese hochansteckende Seuche damals von Händlern eingeschleppt, die mit ihren Waren auf der Handelsroute durch das Neckertal zogen. Zum Glück sind diese düsteren Zeiten vorbei! An einem sonnigen Herbsttag ist die beschauliche Gegend wie gemacht zum Wandern! Vom aussichtsreichen Wanderweg aus sieht man auf den Hügeln ringsum überall kleine Streusiedlungen, die typisch sind für die Region Neckertal-Appenzeller Hinterland. In dieser waldreichen Gegend konnten sich die ersten Siedler nur dort niederlassen, wo es eine Quelle hatte und es vom Gelände her möglich war, Wald zu roden, um Weideland zu gewinnen. An zu steilen, ungeeigneten Hängen wurde der Wald als Hofreserve stehen gelassen. Farbige Waldabschnitte, aussichtsreiches Offenland, kurze Auf- und Abstiege wechseln sich ab, bevor man nach angenehmer Steigung etwas unterhalb der Wilkethöchi den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Hier ist die Aussicht zu den Bergen im Alpsteingebiet noch vom Wald verdeckt. Auf dem Gerensattel zeigt sich dann der herbstlich verschneite Säntis. Von hier aus ist es nur ein kurzer Abstecher zur gemütlichen Alpstube Wimpfel. Etwas steiler führt der Wanderweg am Schluss hinunter zum Bahnhof Brunnadern.
Gipfelsturm im unteren Toggenburg Nr. 1113
Bütschwil — Mosnang • SG

Gipfelsturm im unteren Toggenburg

Bütschwil mit seiner dominanten Kirche liegt an der Bahnlinie von Wil nach Wattwil. Dem Dorfbach folgend, gelangt man über Zuckenmatt zum Weiler Dottingen. Hier öffnet sich bereits ein erster Blick auf die Schlosshöchi. Durch ein kleines Tal am Südhang der Hochwacht gewandert, ist bald Aufeld erreicht. Der Strasse in Richtung Rachlis folgt man nur ein kurzes Stück, dann weist die gelbe Tafel die Wandernden über Berg zum Schönengrund hinauf. Ein steiler Anstieg, der zuletzt weglos auf den Gipfel führt, lohnt die Mühen mit einer grandiosen Fernsicht. Auf den Bänken beim grossen Kreuz schwenkt der Blick über das Toggenburg zum Alpstein, im Nordosten über das Fürstenland und im Nordwesten zur Iddaburg, deren Kirche als weisser Strich leuchtet. Darüber hinweg sieht man bis weit ins Mittelland hinein. Über Weiden geht es dann südwärts zum Wegweiser hinunter. Bei der Kreuzung wählt man den Weg abwärts durch den Wald. Am Hof Cholwis führt ein Fahrweg die Wiesen hinunter. Kurz vor dem Weiler erinnert bei einer Ruhebank eine Messlatte, dass sich hier der geografische Mittelpunkt der flächenmässig grossen Gemeinde Mosnang befindet. Aufs einzige Restaurant dieser Wanderung trifft man in Wiesen. Ein guter Grund, hier die Mittagsrast einzuplanen. Der Strasse folgend, gelangt man über Lenzlingen zum Weiler Wolgensingen. Eine leichte Steigung zum Haaggen, schon liegt unser Ziel Mosnang in greifbarer Nähe in einem Talkessel. Ein anfangs steiler Abstieg führt ins Dorf hinunter. Übrigens: am Skilift am Nordhang der Hochwacht unternahm die Ex-Skirennfahrerin Maria Walliser ihre ersten Fahrversuche auf den langen Latten. Auf dem Dorfplatz bei der Kirche fährt das Postauto im Halbstundentakt nach Bütschwil zurück.
Zwischen Toggenburg und Fürstenland Nr. 0853
Flawil — Uzwil • SG

Zwischen Toggenburg und Fürstenland

Vom Bahnhof Flawil führt die Wanderung geradewegs durch die Ortschaft. Bei der Kreuzung lohnt es sich, einige Schritte links zu gehen, um die reich bemalten Häuser und das Flawiler Wahrzeichen, ein grosses Hufeisen aus alten Hufeisen, zu bestaunen. Bei den letzten Häusern zeigt der Wegweiser bergan zum Kloster Magdenau. Der stille Ort verdient einen Stopp. Das Kloster gründete der Ritter Giel von Glattburg im Jahre 1244. Heute freuen sich die 16 Zisterzienser-Schwestern, wenn Wanderinnen und Wanderer bei ihnen übernachten und einen Einblick ins Klosterleben gewinnen oder auch einfach im Klosterladen etwas einkaufen wollen. Für Gruppen stellen sich die Nonnen auch gerne als Führerinnen durch die Anlage zur Verfügung. Im gegenüberliegenden Restaurant Rössli, erbaut um 1792, kann man sich vortrefflich verpflegen und den Festsaal mit historisierender Ausmalung bestaunen. Nach der besinnlichen Rast führt die Wanderung an der grossen Sägerei vorbei, die ebenfalls zum Kloster gehört. Dahinter befindet sich die Kapelle St.Verena. Ein Waldweg bringt uns hinab zur Strasse, die etwas hinter dem Weiler Buebental überquert wird und dann im Wald zum Aussichtrestaurant Eppenberg hinauf führt. Eine fantastische Sicht über das Fürstenland lohnt die Mühen. Die Wanderung geht weiter durch den Wald zum Hof Eberwies und der Fahrstrasse entlang zum Weiler Bisacht. Hier zieht ein wunderschönes aristokratisches Bauernhaus aus dem frühen 18.Jahrhundert, das heute als Wohnheim dient, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Weiter steigt die Route durch den Wald nach Oberuzwil und zum Bahnhof Uzwil ab.
Kleinkraftwerke Nr. 0577
Gossau (SG) — Flawil • SG

Kleinkraftwerke

In Gossau folgen Wandernde in der Bahnhof~ unterführung dem Wegweiser Richtung Herisau. Nach dem Wald führt der Weg rechts Richtung Marstal, wo einst eine Pulvermühle stand, zum Weiler Zellersmüli an der Glatt. Dann steigt der Fahrweg etwas bergan, und kurz darauf wird Schwänberg erreicht. Sehenswert sind das Rathaus, das nie als solches benutzt wurde, und das Rutenkaminhaus, dessen funktionstüchtiger Kamin aus Weidenruten geflochten und mit Lehm verkleidet ist. Weiter führt der Weg steil abwärts zur gedeckten Holzbrücke über den Wissbach. Darunter befindet sich das letzte der einst drei Kraftwerke am Wissbach. Der Weiher ist wegen seines Amphibienreichtums von kantonaler Bedeutung. Weiter oben lädt ein Rastplatz zum Verweilen. Darauf führt der Weg vom Kraftwerk der Druckleitung folgend durch den imposantesten Teil der Schlucht zum Stauweiher hoch. Nach dem Einlasswerk des Stausees weist der Wegweiser steil nach Egg hinauf. Die Talmühle, das oberste Kraftwerk, wurde 2006 stillgelegt, weil die Konzession auslief. Die beiden andern Werke dürfen bis 2026 Strom produzieren. Auf der Egg erfreut einen die herrliche Fernsicht, bevor der Weg zur Tobelmühle hinabsteigt. Oberhalb der Glatt zweigt die Route zur Salpeterhöhle ab, wo der Legende nach einst der Heilige Kolumban Rast machte. Heute ist die Höhle wegen Einsturzgefahr nicht mehr zugänglich. Bei der Eisenbahnbrücke führt die Route nach Burgau, einem Haufenweiler mit bäuerlichkleinstädtischem Gepräge. Das Rathaus ist eines der ältesten Gebäude des Kantons St. Gallen. Von hier trennt einen nur noch ein kurzes Stück bis zum Ziel am Bahnhof Flawil.

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