Die Region südlich des Neuenburgersees zwischen Yverdon und Payerne gehört nicht zu den bekanntesten Wanderregionen der Schweiz, ist die Landschaft doch geprägt von der Autobahn und vom Militärflugplatz. Umso wertvoller sind kleine Juwele wie das Vallon des Vaux, das man zu Fuss von Yvonand aus erreicht. Einer der Höhepunkte ist der 22 Meter hohe Tour de St-Martin. Er ist der einzige Überrest eines der bedeutendsten Lehen im Mittelalter. Erbaut um 1240, diente er den ansässigen Lehnherren als herrschaftlicher Wohnsitz. Zum Gut gehörte nebst dem Turm auch eine Siedlung, die aber komplett verschwunden ist. Der Turm wurde im 20. Jahrhundert saniert und im Innern mit einer Eisentreppe versehen. Über diese gelangt kann man zur Spitze des Turms und kann die Aussicht auf die umliegenden Höfe, Weiden und den Jura geniessen. Die Wanderung beginnt eher unspektakulär und führt auf Hartbelag durch Siedlungen. Doch schon bald ist das wilde Vallon des Vaux erreicht. Steilwände aus Sandstein und das Flüsschen Vaux säumen den Weg. Wer Glück hat, kann sogar heimische Gämsen beobachten. Plötzlich zweigt der Weg links ab, und ein steiler Aufstieg führt zum Tour de St-Martin. Zwar ist der Wanderweg durchgehend gelb markiert, aber auf diesem Abschnitt zahlen sich feste Schuhe aus. Nach dem Verlassen der Schlucht wird der Weg wieder flach und breiter, und man wandert durch eine kleine Allee von Obstbäumen nach Chêne-Pâquier. Hier steht eine der ältesten reformierten Kirchen der Schweiz. Eine Erfrischung vor dem Rückweg gibt es im Hôtel de Ville in Chavannes-le-Chêne. Durch Kulturlandschaft und stets mit Blick auf den Jura und den Neuenburgersee geht es zurück nach Yvonand.
Information
Erreichbar ist Yvonand mit dem Zug über Yverdon-les-Bains oder Fribourg. Oder mit dem Schiff.
Restaurant de l'Hôtel de Ville, Chavannes-le-Chêne, 024 430 11 91
Hôtel de la Gare, Yvonand, 024 430 24 04, www.hotel-de-la-gare.ch
Wanderung Nr. 1465
Publiziert 2018 ‒
Präsentiert von Schweizer Wanderwege
Alexandra Blatter