Treib — Bauen • UR

Frühling in Seelisberg

Der Vierwaldstättersee ist still und ruhig, kein Wind ist zu spüren. Wie so oft am Morgen. Sanft gleitet das Schiff über das türkisblaue Wasser von Brunnen nach Treib, wo diese Frühlingswanderung startet. Sie ist sehr beliebt und zieht trotz dem recht hohen Hartbelaganteil viele Wanderer an, insbesondere Familien. Über einen steilen, aber angenehmen Weg geht es nach Seelisberg hinauf - er beginnt zwischen dem Wirtshaus Treib und der Talstation der Zahnradbahn. Wer die Wanderung abkürzen will, nimmt die Bahn. In Seelisberg folgt man der Hauptstrasse quer durchs ganze Dorf bis zu einem Spielplatz. Ab hier geht es eine ganze Weile durch den Wald. Man kommt dabei an etlichen Feuerstellen und Aussichtspunkten vorbei, mit Blick in die Berge und auf den See. Und hier sieht man: Wind ist aufgekommen auf dem See, wie immer gegen Mittag. Das Wasser kräuselt sich, bildet weisse Schaumkronen. Das ist die Zeit, wo die Surfer ihre Bretter hervorholen. Bald wird man sie über das Wasser jagen sehen. Die Wanderung aber verlässt die Aussichtspunkte und das Spektakel, geht am Schlösschen Beroldingen vorbei zu den Höfen bei Wissig. Hier beginnt der Abstieg. Er führt über Treppen und schmale Wege hinunter nach Bauen zur Schiffsstation.

Information

Erreichbar ist Treib mit dem Schiff ab Brunnen (zehn Minuten Fussweg ab Bahnhof Brunnen bis zur Schifflände Brunnen der Hauptstrasse entlang). Ab Bauen fahren Schiffe Richtung Flüelen und Brunnen (Fahrplan auf: www.lakelucerne.ch).

Diverse Hotels und Restaurants in Brunnen und Seelisberg
Wirtshaus zur Treib, 041 820 12 61, www.wirtshauszurtreib.ch
Restaurant Zwyssighaus, Bauen, 041 878 11 77, www.zwyssighaus.ch
Restaurant Fischli am See, Bauen,
041 878 01 10, www.fischliamsee.ch
Sommerrestaurant Schiffländi, Bauen (offen, wenn Jolanda da ist)

Wanderung Nr. 1422

Publiziert 2018 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Elsbeth Flüeler

Wandervorschläge

Auf und ab im Goldauer Bergsturz Nr. 1963
Arth-Goldau • SZ

Auf und ab im Goldauer Bergsturz

Am 2. September 1806 brechen am Rossberg 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Gestein ab und stürzen zu Tale. Drei Dörfer werden zerstört, 457 Menschen kommen zu Tode. 200 Jahre später sind die Spuren dieser Katastrophe noch sehr gut sichtbar. Die Abrisskante oben am Gipfel des Gnipen, Stein- und Felsblöcke am Hang und der Schutt unten im Tal, wo heute der Natur- und Tierpark Goldau beheimatet ist. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Arth-Goldau. Dort folgt man dem Wanderweg Richtung Härzigwald. Er führt zuerst durch urbanes Gebiet und steigt dann immer steiler an. Immer mal wieder gibt der Wald einen Blick auf die Rigi und den Zugersee frei. Im Frühling wähnt man sich in einem Meer von Bärlauch; der grüne Blätterteppich und der intensive Knoblauchduft sind dann ein Erlebnis für Auge und Nase. Auf gut 1000 Meter über Meer ist der höchste Punkt erreicht, und man wandert seitlich ins Bergsturzgebiet hinein. Eine Gedenktafel erinnert an das Ereignis von 1806 und an die Opfer der Katastrophe. Botanik-Interessierte können hier eine kurze Zusatzschlaufe einlegen. Mit etwas Glück findet man den Frauenschuh, eine der prächtigsten Orchideenarten. Im Abstieg schlängelt sich der Weg durch grosse Felsblöcke Goldau entgegen.
Von der Klewenalp NW ins Grosstal UR Nr. 1498
Klewenalp — Gitschenen • NW

Von der Klewenalp NW ins Grosstal UR

Bei der Bergstation auf der Klewenalp lohnt sich noch ein Blick zurück auf den Vierwaldstättersee, hinüber zur Rigi oder weiter ostwärts zu den Mythen, bevor man in die andere Richtung loswandert. Bald hat man die Ferienhäuser auf der Klewenalp hinter sich gelassen und folgt einem Alpsträsschen durch abwechslungsreiche Alplandschaft. Nach Tannibüel wird der Wanderweg zum kleinen Pfad, der dem Sessellift in Sommerpause entlang hoch zur Chälenegg führt. Der schon von weitem auffällige Schinberg wirkt von nahem noch eindrücklicher und schroffer. Über kurze Geröllfelder steigt man weiter hoch zum Hinter Jochli, dem höchsten Punkt der Wanderung. Dieser Übergang ist beliebt für eine Pause, denn von hier aus hat man eine lohnende Aussicht, etwa zum Pilatus im Westen oder zum leuchtend weissen Blüemlisalpfirn über dem Grosstal. Auf dem Abstieg wandert man den mit Felsbändern durchsetzten Hängen des Schwalmis entlang. Dies ist eines der weltweit wenigen Gebiete, in denen die seltene Nidwaldner Haarschnecke lebt. Wegen der steigenden Temperaturen als Folge des Klimawandels versucht die kälteliebende Schnecke immer höher zu steigen, doch weil hier die Berge nicht sehr hoch sind, wird sie den steigenden Temperaturen bald nicht mehr ausweichen können. Bei den «Seelenen» blinken mehrere, in die hügelige Weidelandschaft eingebettete Seen in der Sonne. Im wenig tiefen Wasser spiegeln sich Urirotstock, Brunnistock und Blackenstock. Der Wanderweg führt an den Alpen Ober und Unter Bolgen vorbei immer tiefer hinunter nach Gitschenen. Dabei merkt man selber, wie es immer wärmer wird, je weiter man absteigt. In der Nähe der Seilbahnstation kann man gleich zwischen zwei gemütlichen Gasthäusern auswählen, wo man sich vor der Heimreise noch die Zeit vertreiben kann.
Sommerfrische und Orte der Kraft Nr. 1137
Stockhütte — Niederrickenbach • NW

Sommerfrische und Orte der Kraft

Die Stockhütte ob Emmten ist für Bergtouristen sehr gut erschlossen. Steigt man aus der Gondelbahn, tritt man auf eine grosse Sonnenterrasse. Auch für die Unterhaltung ist reichlich gesorgt: Linkerhand ist ein Spielplatz eingerichtet, um rasant nach Emmten herunterzufahren, stehen Bikeboards zur Miete bereit und das Goldi-Maskottchen, das auf familienfreundliche Angebote in der Region hinweist, grüsst von der Wand. Im Wald gibt es eine Bogensafari, wo man mit Pfeilen auf täuschend echt aussehende Hirsche zielen kann. Zur Klewenalp führt auch ein Kinderwagen- und Rollstuhl-tauglicher Weg, mit zahlreichen Möglichkeiten, unterwegs einzukehren: vom betriebsamen Berggasthaus über das Tipi-Dorf mit einfachem Alpbeizli, bis zu Picknickplätzen mit Feuerstelle, Tischen und Bänken. Ein erster solcher Picknickplatz befindet sich auf der Twäregg. Nach gut 200 Höhenmetern Anstieg durch den Wald tritt man hinaus auf dem kühn vorstehenden Sporn. Hier entfaltet sich vor dem Blick die überwältigende Kulisse des Schwalmis: eine mächtige Felswand, schroff, wild und wunderschön, Natur pur. Rechterhand am Horizont erkennt man das «Satteli». Eine gute Stunde später führt die Wanderung über diesen Übergang. Damit taucht man ein in das rauhere und naturbelassenere Hinterland der Innerschweizer Berge. Flach zieht sich der Weg hinüber zur Brisenhütte des SAC, Ausgangspunkt für abenteuerliche Gratwanderungen oder die Tour auf den Brisen. Der Weg abwärts führt steil und schmal über blühende Alpwiesen. Man glaubt, die Kraft spüren zu können, die moderne Mystiker an diesem Ort gemessen haben wollen. Seit dem Bildersturm im 16. Jahrhundert ist Niederrickenbach ein Wallfahrtsort. Im Kloster Maria-Rickenbach lebt eine Gemeinschaft von 15 Benediktinerinnen.
Auf dem Weg der Schweiz Nr. 0563
Rütli — Bauen • UR

Auf dem Weg der Schweiz

Wer vom Schillerbalkon auf der Marienhöhe bei Seelisberg die Aussicht geniesst, bekommt, wohl ohne es zu wissen, dasselbe Panorama vorgesetzt wie die Parlamentarier in Bern. Mit einem Unterschied: Dies ist das Original. Der Genfer Maler Charles Giron verewigte in seinem Wandbild im Nationalratssaal 1901 nämlich exakt aus dieser Perspektive alle Schauplätze der Tell‑Geschichte. Ein so geschichtsträchtiger Ort passt bestens zum «Weg der Schweiz». Als Geschenk der 26 Kantone an die Bevölkerung zur 700‑Jahr‑Feier der Eidgenossenschaft rollt er so quasi die ganze Geschichte derselben auf. Gestartet wird mit dem Teilstück der Urkantone Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern auf der Rütliwiese, dem Geburtsort der Schweiz. So wie ein halbes Dutzend weiterer Etappenorte am 35 Kilometer langen «Weg der Schweiz» erreicht man die Wiese bequem per Schiff. Und am stilvollsten in einem der fünf Dampfschiffe, unter denen «Uri» das älteste, «Schiller» das formvollendetste, «Gallia» das schnellste und die «Stadt Luzern» das prestigeträchtigste ist. Nicht ganz ohne ist der Aufstieg über 850 Treppenstufen nach Seelisberg. Was umgekehrt, für den Abstieg nach Bauen, genauso gilt. Doch werden Wandernde unterwegs mit einem Dauerpanorama der Luxusklasse belohnt. In Bauen, das sich aufgrund der geschützten Lage über ein geradezu mediterranes Klima freut, wachsen Palmen, Feigen und allerhand exotische Blüten. Und man ist stolz, dass der Komponist der Landeshymne «Trittst im Morgenrot daher» hier geboren wurde. Das Geburtshaus von Pater Alberik Zwyssig hat sich allerdings nicht nur seinetwegen einen Namen gemacht: Es beherbergt heute das renommierte Gourmetrestaurant Zwyssighaus.

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