Gotschnagrat — Schatzalp • GR

Hoch über Davos der Schatzalp entgegen

Hoch über der Waldgrenze, mit Blick hinunter zu den golden verfärbten Lärchen und hinauf zum ersten Schnee, macht diese Wanderung besonders im Herbst schon fast einen hochalpinen Eindruck. Gleichzeitig geniesst man die Annehmlichkeiten eines einfachen Höhenwegs. Vom Gotschnagrat führt die Wanderung aussichtsreiche Hänge entlang bis zum Strelapass. Bergketten und bekannte Täler wie das Dischma- oder Sertigtal ziehen die Blicke an. Natürlich ist auch das «Goldene Ei» von Davos nicht zu übersehen: das Hotel Intercontinental mit seiner futuristischen Architektur und eigenwilliger Farbgebung. Auf dem Strelapass geht die Sicht nun auch auf die andere Seite ins Aroser Schanfigg und weit hinauf in die Surselva. Der Strelapass war im ausgehenden Mittelalter eine klassische Walserroute. Der Traum einer Zahnradbahn über den Pass platze beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In den 1970er-Jahren gab es sogar Pläne für eine Passstrasse. Tief in den Schubladen steckt noch ein Projekt für einen Tunnel zwischen Davos und Langwies unter dem Strelapass hindurch. Windgeschützt steht etwas unterhalb der Passhöhe ein Bergrestaurant, das eine Stärkung serviert, ehe die Wanderung zügig und auf einem kurzen Abschnitt auch etwas steil hinunterführt zur Schatzalp. Das heutige Berghotel wurde um 1900 im Jugendstil als Sanatorium erbaut. Es ist einer der Schauplätze in Thomas Manns Roman «Der Zauberberg» und erlangte dadurch Berühmtheit. Die Schatzalp gilt ausserdem als starker Kraftort. Mit Verweilen und vielleicht einem Gang durch den botanischen Garten verfliegt die Zeit. Aber das spielt keine Rolle, die Schatzalpbahn hinunter nach Davos fährt in der Hochsaison bis um Mitternacht.

Information

Erreichbar ist der Gotschnagrat über die Luftseilbahn vom Bahnhof Klosters Platz. Rückreise mit der Standseilbahn von der Schatzalp nach Davos.

Bergrestaurant Gotschnagrat, 081 417 68 50, www.davos.ch
Berggasthaus Parsennhütte, , 081 416 36 52, www.parsennhuette.ch
Bergwirtschaft Strelapass,  081 415 52 67, www.strelapass.ch

 

Wanderung Nr. 1350

Publiziert 2018 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Fredy Joss

Wandervorschläge

Höhenwanderung im Prättigau Nr. 1169
Stn. Madrisa • GR

Höhenwanderung im Prättigau

Rund um Klosters erzählt man sich unzählige Sagen. Einige davon werden im Madrisa-Land, einem Spiel- und Erlebnispark für Kinder, erlebbar gemacht. Eltern brauchen viel Überzeugungskraft, damit die Kinder zuerst auf die dreistündige Wanderung mitkommen. Von der Bergstation Madrisa führt der Wanderweg an den Bergrestaurants Saaseralp und Zügenhüttli vorbei nach Älpli. Dort geht es steil bergauf zum Schaffürggli, einem Grat des Madrisahorns. Er bietet einen sagenhaften Blick ins Prättigau und es gibt eine Sage über die unten liegenden Alpenweiden, die sich durch ihre würzigen Kräuter auszeichnen. Ihr Heu sei sehr nahrhaft, erzählt die Sage. So kam es, dass einst der Sohn eines reichen Bauers, der im Winter die Kühe mit Heu versorgte, unüblich lange nicht ins Tal abstieg, um neuen Vorrat zu holen. Der besorgte Vater stieg zur Alp hoch. Erstaunt bemerkte er, dass das Vieh wohlgenährt war, reichlich Milch, Butter und Käse vorhanden war und der Heustock noch für Wochen reichen werde. Der Vater fragte seinen Sohn: «Wie kommt das?» «Sieh Vater», sagte der Sohn, «Madrisa hat mir geholfen. Sie brachte Wurzeln und Kräuter und mischte es mit Salz und verfütterte es dem Vieh.» Der Vater drehte sich um und erblickte ein schlafendes wildes Mädchen von wunderbarer Schönheit. Da erwachte sie und sagte: «Schade, dass du kommen musstest, wärst du nicht gekommen, hätte ich unerkannt mit deinem Sohn das Vieh gepflegt. Jetzt muss ich die Alp und deinen Sohn verlassen.» Wehmütig schwebte sie leichten Schrittes über den Schnee dahin, zu den Felsenhörnern, die ihren Namen tragen. Kein Mensch hat sie je wieder gesehen. Vielleicht erscheint sie ja dann auf dem Abstieg durch die herrlichen Alpenweiden - ganz sicher aber im Madrisa-Land!
Dischma Nr. 0631
Davos Dorf • GR

Dischma

Wer heute Davos besucht, kann kaum erahnen, wie sich dieses Hochtal noch vor kurzer Zeit präsentiert hat. Es ist nur 150 Jahre her, da gab es eine Kirche, um die sich ein paar Dutzend Häuser scharten, und rundherum nichts als Wiesen, Weiden und ver­streute Bauernhöfe. Doch der Wandel in Davos kam schnell. 1868 wurde das erste Sanatorium gebaut, 1890 fuhr die erste Eisenbahn ein, und Pensionen und weitere Kuranstalten schossen nun wie Pilze aus dem Boden. Heute ist Davos einer der grössten Wintersportorte der Schweiz. Diese Entwicklung von der Agrarwirtschaft zum Tourismus widerspiegelt sich auch in der Nutzung der Davoser Wälder. Nach der Besiedelung des Hochtales durch die Walser im 13. Jahrhundert wurden die Wälder intensiv genutzt: Sie wurden gerodet, Kühe und Ziegen weideten in ihnen, und sie wurden als Lieferanten für Bau- und Brennholz genutzt. Bereits 1496 erliess die Gemeinde einen ersten Bannbrief, um die Übernutzung einzudäm­men - mit begrenztem Erfolg. Die Übernutzung dauerte an, verglichen mit heute waren die Wälder noch Mitte des 19. Jahrhunderts sehr lückig und offen. Erst nach zerstörerischen Flutkatastrophen wurde 1873 begonnen, die Wälder schonender zu nutzen. Das Dischma ist das ruhigste und unberühr­teste der drei grossen Davoser Südtäler Sertig, Dischma und Flüela. Diese Wanderung führt durch den Büelen- und den Chaiserenwald zum vielleicht schönsten Aussichtspunkt über das lang gezogene Tal. Ideal: Der Aufstieg beträgt nicht einmal 500 Meter, und kurz nach der Halbzeit der Tour wartet ein schmuckes Berggasthaus mit einem kühlen Bier, einem Teller knackigen Salat oder einer währ­schaften Teufischnitte.
Schatzalp und Strelapass Nr. 0572
Schatzalp • GR

Schatzalp und Strelapass

300 Höhenmeter über Davos thront die Schatzalp auf einer Sonnenterrasse in Südlage. Hinauf gelangen Wandernde in nur vier Minuten mit der Schatzalp‑Standseilbahn ab Davos Platz. Nach dem Aussteigen bietet das Jugendstil‑Hotel Schatzalp einen imposanten Empfang. Der Anblick versetzt einen in vergangene Zeiten. Wer auf der Zeitreise im Jahr 1924 Halt macht, trifft auf Thomas Mann, der in dem Luxus‑Sanatorium - was das Hotel damals noch war - weilte und sich zu seinem Roman «Der Zauberberg» inspirieren liess. Doch die Region bietet mit der traumhaft schönen Berglandschaft auch in der Gegenwart genug. Los geht die Wanderung erst einmal gemächlich zur Podestatenalp. Ab dort steigt der Weg stetig an zur Latschüelfurgga. Wiesen und Weiten lenken von der Steigung ab. Und mit jedem zurückgelegten Höhenmeter weitet sich der Blick auf die Berge. Rechts oben dominiert das karg‑schöne Schiahorn, das behütend hinter dem Strelapass steht und sich auch erwandern lässt. Bei der Latschüelfurgga ist auf 2400 Metern die maximale Höhe erreicht. Der Mittelbünden Panoramaweg, der sich von Davos aus hier hochwindet, überquert die Furgga und steigt auf der andern Seite nach Arosa hinunter. Auf der hier beschriebenen Wanderung wird jedoch die Höhe gehalten, es folgt eine Spitzkehre, und der Weg führt zum Strelasee, zur Strelaalp und schliesslich zum Strela‑ oder Hexenpass. Dort lohnt es sich, die alpine Umgebung im Restaurant auf sich wirken zu lassen und aufs Schiahorn zu schauen. Es ist gut möglich, dass sich dort Steinböcke blicken lassen. Dann folgt der Abstieg zurück zur Schatzalp. Wer empfindliche Knie hat, nimmt am besten Wanderstöcke mit. Und wem unten nach der Wanderruhe nach etwas Geschwindigkeit zumute ist, hat auf der Schatzalp die Gelegenheit, die Sommerrodelbahn auszuprobieren.
Auf dem Prättigauer Höhenweg aufs Jägglisch Hora Nr. 2124
Madrisa — St. Antönien, Platz • GR

Auf dem Prättigauer Höhenweg aufs Jägglisch Hora

Der Prättigauer Höhenweg führt auf seiner ersten Etappe von Klosters nach St. Antönien. Besonders schön: Die Aussicht vom Jägglisch Horn ins Rätikon und die Bündner Alpen. Gestartet wird die Wanderung mit einer Gondelfahrt nach Madrisa, wo der Wandertag mit einem Kaffee auf der Sonnenterrasse gemütlich beginnt. Für Kinder lockt ein grosser Spielplatz. Über eine Alpweide steigt der Weg von hieraus in Richtung Jägglisch Horn an. Er wird stetig schmaler und steiniger und schlängelt sich dem Hang entlang durch eine lichte Waldlandschaft, mit schönster Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Der Weg ist gut ausgebaut, aber stellenweise exponiert und an schwierigen Stellen mit Seilen zum Festhalten gesichert. Es empfiehlt sich schwindelfrei und trittsicher zu sein. Bei Zastia mündet der Weg in einer kleinen Ansammlung von Alphütten. Von hier aus führt ein gemächlicher aber stetiger Anstieg durch üppige Blumenweiden bis zum Fürggli auf 2255 MüM. Nach zehn weiteren Minuten erreicht man den Jägglischhorngipfel auf 2290 Metern. Zurück beim Fürggli macht eine Holzbox neugierig. Verbirgt sich darin ein Gipfelbuch? Nein, es ist Flasche Kirsch mit sechs kleinen Gläsern: Ein Gipfeltrunk, wem es beliebt. So oder so lohnt es sich hier oben eine Pause einzulegen: Die Aussicht auf das Rätikon auf der einen und auf die Dreitausender der Bündner Alpen auf der anderen Seite ist gewaltig. Nachher geht es erst steil im Zickzack bergab, dann gemächlicher mit Blick auf die schroffen Felswände der umliegenden Berge. Ab Hintersäss ist wieder Alpbetrieb. Gut ausgebaute Alpstrassen führen hinab ins Walserdorf St. Antönien. Wer es flotter mag, kann ab Alp Ascharina ein Trottinett mieten und die noch gut fünf Kilometer ins Dorf auf Rädern unternehmen.

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