Grächen, Post • VS

Von Grächen ins Tal des Riedgletschers

In Grächen gibt es vier grosse historische Wasserleitungen, im Wallis «Suonen» genannt: Eggeri, Chilcheri, Drieri und Bineri. Sie sind in Grächen auf den Wanderwegen angegeben. Die Eggeri ist die älteste und längste. Laut alten Dokumenten ist sie mindestens 400 Jahre alt. Der Aufstieg zur Suone Eggeri erfolgt via Z’Seew. Man folgt ihr in Richtung Riedbach durch Lärchen- und Arvenwald mit Alpenrosen- und Heidelbeersträuchern, Felsblöcken und Geröllhalden und mit genug Lücken, um die Weitsicht auf die Gipfel zu geniessen. Der Suonenweg endet in der Nähe des Riedbachs. Jetzt führt der Bergweg steil und steinig nach oben in Richtung Gletschertor und Bordierhütte. Bei der Holzbrücke im Tal des Riedgletschers steht im weissen Standortfeld des Wegweisers «Gletschertor». Doch davon gibt es nur noch einen Eisrest weit hinten im Tal. Noch in den 1980er-Jahren wären es nur wenige Schritte bis zum Gletscher gewesen. In der Nähe der Brücke gedeiht dafür heute wunderschöner, lichter Lärchenwald, darüber sind ein paar Viertausendergipfel der Mischabelgruppe zu sehen. Auf der anderen Seite der Brücke ist zudem ein Picknickplatz mit Tischen und Bänken eingerichtet. Der Weg führt nach der Brücke noch etwas in die Höhe in Richtung Alpja, bis man wieder steil nach Schalbettu absteigt. Von der Kapelle zurück nach Grächen sei ausnahmsweise der Weg mit mehr Hartbelag, dafür mit mehr Sonne und Aussicht via Gasenried empfohlen. Wer lieber einen Waldweg hat, kann von der Kapelle nochmals etwas aufsteigen und entlang einer anderen Suone zurück nach Grächen wandern.

Information

Diese Wanderung verläuft im Anfangsbereich des Europaweges. Da dieser wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist, sind unterwegs Verbotsschilder anzutreffen. Die hier beschriebene Route kann aber problemlos begangen werden.
Erreichbar ist «Grächen, Post» mit dem Postauto ab Bahnhof St. Niklaus, das an der Zuglinie Visp–Zermatt liegt.

Hotels und Restaurants in Grächen und Gasenried

Wanderung Nr. 1649

Publiziert 2019 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Fredy Joss

Wandervorschläge

Dem Wasser entlang in Grächen Nr. 1846
Gasenried, Dorfplatz — Grächen, Post • VS

Dem Wasser entlang in Grächen

Nicht riesig, aber doch imposant ist die Eiswand hinten beim Riedgletscher. Genau genommen ist es nur ein kleiner Teil des Gletschers – ein verlorenes Stück Eis, das vom Gletscher weit oben wohl einmal abgebrochen ist. In diesem Bergtal kann man gut erahnen, wie gross dieser Gletscher einmal war. An den Rändern ziehen sich riesige Schutthügel talwärts, dazwischen hat das Eis einst ein breites Trogtal ausgefressen. Das eindrückliche Bild müssen sich die Kinder aber erst erarbeiten. Von Gasenried aus geht es erst etwas mehr als 300 steile Höhenmeter durch einen verzauberten, losen und mit Felsen versetzten Wald hinauf, der sich vorzüglich zum Geschichtenerfinden eignet. Einmal oben, überquert ein Brücklein den Bach. Dem Wasserlauf gilt es mehr oder weniger zu folgen bis ans Talende mit seinem Gletschertor und anschliessend wieder zurück. Auf dem Gletschervorfeld kann man mit Bräteln und Spielen am Bach Stunden verbringen. Danach geht es hinunter zur Eggeri-Suone, die oberste alte Wasserleitung oberhalb Grächens, wo bestens Rindenschifflein auf die Reise geschickt werden können. Es lohnt sich, hier viel Zeit einzuplanen. Der Eggeri folgt die Familie, es geht immer leicht abwärts. Nach dem Ritigraben biegt ein Weg ab, hinunter zur Chilcherisuone, der man weiter Richtung Grächen folgt. Anfangs des Dorfes trifft man schliesslich auf den Robi-Spielplatz. Gasenried mit dem Bus zu erreichen, ist etwas schwierig, da nur wenige Busse fahren, jeweils frühmorgens oder spät nachmittags. Wer die Wanderung deswegen in umgekehrter Richtung machen will, muss bedenken, dass die Schifflein in den Suonen nur abwärts schwimmen, was wiederum den Fluss der Wanderung unterbricht.
Höhenweg hoch über dem Mattertal Nr. 1210
Moosalp — Jungen • VS

Höhenweg hoch über dem Mattertal

Mehrere Suonen versorgen seit dem 14. Jahrhundert die trockene Augstbordregion zwischen Embd, Törbel und Zeneggen mit Wasser. Wasser ist hier besonders kostbar, wenn man bedenkt, dass Stalden-Ackersand im Talboden der trockenste Ort der Schweiz ist. Der Jahresniederschlag beträgt durchschnittlich 545 mm. Zum Vergleich: Der Säntis ist der nässeste Ort der Schweiz mit 2837 mm Jahresniederschlag. Die Suonen in der Augstbordregion wurden über die Jahrhunderte teils verlegt und erneuert, teils auch aufgegeben. Die jüngste Leitung, das «Niw Wärch», wurde zwischen 1947 und 1951 gebaut, ist aber eine Rohr- und Stollenleitung unter dem Boden, sodass man vom Wasser nichts sieht. Deshalb ist unsere Wanderung nur «fast» eine Suonenwanderung. Typischerweise verläuft sie aber mit wenig Höhendifferenz entlang der Berghänge. Der Weg ab Moosalp ist gut ausgebaut und bietet traumhafte Aussichten auf die Walliser Hochalpen, besonders auf die 4000er-Gipfel der Mischabelgruppe auf der gegenüberliegenden Talseite. Hin und wieder führt der Weg auf kurzer Distanz auch durch einen Stollen. Bei der Alp Läger oberhalb Embd zweigt die Suone unterirdisch ab zur Fassung beim Embdbach. Ab hier wird der Bergwanderweg schmaler, geht mehr auf und ab und weist, je näher man Jungen kommt, auch ein paar exponierte Passagen auf. Diese sind zwar mit Geländern und Halteseilen gut gesichert, aber Schwindelfreiheit ist dennoch nötig. Auf der Alp Jungen geniesst man nochmals eine wunderbare Sicht über das Mattertal, und oben zeigen sich nun auch Brunegghorn, Weisshorn und Bishorn, drei vergletscherte Gipfel, die mit ihren Formen das Idealbild von Bergen verkörpern.
Verlängerte Südrampe Nr. 0890
Eggerberg — Brig-Glis • VS

Verlängerte Südrampe

Wandern auf Asphalt und Beton macht wenig Freude. Um die Wanderfüsse zu schonen, wurde die Lötschberger Südrampe verlängert und führt heute über spektakuläre Natursteintreppen und entlang der Drieschtneri-Suone nach Naters. Vorher hiess es oberhalb von Brigerbad: runter ins Tal und von dort aus auf der asphaltierten Strasse bis nach Brig. Die Interessengemeinschaft Wanderweg Lötschberger hat mit dem Projekt eine hartbelagsfreie Netzlücke geschlossen und deshalb 2014 den Prix-Rando-Sonderpreis für hartbelagsfreie Wanderwege erhalten. Der Wanderklassiker startet in Hohtenn. In Lalden Bahnhof beginnt die Verlängerung, ab Anstieg Brigerbad, beim Rastplatz mit Holztischen, sind alle Wege neu gebaut. Der erste Bahnwanderweg Europas ist aber nicht nur etwas für Bähnler: Das neue Teilstück führt mehrheitlich weit oberhalb der BLS-Strecke durch, mitten durch den Schutzwald. Die Sonne brennt heiss am Südhang - ohne die vielen Bewässerungsleitungen und Suonen am Wegrand gäbe es keinen Schutzwald. Und ohne diesen wäre die Bahnlinie - und natürlich auch der aufwendig gebaute Wanderweg - Steinschlag und Erosion direkt ausgesetzt. Aus den Bewässerungsleitungen spritzt einen Tag pro Monat Wasser: im Sommer auch für Wandernde eine angenehme Erfrischung. Rund 825 Treppenstufen über kunstvolle Natursteintreppen legen Wanderinnen und Wanderer bis Naters zurück - diese gehen zwar in die Beine, sind aber ein Erlebnis für sich und bieten viele reizvolle Ausblicke in den Talboden. Trockensteinmaurer aus dem ganzen Wallis haben die kleinen Wanderkunstwerke auf traditionelle Bauweise erstellt. Erst in Naters kommen Wandernde wieder mit Hartbelag in Kontakt. Der schöne Dorfkern macht den Weg an den Briger Bahnhof aber wieder wett.
Sommermärchen über Grächen Nr. 0753
Hannigalp — Grächen • VS

Sommermärchen über Grächen

Die Region Grächen ist immer einen Ausflug wert! Speziell auch für Familien oder Grosseltern mit ihren Enkeln bietet die Terrasse über dem Mattertal einiges für Gross und Klein. Schon die Fahrt auf die Hannigalp mit einer Märchengondel lässt eintauchen in eine andere Welt. Mit einer Erfrischung auf der aussichtsreichen Sonnenterrasse oder mit einem Besuch des neuen Familien‑Spielparks fängt der Tag auf der Alp gemütlich an. Die Wanderung beginnt dann auf dem breiten Weg, der leicht steigend oberhalb der Tipis in den Nadelwald führt. Schon bald ist die Alp Stafel erreicht; sie bietet gute Sicht auf die Berner Alpen, vom Bietschhorn bis zum Aletschhorn. Beim Wegweiser geht es rechts auf einem kleinen, spannenden Weglein Richtung Chrüterabord weiter. Es führt auf und ab über Steine und Wurzeln und durch einen offenen Nadelwald mit malerischen Alpenrosen‑ und Heidelbeersträuchern. Die vielen grossen und kleinen Felsblöcke animieren Kinder immer wieder zum Klettern und Balancieren. Kurz nachdem der Pfad in dichteren Wald hineinführt, erreicht er in einer flachen Senke die Abzweigung nach Chrüterabord, wo eine gut ausgerüstete Feuerstelle für die Mittagsrast oder einen Zvierihalt lockt. Danach gehts auf einem Zickzackweglein, das sich zwischen Steinen, Felsbrocken und Felstürmen durchschlängelt, hinunter Richtung Z’Seew. Nach diesem anspruchsvollen Teilstück erwartet die Wanderer eine Ruhebank, danach folgt ein bequemer Weg weiter hinunter zum See. Kurz davor quert die Wanderroute einen der bekannten Walliser Bewässerungskanäle entlang der Hänge, eine Suone. Etwas unterhalb liegt der idyllische Badesee, der zu einer letzten Rast einlädt. Auf der Südseite des Sees, oberhalb des Strässchens, lassen sich in der Kneipp‑Anlage auch noch die müden Füsse erfrischen. Bis zur Postautohaltestelle in Grächen sind es dann nur noch wenige Minuten.

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