Gimel, bas du village — Gilly • VD

Von Gimel ins Weinbaugebiet La Côte

Von der Bushaltestelle «Gimel, bas du village» muss man zuerst ca. 100 Meter Richtung Dorfzentrum gehen, wo man bei der Kirche auf den Wanderweg stösst. Der Start verläuft nach Süden. Bei der ersten Verzweigung, kurz nach der Überquerung des Bachs, nimmt man den Weg nach rechts in Richtung Longirod. Nach Longirod führt der Wanderweg hinunter in das kleine Tal Prévondavaux, das während der Eiszeiten von einer Schmelzwasserrinne am Rand des Gletschereises geformt wurde. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet «Marais des Inversins», europaweit einer der wenigen Orte, an denen die seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge vorkommen. Die Schmetterlinge leben in blütenreichen Feuchtwiesen, in denen der Grosse Wiesenknopf vorkommt, der für die Raupen die wichtigste Futterpflanze ist. Noch im Raupenstadium werden sie von den Ameisen in ihren Bau geschleppt und wie ihre eigene Brut den Winter durch gepflegt und gefüttert. Die Raupen übernehmen dabei den Duft ihrer Wirtsameisen und werden deshalb nicht getötet. Auf der Anhöhe vor Maison Rouge sieht man eindrücklich, wie sich die Wolken an den Jurahängen stauen und auftürmen. Der Weiterweg folgt dem «Sentier des Pierres», einem interessanten Findlingspfad mit Blöcken, die vom Rhonegletscher hierhin transportiert wurden. Am Hof Le Molard vorbei steigt man hinunter zu den goldenen Rebhängen im Weinanbaugebiet La Côte. Hier an den Ufern des westlichen Genfersees werden 50 Prozent der waadtländischen Weiss- und Rotweine produziert. Bald erreicht man die ersten Häuser von Bursins und wandert durch die Rebberge weiter Richtung Gilly, wo direkt bei der Postautohaltestelle ein einladendes Gasthaus steht.

Information

Erreichbar ist Gimel mit dem Bus von Allaman, das an der Zuglinie Lausanne–Genf liegt. Rückreise mit dem Bus von Gilly nach Rolle.

Auberge Gilly, Gilly, 021 824 12 08, www.aubergegilly.ch

Wanderung Nr. 1648

Publiziert 2019 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Sabine Joss

Wandervorschläge

Auf verschlungenen Pfaden Nr. 2136
Bière — Yens • VD

Auf verschlungenen Pfaden

Wenn die Bäume, Sträucher und Blumen zu blühen beginnen, ist es im Arboretum du Vallon de l’Aubonne am schönsten. Es wurde 1968 gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von 130 ha. Über 3000 Sorten Bäume und Sträucher aus aller Welt, die sich in der Gegend zwischen Jura und Genfersee akklimatisiert haben, kann man in diesem Park bestaunen. Es lohnt sich, genügend Zeit einzuplanen und das Picknick im Arboretum zu geniessen. Dafür stehen viele Tische und Bänke zur Verfügung. Didaktische Pfade führen durch das Gebiet, sodass auch Wissenshungrige gesättigt weiterwandern. Nachdem man den Ausgangsort Bière verlassen hat, schlängelt sich der schmale Wanderweg durch den Wald. Ab und zu kommt man der Aubonne nahe, jedoch führt die Route immer etwas oberhalb des Flusses in Richtung Yens. Ein Abschnitt der Strecke ist wegen Erosion umgeleitet. Dies tut der Wanderung aber keinen Abbruch – man kommt sogar in Burgdorf vorbei (Sie werden sehen!). Nach dem Arboretum sind es noch einige Kilometer, die grösstenteils auf Hartbelag zurückgelegt werden müssen. Die Wanderung sollte deshalb nicht bei zu hohen Temperaturen gemacht werden. In Yens steigt man wieder in den Zug nach Morges und hängt auf der gemütlichen Fahrt den schönen Eindrücken nach.
Hoch über Davos der Schatzalp entgegen Nr. 1350
Gotschnagrat — Schatzalp • GR

Hoch über Davos der Schatzalp entgegen

Hoch über der Waldgrenze, mit Blick hinunter zu den golden verfärbten Lärchen und hinauf zum ersten Schnee, macht diese Wanderung besonders im Herbst schon fast einen hochalpinen Eindruck. Gleichzeitig geniesst man die Annehmlichkeiten eines einfachen Höhenwegs. Vom Gotschnagrat führt die Wanderung aussichtsreiche Hänge entlang bis zum Strelapass. Bergketten und bekannte Täler wie das Dischma- oder Sertigtal ziehen die Blicke an. Natürlich ist auch das «Goldene Ei» von Davos nicht zu übersehen: das Hotel Intercontinental mit seiner futuristischen Architektur und eigenwilliger Farbgebung. Auf dem Strelapass geht die Sicht nun auch auf die andere Seite ins Aroser Schanfigg und weit hinauf in die Surselva. Der Strelapass war im ausgehenden Mittelalter eine klassische Walserroute. Der Traum einer Zahnradbahn über den Pass platze beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In den 1970er-Jahren gab es sogar Pläne für eine Passstrasse. Tief in den Schubladen steckt noch ein Projekt für einen Tunnel zwischen Davos und Langwies unter dem Strelapass hindurch. Windgeschützt steht etwas unterhalb der Passhöhe ein Bergrestaurant, das eine Stärkung serviert, ehe die Wanderung zügig und auf einem kurzen Abschnitt auch etwas steil hinunterführt zur Schatzalp. Das heutige Berghotel wurde um 1900 im Jugendstil als Sanatorium erbaut. Es ist einer der Schauplätze in Thomas Manns Roman «Der Zauberberg» und erlangte dadurch Berühmtheit. Die Schatzalp gilt ausserdem als starker Kraftort. Mit Verweilen und vielleicht einem Gang durch den botanischen Garten verfliegt die Zeit. Aber das spielt keine Rolle, die Schatzalpbahn hinunter nach Davos fährt in der Hochsaison bis um Mitternacht.
Der wilden Aubonne entlang Nr. 0875
Bière — Allaman, gare • VD

Der wilden Aubonne entlang

Die Aubonne entspringt im Norden von Bière und fliesst von da auf zwölf Kilometern immer Richtung Südsüdost, bevor sie bei Allaman in den Genfersee mündet. Der Weg entlang des Flüsschens kann in zwei Abschnitte aufgeteilt werden: Der Abschnitt von Bière entlang des zwölf Kilometer langen Laufs der Aubonne bis nach Allaman ist ein Leckerbissen für botanisch begeisterte Erwachsene. Auf der Mitte des Wegs, nördlich des Städtchens Aubonne, gibt es einen Höhepunkt: das Arboretum. Der 1968 gegründete Baum- und Strauchgarten, sorgsam angelegt und gepflegt von vielen Freiwilligen aus der Region, zeigt Pflanzen der nördlichen Hemisphäre: mehr als 200 Ahornarten, etliche Feuchtbiotope und unzählige Eichen. Magnolien und Rosensträucher verzaubern im Frühling, und japanische Kuchenbäume duften im Herbst nach frischem Gebäck und Karamell. Der Abschluss der Wanderung, von Allaman zur Mündung der Aubonne in den Genfersee, ist zugleich ihre Krönung. Ganz anders als im Arboretum, nämlich weitgehend wild ist hier die Natur. Hier kommen neugierige Kinder auf ihre Rechnung. Es gibt Biber zu entdecken, Vögel zu hören, Möwen, Enten, einen wilden, aber doch nicht reissenden Fluss und vielleicht ein paar Sonnenstrahlen für ein Picknick am See. Die Aubonne fliesst hier durch einen national geschützten Auenwald, bevor sie bei einer kleinen Halbinsel aus Kies in den Genfersee mündet. Östlich der Aubonne erstrecken sich die Äcker, Wiesen, Weiden und Obstgärten des Landwirtschaftsguts Chanivaz, das im Inventar der Landschaften von nationaler Bedeutung aufgeführt, leider aber nicht mit Wanderwegen zugänglich ist.
Der «Sentier des Toblerones» am Genfersee Nr. 0921
La Cézille — Nyon • VD

Der «Sentier des Toblerones» am Genfersee

Mit richtiger Schokolade hat der Tobleroneweg nichts zu tun, so viel sollte man den Kindern vor der Wanderung verraten, um Enttäuschungen zu vermeiden. Der «Sentier des Toblerones» ist vielmehr ein geschichtsträchtiger Wanderweg entlang der vor und während des Zweiten Weltkriegs errichteten Promenthouse-Verteidigungslinie. Die als Panzersperren aneinandergereihten dreieckigen Betonklötze sehen aus der Distanz aus wie eine riesige Toblerone. Voilà. Einer Gruppe geschichtsbewusster Menschen gelang es, die Verteidigungslinie mitsamt einigen interessanten Festungsbauten vor dem Rückbau zu bewahren und einen historischen Lehrpfad zu errichten. Der interessante, von Betonklötzen gesäumte Wegabschnitt beginnt in La Cézille. Die Verteidigungslinie – und damit auch der Weg – schlängelt sich, meistens schattig im Wald, Bachläufen, manchmal auch Siedlungen entlang oder verläuft am Rande von Ackerland. Die Betonblöcke sind unterschiedlich stark von Moos bewachsen oder von Efeu umrankt und bieten Lebensraum für Vögel und Insekten. Bei der Villa Rose zweigt der Weg von der Verteidigungslinie ab. Der interessante Teil ist hier zu Ende. Das Gebäude ist eine getarnte Festung und gehört auch zur Verteidigungslinie. Danach führt der Weg kreuz und quer über den riesigen Golfplatz von Gland. Anschliessend folgt ein halbstündiger Abschnitt auf Hartbelag entlang der Anwesen der Superreichen. Viel mehr als meterhohe Thujahecken, prunkvolle Eingangsportale und Ziegeldächer bekommt man aber nicht zu sehen. Auf keinen Fall verpassen sollte man das Schweizer Nationalmuseum in Prangins, das im Schloss aus dem 18. Jahrhundert untergebracht ist. Neben den Ausstellungen sind vor allem die zeitgemäss eingerichteten Räume und der wie im 18. Jahrhundert gestaltete Gemüsegarten mit seltenen Sorten und eigener Ausstellung zu bewundern.

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