Caslano stazione — Magliaso • TI

Gipfeltour auf den Monte Caslano

Wild wachsende Christrosen kommen in der Schweiz einzig im Südtessin vor. Wie ihr Name sagt, blühen sie oft bereits zur Weihnachtszeit. Den leuchtend weissen Blüten begegnet man aber auch bis in den März. Ein Standort, an denen sie reichlich vorkommen, ist der Monte Caslano. Der bewaldete Felsrücken, der von den Einheimischen Sassalto genannt wird, erhebt sich wie ein riesiger Buckel am Rand der Schwemmebene des Malcantone. Sein höchster Punkt liegt zwar bloss etwa 250 Meter über dem Seespiegel. Gleichwohl weist er mit einigen Steilhängen, Flühen und schmalen Pfaden einen rundum bergigen Charakter auf. In aller Regel lässt er sich problemlos besteigen - es sei denn, in der Gegend liegt ausnahmsweise einmal viel Schnee. Im Winter sind leider der An- und der Rückmarsch etwas beschwerlich: Weil die Schiffe nicht fahren, muss man eine längere Hartbelagsstrecke in Kauf nehmen. Der hübsche alte Dorfteil von Caslano liegt am Fusse des Monte Caslano. Der Aufstieg zur Gipfelkuppe zieht sich in einem Halbkreis durch den Südhang. Ganz oben befindet sich eine kleine Kapelle, die am Rand einer Felsklippe steht. Die Aussicht auf den See und ins Sottoceneri ist grossartig. Von der Westseite des Sassalto führt ein kurzer, aber steiler Abstieg durch Laub- und Palmenwald nach Torrazza. Das Dörfchen liegt an der schmalsten Stelle des Luganersees. Weil er hier nur wenige Dutzend Meter breit ist, sieht er eher wie ein Fluss aus. Über das Wasser hinweg sieht man ins italienische Nachbardorf Lavena und kann den Passanten zuwinken, die dort am Ufer spazieren. Zurück nach Caslano gelangt man auf einem Uferweg, der bis zum Weiler Piatta auf einem Strässchen, danach auf einer malerischen Promenade verläuft.

Information

Erreichbar sind Magliaso und Caslano mit der Lugano-Ponte-Tresa-Bahn.

Osteria Debarcadero, Caslano, 091 606 65 66, www.debarcadero.com
Grotto Sassalto, Caslano, 091 600 90 94, www.grottosassalto.ch

Wanderung Nr. 1660

Publiziert 2019 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Andreas Staeger

Wandervorschläge

Die Selven von Alto Malcantone Nr. 2119
Arosio, Paese — Miglieglia, Paese • TI

Die Selven von Alto Malcantone

Früher kam im Malcantone die Kastanie fast täglich auf den Tisch. Sie bewahrte die Menschen vor Hunger. Die Früchte wurden in den Selven, in den an die Dörfer angrenzenden Kastanienhainen, geerntet. Über die Jahrhunderte hinweg entstand durch die Nutzung und Pflege der Selven eine einzigartige Kulturlandschaft. Bereits auf der Fahrt über die kurvenreiche Strasse hinauf nach Arosio kann man sie bewundern. Der Kastanie ist der Sentiero del Castagno gewidmet. Er ist mit einer Kastanie auf gelbem Hintergrund ausgeschildert und eigentlich ein Rundwanderweg. Unterwegs wird auf Paneelen die Kultur rund um die Kastanie erzählt, vom Baum und von der Frucht und wie man sie nutzte. Diese Wanderung folgt dem Kastanienweg von Arosio bis Breno. Es sind hübsche Dörfer mit engen Gassen. Im Winter ist es ruhig hier. Wer einkehren will, tut gut daran, sich vorab nach den Öffnungszeiten zu erkundigen. In Breno verlässt der Wanderweg den Kastanienweg und führt über die Via Tortoglio nach Miglieglia. Der Kastanienbaum ist nun eine von vielen Baumarten. Kurz vor Miglieglia quert der Weg die Hauptstrasse. Statt dieser zu folgen, führt er in ein Tobel hinunter und quert hier den Bach. Ein Anstieg zum Schluss, und schon ist die Kirche von Miglieglia, die Chiesa di Santo Stefano al Colle, in Sicht.
Sentiero del Castagno Nr. 0661
Arosio • TI

Sentiero del Castagno

Der Kastanienweg beginnt in Arosio, dem höchstgelegenen Dorf im Malcantone. Dieser 11 Kilometer lange Rundweg kann unterwegs nach Belieben abgekürzt werden, denn alle Dörfer entlang des Wegs haben eine Busverbindung nach Lugano. Der Kastanienweg ist markiert mit dem Symbol einer Kastanie und führt durch eine Kulturlandschaft, die von ihr geprägt ist. An acht Standorten erfahren Wandernde mehr über die Bedeutung der Kastanie, die Verarbeitungsprozesse für die verschiedenen Produkte und über die Verwendung des Holzes. In den frühlingsgrünen Kastanienhainen rascheln Eidechsen im Laub. Noch grün und klein, sind zwischen den grossen Blättern die Kastanienigelchen zu erkennen. Erst mit der Reife der Kastanien im Herbst verfärben sie sich braun. Die schmucken Dörfern Mugena und Fescoggia bieten eine reizvolle Aussicht hinunter auf die Caroggio‑Ebene oder hinauf zu den bewaldeten Hängen der Gradiccioli-Kette. Unterwegs kommt man auch an einem Teich vorbei, der als Wasserreserve zum Löschen von Waldbränden dient und der an die in dieser Region häufige Waldbrandgefahr erinnert. Doch zurück zu den Kastanien: Wie wäre es zum Abschluss mit Vermicelles oder einem Stück Kastanienkuchen? Vor allem im Winter bieten zahlreiche Restaurants im Malcantone Spezialitäten mit Kastanien und Maroni an, doch auch im Frühling gibt es Spezialitäten von der letztjährigen Ernte zu kosten. In den Einkaufsläden der Region sind Maroni ganzjährig in getrockneter, kandierter oder gemahlener Form erhältlich.
Von Carona nach Montagnola Nr. 0705
Carona — Montagnola • TI

Von Carona nach Montagnola

«Nie aber habe ich so schön gewohnt wie im Tessin... und eines meiner Bücher, das «Wanderung» heisst, ist nichts als ein Lobgesang an die Tessiner Landschaft. Sie ist mir zur Heimat geworden», schrieb Hesse 1954. Die Zeilen zeigen etwas von der heilsamen Wirkung, die Klima, Landschaft und Kultur dieses Landstrichs auf ihn hatten. Auf der Wanderung begeben wir uns auf die Spuren des Dichters. Im Zentrum von Carona angekommen, lohnt sich ein Besuch in der Pfarrkirche San Giorgio. Bemerkenswert ist ein Fresko des Jüngsten Gerichts im Chor der Kirche. Das malerische Dorf ist auch in Hesses Erzählung «Klingsors letzter Sommer» beschrieben. Gut wiederzuerkennen ist etwa ein Haus mit zwei kleinen Balkonen und einem im Dachgiebel aufgemalten Papagei. Ausgangs des Dorfes stehen das Grotto del Pan Perdü, im Wald ein Brunnen mit Tierfratzen und die Wallfahrtkirche Santa Maria oder Madonna d’Ongero, alles Bauten, die Hesse beschrieb. Die Kirche hatte es ihm besonders angetan: «Um die Zeit des Sonnenuntergangs ist der kleine Platz vor der Waldkirche der schönste in der ganzen weiten Gegend.» Vorbei am ehemaligen Kloster Santa Maria Assunta di Torello, das 1389 bereits aufgehoben wurde, führt der Weg durch schattigen Wald hinunter nach Figino und steigt auf der anderen Seite, der Collina d’Oro, über Agra nach Montagnola empor. Hier besteht ein Hesse‑Rundweg mit mehreren Stationen und eigener Signalisierung. Zu empfehlen ist ein Besuch im Hesse‑Museum in der Casa Camuzzi, in der der Dichter zwölf Jahre lang gewohnt hatte.
Kirchen und Kapellen im Val Capriasca Nr. 2210
Lamone-Cadempino • TI

Kirchen und Kapellen im Val Capriasca

Die Kapelle San Zeno steht auf dem gleichnamigen Monte, 240 Höhenmeter oberhalb von Lamone. Es wird die einzig nennenswerte Steigung auf dieser Wanderung sein. Von hier aus blickt man auf das Val d’Agno, auf den Flugplatz, die Autobahn und Industrie. Unweit dieser geschäftigen Welt ist diese stille Wanderung den Dörfern und Kirchen des Val Capriasca gewidmet. Von der Kapelle San Zeno geht es durch einen Birken-Kastanienwald zur 1647 erbauten Kirche San Giorgio e Maria Immacolata. Über eine majestätische Treppe verlässt man den Ort Richtung Origlio und gewinnt dann sogleich wieder einige Höhenmeter beim Aufstieg nach Ponte Capriasca mit seiner sehenswerten Kirche Sant’Ambrogio. Weiter geht es nach Vaglio. Hier steht die 1916 erbaute Jugendstilkirche Santi Antonio di Padova, Giacomo e Filippo. Über das Strässchen «in Altràda» erreicht man den Weg, der durch den Wald zur Kirche San Clemente führt. Bei anhaltender Dürre bat man hier früher um Regen. Unweit davon befindet sich der mittelalterliche Turm Torre di Redde. Auf schönem Waldweg geht es nun hinunter nach Origlio und zu seinem See. Am gegenüberliegenden Westufer findet man den Weg, der wieder steil hinunter nach Lamone führt. Derweil von oben der Monte San Zeno grüsst.

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