Flühli LU, Post • LU

Unterwegs im Luzerner Waldemmental

Der Beginn dieser Wanderung wird einem schon schwergemacht: Bei der Bushaltestelle in Flühli lockt der «Poscht-Beck» mit seinen Köstlichkeiten, und gleich daneben lädt das Jugendstilhotel Kurhaus, in dem schon Lenin seine Geliebte untergebracht hatte, zur Einkehr. Wer diesen Verlockungen aber widerstehen kann, folgt den blauen «Kneipperlebnis»-Wegweisern, geht am Schul- haus, am Gasthaus Stutz und am reich dekorierten Haus des Künstlerpaars Hofer-Kröner vorbei und erreicht bald die schöne Kneippanlage am Ufer des Schwandalpweihers. Der Weg hierher ist auch im Winter präpariert, und selbst die Wassertretanlage ist für Unentwegte in der kalten Jahreszeit geöffnet. Der Weg führt nun zunächst über die Viehweiden und vorbei an einem prächtigen Bauernhof bis zum Rotbach hinunter. Im Kragen, wo die Strasse endet und in einen Fussweg übergeht, stand einst ein Heilbad. Gespeist wurde es von einer Schwefelquelle, die man etwas weiter hinten im Tal heute noch riechen kann. Jetzt wird der Pfad immer schmaler und ist nur in der schneefreien Zeit zu empfehlen. Er passiert eine Feuerstelle und schlängelt sich dann dem Wasser entlang in die Schlucht hinein. Schon der erste Wasserfall samt Aussichtsplattform ist ziemlich spektakulär. Im engen Kessel ganz zuhinterst wird es dann aber erst richtig spannend: Zwischen senkrecht aufsteigenden Felswänden führt eine Hängebrücke über den Bach und gibt den Blick frei auf das herabstürzende Wasser. Zurück geht es zunächst über den gleichen Weg und dann weiter dem Strässchen entlang bis zur Hauptstrasse. Diese überquert man und folgt der Waldemme bis zum Ausgangspunkt der Wasserwanderung.

Information

Erreichbar ist Flühli mit dem Postauto von Schüpfheim aus.

Hotel Kurhaus Flühli, 041 488 11 66, www.kurhaus-fluehli.ch
Kneippanlage Schwandalpweiher,
041 488 11 85, www.kneipperlebnis.ch

Wanderung Nr. 1714

Publiziert 2020 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Reto Wissmann

Wandervorschläge

Moorzauber am Obwaldner Glaubenberg Nr. 2167
Glaubenbielen — Glaubenberg • OW

Moorzauber am Obwaldner Glaubenberg

Grösser als der Vierwaldstättersee ist die Moorlandschaft Glaubenberg. Ein schönes Stück davon durchwandert man vom Glaubenbielenpass bis zur Passhöhe Glaubenberg. Es ist eine zauberhafte, von Nadelwäldern durchsetzte Landschaft voller artenreicher, feuchter Wiesen, in denen von Juni bis August auch ein Dutzend Orchideenarten blühen. Wer möchte, beginnt die Wanderung mit einem kleinen Umweg zur Alpwirtschaft Glaubenbielen, um dort einen Startkaffee zu geniessen. Danach führt der Weg an einem Seelein vorbei Richtung Schwander Unterwengen. Talwärts geht der Blick über imposante Nadelwälder. Bergwärts blühen auf den Alpwiesen der Gelbe Eisenhut und die Türkenbundlilie – weiter oben erhebt sich die Felskappe des Rotspitzes. Nun geht es weiter, dem Hang entlang. Die Landschaft wird feuchter, die Waldpartien werden ausgedünnter, Hangabrisse fördern dunkelbraune, torfige Erde zutage. Aus den Heidelbeeren ragen knorrige Fichten und Föhren – manche der Bäume sind bloss noch braune Gerippe. Teilweise wandert man auf Moorstegen, die vom Zivilschutz oder von der Armee gebaut wurden. Nach der Alp Loo führt ein Fahrweg Richtung Sattelpass. Hier weist eine Inschrift darauf hin, dass der Weg zwischen Loo und Sattelpass, mitsamt einer hübschen Brunnenanlage, im Zweiten Weltkrieg von Internierten aus Italien, Polen und Russland gebaut wurde. Nun steigt der Weg an, über Miesenegg nach Trogenegg, wo sich ein wunderbares Panorama bietet. Das Moorgebiet mutet hier teilweise schon fast Tundra-ähnlich an – nur noch vereinzelt vermögen sich in dieser harschen Landschaft mickrige Bäumchen zu halten. Auf einer Krete wandert man nun dem Ziel entgegen. Östlich ist etwas weiter unten der Schiessplatz Glaubenberg zu sehen. Ein letzter Schluck aus der Trinkflasche. Dann geht es abwärts – wer noch mag, geht über die Sewenegg, die anderen wählen das Strässchen über Schnabel Richtung Glaubenbergpass.
Emmen im Doppelpack Nr. 1082
Flühli — Escholzmatt • LU

Emmen im Doppelpack

Seit Juni 2014 führt ein Wanderweg entlang der Wiss Emme von Schüpfheim nach Escholzmatt. Das bedeutet mehr Freude für die Wanderer und gleichzeitig mehr Arbeit für Franz Süss und Peter Fankhuser, zwei ehrenamtliche Mitarbeiter der Luzerner Wanderwege, die für den neuen Weg zuständig sind. Die beiden haben die Wegweiser montiert, zahlreiche Rhomben gemalt und angebracht und werden den Weg von nun an regelmässig kontrollieren. Betreut werden sie durch die zuständige kantonale Wanderwegorganisation, die wiederum durch den Dachverband Schweizer Wanderwege unterstützt wird. Der Wanderweg zeigt das Entlebuch von einer neuen Seite: von seiner flachen. Links und rechts ragen zwar die typischen, grasigen Hügel in die Höhe, doch die Wanderfüsse werden von Höhenmetern verschont. Das verdanken sie dem Kiesweg, der sich eng an die steckengerade gezähmte Wiss Emme schmiegt und diese mit Brücken quert. Die vielen Brücken überall erstaunen Ortsunkundige. Süss erklärt: «Bei der Kanalisierung der Wiss Emme wurde viel Nutzland durchschnitten. Daher erhielten die Bauern eigene Brücken, um ihr Land bewirtschaften zu können.» Für die Wanderer bedeutet das: etwas Venedigromantik mitten im Entlebuch - und zwar ganz ohne touristischen Dichtestress. Wem die Wanderung noch zu kurz oder zu flach ist, startet schon in Flühli. Hier folgt der Weg mal links, mal rechts der unbegradigten Waldemme. Ab der Lammschlucht wird der Weg steiler und kurviger. Bei Chlusstalde ist die Waldemme wieder zahm, nur der Wanderweg bleibt bewegt: Nach einem schönen Rastplatz schlängelt er sich dem Uferhang entlang hoch und runter bis nach Ey, dem ersten Wegweiserstandort des neuen Wanderwegs. Wer hier rechts über die alte Holzbrücke geht, kann im Gasthaus Bad einkehren. Frisch gestärkt, geht es dann auf dem neuen Wanderweg der Wiss Emme entlang bis nach Escholzmatt.
Kanton Obwalden Nr. 0276
Langis • OW

Kanton Obwalden

Die Strasse über den Glaubenbergpass verbindet Sarnen im Kanton Obwalden mit dem Entlebuch im Kanton Luzern. Ein älterer und wesentlich romantischer Übergang ist der Bärnerstig. Zuverlässige Quellen, seit wann und von wem der Pfad einst benutzt worden ist, gibt es keine. War er vielleicht ein Schmugglerpfad? «Bärnerstig 40 Min.» steht auf dem gelben Wegweiser bei Schwendi Kaltbad. Bereits im 17. Jahrhundert wurde hier eine Mineralquelle entdeckt und im Jahre 1860 ein Kurhaus errichtet. Gekurt wird in Schwendi Kaltbad schon lange nicht mehr, das Kurhaus brannt 1970 ab. Heute laden ein Bergrestaurant zur Einkehr und eine Kapelle zur Andacht. Bei der Andresenhütte beginnt der Aufstieg über eine Weide, später führt die Route durch den Wald. Mit dem Bärnerstig erreichen Wanderer/innen gleichzeitig auch den Schlierengrat. Dieser bildet bis zur Schrotenegg die Kantonsgrenze zwischen Obwalden und Luzern. Den Markierungen folgend, wandert man nun der Kantonsgrenze entlang. Der bewaldete Grat gibt immer wieder überraschende Aussichten frei: ins Tal des Rotbachs und hinüber zur breiten Flanke des Schimbrig. Bei P. 1716 gabelt sich der Weg. Geradeaus ginge es zur Schrotenegg, diese Route folgt jedoch dem Wegweiser nach rechts und führt aus dem Wald. Beim Abstieg nach Rorersmatt ist das Panorama vom Glärnisch bis zum Titlis, vom Gwächtenhorn bis zum Wetterhorn, allgegenwärtig An der Schlierentalstrasse treffen Wanderer/innen auf den Obwaldner Höhenweg, Highlight‑Route 57 von SchweizMobil. Diese Route ist nicht auf der Landeskarte 1:50 000 eingezeichnet, jedoch bestens markiert. Das letzte Wegstück kann nun entweder der Strasse entlang oder dem Lauf der Grossen Schliere folgend zurückgelegt werden.
Wanderung durch die Moore der UNESCO Biosphäre Entlebuch Nr. 2184
Rossweid • LU

Wanderung durch die Moore der UNESCO Biosphäre Entlebuch

In keiner anderen Region der Schweiz sind so viele Moore in grossflächigen, zusammenhängenden Moorlandschaften erhalten geblieben wie in der UNESCO Biosphäre Entlebuch. Viele seltene Pflanzen- und Tierarten gedeihen hier, wie etwa der Sonnentau, eine insektenfressende Pflanze oder der Hochmoor-Perlmutterfalter. Beim Hochschweben mit der Gondelbahn auf die Rossweid, dem Startpunkt der Wanderung, leuchten im Westen die weissen Karstfelder der Schrattenfluh. Wenige Schritte von der Bergstation entfernt führt die Wanderroute zuerst als interessanter Rundgang durch das nahgelegene Moorgebiet mit seinen eindrücklichen Bergföhren, herbstlich verfärbten Gräsern, Torfmoosen und Zwergsträuchern. Nach einem kurzen Abschnitt auf einem Alpsträsschen zweigt vor der Schwarzenegghütte ein Pfad ab Richtung Blattenegg. Bei diesem Passübergang ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht, und der steile Brienzergrat ist zum Greifen nah. Der Abstieg führt auf einem Alpsträsschen an den Weidegebieten von Blatteschwand vorbei und wieder sanft aufsteigend zur Picknickstelle bei der Alp Salwide. In leichtem Auf und Ab führt der Wanderweg an Flachmooren vorbei und durch farnreichen Wald zur Bergstation Rossweid zurück. Bis spät im Herbst blühen am Wegrand noch vereinzelte rote Weidenröschen und weisser Moor-Geissbart.

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