• Überwältigend: Monte Rosa, Liskamm und Breithorn mit ihren Gletschern. Der mächtige Arm in der Mitte ist der Grenzgletscher, links der Gornergletscher. Bild: Andreas Wipf

    Überwältigend: Monte Rosa, Liskamm und Breithorn mit ihren Gletschern. Der mächtige Arm in der Mitte ist der Grenzgletscher, links der Gornergletscher. Bild: Andreas Wipf.

  • Einer von unzähligen oberflächlichen Seen auf dem Gornergletscher.

    Einer von unzähligen oberflächlichen Seen auf dem Gornergletscher..

    Rotenboden — Gornergrat • VS

    Vom Gornergletscher zum Gornergrat

    Es gibt Sachen, die sollte man einmal im Leben gesehen haben. Dazu zählt der Gornergrat. Wenn nicht zu Fuss, dann mit der Bahn, auch wenn die Fahrt sehr teuer ist. Ohne Halbtax jedenfalls. Doch sie ist es wert. Vom Gornergrat auf 3090 m ü.M. überblickt man eine grossartige Gletscherwelt. Viele Gletscher sieht man von hier aus gleichzeitig: den Gorner-, den Grenz- und den Monte-Rosa-Gletscher, den Zwillings- und den Schwärzegletscher, den Breithorn-, den Unteren und den Oberen Theodulgletscher sowie den Furgggletscher unter dem Matterhorn. Diese Wanderung aber gilt einem Naturphänomen, das für den Gornergletscher speziell ist: azurblaue, kleine Tümpel und Mäander mit unzähligen Schlingen, die im weissen Eis eingeschlossen sind. Sie entstehen, weil das Gletschereis des Gornergletschers sehr kalt ist. Das Schmelz- und das Regenwasser können darum nicht in den Eisschichten versickern, weil sie da gefrieren würden. Das Wasser fliesst oberflächlich ab und sammelt sich auf seinem Weg talwärts in Tümpeln und Mäandern. Zu sehen sind sie auf der Wanderung von Rotenboden, der letzten Station vor dem Gornergrat. Von Rotenboden fällt der Weg zum Riffelsee ab, wo er die Richtung wechselt. Taleinwärts geht es nun oberhalb des Gornergletschers in leichtem Auf und Ab mitten in diese prachtvolle Bergwelt hinein bis zum Punkt 2694. Ab hier folgt der Aufstieg über das Gornerli zum Gornergrat. 400 Höhenmeter gilt es zu bewältigen, zum Teil ist der Weg, der als weiss-blau-weisser Alpinweg markiert und ausgeschildert ist, recht steil, und die Steine liegen locker. Bei trockenen, günstigen Verhältnissen jedoch ist er im Aufstieg gut zu bewältigen. Ziel ist der Gornergrat. Von hier fährt die Bahn zurück nach Zermatt.

    Information

    Erreichbar ist die Station Rotenboden mit der Gornergratbahn ab Zermatt.

    Kulmhotel Gornergrat, 027 966 64 00, www.gornergrat-kulm.ch

    Wanderung Nr. 1723

    Publiziert 2020 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Elsbeth Flüeler

    Rotenboden
    0:00
    0:00
    Riffelsee
    0:05
    0:05
    Pt. 2694
    0:45
    0:40
    Gornergrat
    1:55
    1:10

    Wandervorschläge

    Mutprobe über dem Mattertal Nr. 1432
    Randa • VS

    Mutprobe über dem Mattertal

    Die Charles Kuonen Hängebrücke wurde nicht als Touristenattraktion gebaut. Sie sollte schlicht eine Lücke im Wanderweg zwischen Grächen und Zermatt schliessen. Seit der Eröffnung des 494 Meter langen Bauwerks im Jahr 2017 strömen die Wanderer aber dennoch ins Mattertal, um die Brücke der Superlative zu bestaunen. Nirgends auf der Welt soll es bisher eine längere Fussgängerhängebrücke geben. Die Brücke lässt sich gut in einem Tagesausflug von Randa aus erwandern. Der Weg zur Hängebrücke beginnt direkt beim Bahnhof und führt beim Holzkreuz auf dem Tschuggen vorbei steil hinauf. Bei der Brücke angekommen, braucht man zunächst etwas Mut, trennt einen doch nur ein schmales Trittgitter vom Abgrund. In bis zu 85 Metern Tiefe rauscht unten der Dorfbächij durch und bringt Schmelzwasser und Geröll von der Westflanke des Doms in die Matter Vispa. Die Klimaerwärmung ist hier hautnah erlebbar. Durch den Rückgang des Festigletschers und das Auftauen des Permafrosts kommt der Berg in Bewegung, sodass ein Stein 2010 die alte Brücke beschädigte. Nun haben es die Ingenieure geschafft, eine sichere Brücke über den Graben zu spannen. Das Projekt gewann 2018 den Prix Rando für herausragende Wanderwege. Mit etwas Glück sieht man von der Hängebrücke aber nicht nur die Gefahren der Bergwelt und das fantastische Panorama, sondern auch Vertreter der Alpenfauna. Gämsen lassen sich hier regelmässig beobachten, und nicht selten nutzt auch ein Steinadler die Thermik. Wer dann die Brücke einmal überquert hat, steht vor der Wahl, durch die Lärchenwälder direkt wieder hinunter nach Randa zu gehen oder doch noch einen Abstecher in die nahe Europahütte zu machen.
    Aussichtsberg im Mendrisiotto Nr. 1467
    Bellavista — Generoso Vetta • TI

    Aussichtsberg im Mendrisiotto

    Hoch oben über dem Lago di Lugano türmt es - das von Mario Botta entworfene, neu erbaute Wahrzeichen des Monte Generoso. Das imposante oktaedrische Bauwerk «Fiore di pietra» - übersetzt «Die steinerne Blume» - hat tatsächlich Blütenblätter im Form von Türmen, die sich nach aussen biegen und sich oben wieder nach innen neigen. Luxuriöse Restaurants und Konferenzräume schaffen einen starken Kontrast zu den landwirtschaftlich geprägten Hängen des Monte Generoso. Die 1890 eröffnete Zahnradbahn bringt die Wanderer von der Talstation in Capolago zur Mittelstation Bellavista. Von dort schlängelt sich der Bergwanderweg dem steilen Hang entlang durch Wälder und Weiden in einem angenehmen, gleichmässigen Anstieg und ohne einen einzigen Zickzack bis zur Bergstation Monte Generoso. Wer Glück hat, begegnet unterwegs dem historischen Dampfzug. Das letzte Wegstück von der Bergstation zum Gipfel wurde 2017 saniert und bringt den Wanderer nun sicher durch das abschüssige Gelände bis zum Gipfel. Bei klarer Sicht erwartet einen dort ein 360-Grad-Panorama vom Apennin über die Po-Ebene und den Lago di Como bis hin zu den Berner und Walliser Hochalpen. Aber aufgepasst: Ein Schritt zu weit Richtung Osten, und schon ist man in Bella Italia! Wer genug hat von moderner Architektur, dem empfiehlt sich ein Abstecher in die 1988 am Osthang des Monte Generoso entdeckte Bärenhöhle. In der Höhle fanden Paläontologen Überreste von über 800 Höhlenbären, die vor rund 60 000 Jahren auf dem Monte Generoso lebten. Im Sommer werden im für das Publikum geöffneten Teil der Bärenhöhle Führungen angeboten.
    Im Banne des Matterhorns Nr. 0794
    Unterrothorn — Blauherd • VS

    Im Banne des Matterhorns

    Während dieser Wanderung spielt für einmal nicht der zu erklimmende Berggipfel die Hauptrolle, sondern das Matterhorn. Das «Horu» stiehlt dem Oberrothorn - einem 3000er, der aus viel Geröll besteht - die Schau. Da hilft auch die Freiluftausstellung «Peak Collection» nichts, die dem Besucher rund um die Bergstation Unterrothorn die Gipfelwelt näherbringt. 18 Kunstwerke stellen die wichtigsten Berge des Panoramas vor. Anschliessend führt der Wanderweg zuerst etwas absteigend zum Furggji. Hier beginnt der Aufstieg, und hier steht auch die Informationstafel zur Schnee‑Edelraute, einer Pflanze, die weltweit nur hier gedeiht. Im Zickzack geht es durch die Südflanke des Oberrothorns aufwärts. Hin und wieder steht eine der Skulpturen des «Weges zur Freiheit» am Wegrand. Die Glasaugen laden zum Blick in die Ferne ein, die eingravierten Gedanken zum Blick nach innen. Der Gesteinsschutt ist manchmal etwas rutschig, an einer steileren Passage ist daher eine Seilsicherung angebracht. Gefährlich ist der Weg aber an keiner Stelle, genügend Trittsicherheit und gute Schuhe braucht es hingegen schon. Vorsicht geboten ist vor allem auf dem Gipfel. Auf seiner Rückseite fallen fast senkrechte, brüchige Wände mehrere Hundert Meter tief ab. Sonst lässt die Gipfelfläche viel Platz zum Picknicken und Fotografieren. Der Abstieg führt zunächst auf dem gleichen Weg zurück bis Furggji, dann weiter hinab zum Berghaus Fluhalp und zum Stellisee. Auf diesem Wegstück gibt es ein paar Pistenverbauungen, die angesichts des fantastischen Panoramas vom Oberrothorn aus und der Schönheit der Landschaft hingenommen werden können. Vom Stellisee führt die Wanderung zur Station Blauherd.
    Bergseen Nr. 0692
    Stn. Riffelalp — Sunnegga • VS

    Bergseen

    So sehr das Matterhorn als Klischee strapaziert wird, als Berg ist und bleibt es überwältigend. Auf der Wanderung von der Riffelalp oberhalb Zermatt ins Hochtal von Findeln und weiter nach Sunnegga hat man den majestätischen Gipfel stets im Blickfeld. Zudem spiegelt sich das «Horu» gleich in mehreren Moränenseen. Die Frage, wer der schönste Berg im ganzen Land ist, wird unmissverständlich beantwortet. Die Gorner~ gratbahn bringt die Wandernden bis zur Riffelalp. Von dort zweigt ein gemütlicher Weg in einen lockeren Bergwald ab. Vorbei an einer farben~ prächtigen Alpenflora geht es zum Berghaus «Grünsee», das auf einer Moräne des heute weit zurückgezogenen Findelgletschers steht. Wan~ dernde halten die eingeschlagene Richtung bei und stossen bald auf den Grüensee. Am Ufer kommt es zur ersten Spiegelung des Matterhorns. Danach gilt es, die Moränenlandschaft zu durch~ queren. Eine Holzbrücke führt über den rauschenden Findelbach; ein breiter Weg zieht durch schuttiges Gelände ‑ dann ist der Grindjesee erreicht. Bei klarer Sicht und Windstille spiegelt sich darin das Matterhorn in seiner ganzen Pracht. Hoch über dem Taleinschnitt des Findelbachs zeigt sich der dritte Bergsee der Tour: der Leisee (Stellisee und Mosjesee befinden sich oberhalb respektive unterhalb der Route). Spielgeräte und Grill deuten an, dass man hier mit Familien und Kindern rechnet. Viele kleine und grosse Wanderer wissen sicher auch die «Métro» für die Rückkehr nach Zermatt zu schätzen, die in der Nähe bereit steht («Sunnegga Express»).

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