• Kurz nach Petit Montcenez durchquert der Wanderweg ein namenloses Tal. Bild: Fredy Joss

    Kurz nach Petit Montcenez durchquert der Wanderweg ein namenloses Tal. Bild: Fredy Joss.

    La Combe — Tramelan • JU

    Durch die vielfältigen östlichen Freiberge

    Eine sanft gewellte Hochebene von 200 Quadratkilometern Ausdehnung, gut 1000 Meter über Meer gelegen und ein raues Klima: Nicht verwunderlich, war diese Gegend bis ins 14. Jahrhundert weitgehend menschenleer. Dann lockte der damalige Fürstbischof von Basel mit der Befreiung von bestimmten Steuern neue Siedler an, wenn sie das Land rodeten und bewirtschafteten. Darauf geht der Name «Freiberge» zurück. Die Freiberge strahlen nach wie vor eine wohltuende Freiheit und Ruhe aus. Aber langweilig wird es nie, denn die Landschaft ist kleinräumig strukturiert in kleine Tälchen mit Dolinen, Feuchtgebieten, Weiden mit Hecken und Buschwerk, lichten Wäldern und aussichtsreichen Höhen, Einzelhöfen, kleinen Dörfern und überraschenden Gasthöfen. So etwa gleich an der Bahnstation La Combe. Wo man sich fast am Ende der Welt wähnt, steht ein stattliches Wirtshaus. Mit dem Aufstieg durch eine Waldflanke beginnt der Streifzug durch diesen einzigartigen Landstrich. Die Wegweiser zeigen zuverlässig die Richtung, doch zuweilen wandert man fast weglos über Weideland. Nach Les Genevez führt der Weg entlang einer langen Trockenmauer und durch Wald und über Weiden auf eine Höhe, wo ein Grillplatz zu einer letzten Rast einlädt, ehe der Weg nach Tramelan hinunterleitet.

    Information

    Erreichbar ist La Combe mit dem Zug von Delémont via Glovelier oder von La Chaux-de-Fonds. Ab Tramelan mit dem Zug via Tavannes in Richtung Biel oder Delémont.

    Restaurant et Gîte La Combe, 032 484 94 51
    Restaurant Le chat bleu, Les Genevez,
    079 465 54 22 / 079 566 78 67
    Restaurants und Hotels in Tramelan

    Wanderung Nr. 1673

    Publiziert 2020 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Fredy Joss

    La Combe
    0:00
    0:00
    Petit Montcenez
    0:25
    0:25
    Le Prédame
    1:30
    1:05
    Les Genevez
    2:05
    0:35
    P. 1083
    3:10
    1:05
    fireplace
    Tramelan
    3:45
    0:35

    Wandervorschläge

    Impressionen in den Freibergen Nr. 2099
    Montfaucon, poste — St-Brais, village • JU

    Impressionen in den Freibergen

    Auf der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich schlängelt sich der Doubs durch die Falten eines zerfurchten Reliefs, reich an vielfältigen und überraschenden Landschaften, die es auf der Wanderung von Montfaucon nach St-Brais zu entdecken gibt. Das erste Teilstück führt, auf Asphalt, durch Les Enfers – ein wahrlich höllischer Name, hinter dem sich aber ein hübsches jurassisches Bauerndorf verbirgt. Hinunter zum Doubs geht es zunächst zwischen Feldern hindurch und danach auf einem breiten Pfad, der nach einer Waldpassage in eine Lichtung zwischen zwei Hügelzügen mündet. Der weitere Abstieg – diesmal über Weiden – endet in Soubey, wo eine Brücke den Doubs überspannt. Diese Route überquert diese jedoch nicht, sondern folgt dem Flussufer auf Hartbelag in östlicher Richtung, vorbei an einer Mühle aus dem 16. Jahrhundert, die besichtigt werden kann. Etwas weiter leitet ein Waldweg rechter Hand den Wiederaufstieg ein. Nach ungefähr einem Kilometer biegt, erneut rechts, ein ziemlich steiler Pfad ab, auf dem es hinauf bis zum an den Hang geschmiegten Dörfchen Montfavergier geht. Auf dem nächsten, fast flachen Abschnitt lässt sich noch einmal der Ausblick auf die malerischen Hügel und Täler des Clos du Doubs geniessen. Ab dem Weiler Césai beginnt der nicht allzu lange, aber nahrhafte Schlussaufstieg durch ein letztes Waldstück bis nach St-Brais, Standort der ersten Windräder im Kanton Jura.
    Sehnsuchtsort Freiberge Nr. 1557
    Le Prépetitjean — Saignelégier • JU

    Sehnsuchtsort Freiberge

    Es ist kompliziert, hierhin zu kommen. Es gibt wohl kaum einen Ort in den Freibergen, der erreichbar wäre, ohne mindestens dreimal umzusteigen. Dafür halten dann die Züge an Orten, wo das ungeübte Auge nichts als Wald und ein kleines Bahnhofsgebäude entdeckt. Auch Le Prépetitjean ist ein solcher Ort. Er besteht aus einem Hotel und zwei, drei Höfen, die zum Teil auch Übernachtungen anbieten. Und weil es hier so viele Einzelhöfe gibt, gibt es auch viele kleine Asphaltstrassen. Und solchen folgt man nun bis Le Petit Bois-Derrière mit seinem Gasthof. Nun folgt der Gang über Jurawiesen, mal von Pferden, mal von Schafen, mal von Mutterkühen beweidet. Und immer wieder kleine lichte Waldstücke, plötzliche Blicke auf Einzelhöfe. Idylle pur. Schliesslich kommt man nach Les Rouges-Terres, umgeht das Dorf aber, um dann doch noch am Café-Restaurant du Sapin vorbeizukommen. Schliesslich lohnt sich ein kleiner Umweg zum wunderbar gelegenen unberührten Etang des Royes, bevor man sich dem Zeltplatz von Saignelégier nähert. Nun geht man auf alten Wegen Richtung Saignelégier, Feld und Wald wechseln sich ab. Eine kleine Wegkapelle erinnert daran, dass früher die Wege noch weniger sicher waren - nicht vor Unfällen fürchtete man sich, aber vor Räubern. Kurz darauf endet der alte Weg auf der Strasse. Nun ist man in Saignelégier angelangt, kann aber die Hauptstrasse bis zum Bahnhof umgehen, indem man den Wanderwegzeichen folgt. Natürlich ist auch das Wegkommen kompliziert. Aber für saftige Jurawiesen nimmt man das gerne in Kauf.
    Wurstwandern Nr. 0612
    Montfaucon — Pré Petitjean • JU

    Wurstwandern

    Eine eisige Bise weht über Montfaucon, das noch ein Morgennebel umhüllt. Hier beginnt eine vierstündige Wanderung, deren Herzstück der verträumte Weiher Etang de la Gruère ist. Bevor man sich Richtung Bémont aufmacht, drängt sich ein Zwischenhalt auf, um im Laden Couleurs du Terroir den Wandervorrat mit einer wohlschmeckenden Trockenwurst aus örtlichem Bio-Rindfleisch zu ergänzen. Ein breiter Weg führt durch Weiden, die von imposanten Fichten gesäumt sind. Bis zum Weiler Bémont ist keine Seele zu sehen. Nachdem die Route kurz der Hauptstrasse Saignelégier–Delsberg gefolgt ist, biegt sie Richtung Weiler Cerlatez ab und führt vorbei an stattlichen Freiberger Höfen, bevor ein Märchenwald auftaucht, in dem man sich leicht verirren kann. Da ist es beruhigend, wieder auf eine Strasse zu stossen und sich von einem gelben Wegweiser versichern zu lassen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Einige Kühe, die friedlich in der Nähe des Naturschutzzentrums Cerlatez grasen, sind ein willkommenes Lebenszeichen. Der Dunst ist unverschleiertem Sonnenschein gewichen, der aber gegen die hartnäckige Bise nicht aufkommt. Ein Weg führt nach Petite Theurre, von wo der Blick auf den Etang de la Gruère fällt, einen silbernen, von hohen, dunklen Tannen umgebenen Spiegel. In Petite Theurre zweigt ein gewundener Pfad rechtwinklig Richtung Montfaucon ab. Hier lässt sich der unbestreitbare Charme dieser Freiberger Landschaft geniessen, die sich im sanften Oktoberlicht hinter einem Trüppchen rastender Pferde weit ausbreitet. Der Ausflug endet bei der Bahnstation Pré Petitjean, etwa 20 Minuten von Montfaucon entfernt. Der Wind ist richtig eisig.
    Au Fil du Doubs Nr. 0560
    Soubey — St-Ursanne • JU

    Au Fil du Doubs

    Im Hotel du Cerf in Soubey, dem Ausgangspunkt der leichten, aber langen Wanderung, gibt es nur ein Thema: Fische. Damit ist nicht nur die Speisekarte gemeint, die mit frischen Forellen in allen Variationen glänzt. Das «du Cerf» ist das «Basislager» der Angelfreunde: Denn bei Wirt Alain José bekommen sie Tages‑ und Wochenpatente oder auch einfach nur ein paar Tipps für unterwegs. Wer nicht französisch spricht, wendet sich an den «Basler Tisch», wo oft hervorragende Fliegenfischer anzutreffen sind. Denn der Doubs ist hier, wo schon bald ein Naturpark entsteht, besonders fischreich. Die Flusslandschaft nahe an der Grenze zu Frankreich überrascht auch mit ihrer reichhaltigen Flora und Fauna und verzaubert mit ihrer Ruhe. Zweite Anlaufstelle in Soubey ist die alte Mühle aus dem Jahr 1565, die letzte einer ganzen Reihe. Danach gehts dem Fluss entlang weiter nach Tariche. Sollte man hier auf der falschen Flussseite sein, wenn man den Doubs schon bei La Charbonnière überquert hat, ist das auch kein Problem: Einfach ein wenig gestikulieren und rufen, und schon rückt der Wirt mit seinem Boot aus und setzt die Gäste fürs Mittagessen über. Spezialität des Hauses? Natürlich Forelle. Welche Uferseite man für den zweiten Teil der Wanderung wählt, spielt keine Rolle. Beide führen ohne nennenswerte Auf‑ und Abstiege nach St‑Ursanne. Das historische Zentrum des mittelalterlichen Städtchens mit seinen Bürgerhäusern aus dem 14. bis 16. Jahrhundert hat sich über die Jahrhunderte nur wenig verändert. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Kloster mit Kreuzgang und romanisch‑gotischer Stiftskirche, deren Ursprünge auf das 12. Jahrhundert zurückgehen.

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    222T Clos du Doubs

    CHF 22.50

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    Jura Jura Wanderung Sommer mittel T1

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