Mont-Soleil Funiculaire — Les Reussilles • BE

Kraftspender im Berner Jura

Wie hat sich wohl Don Quijote gefühlt, als er direkt vor der Windmühle stand? Auf dieser Wanderung lässt sich die berühmteste Szene aus dem gleichnamigen Literaturklassiker vor Augen führen. Wie Riesen ragen die bis zu 150 m hohen Turbinen aus der Hügellandschaft des Mont-Soleils. Sie sind Teil des ersten und grössten Windparks der Schweiz. Herausgefordert werden diese nicht wie im Roman von einem vermeintlichen Ritter, sondern vom Wind. Deshalb stehen die Giganten unerschütterlich im jurassischen Kalkstein verankert. Ausgangsort ist die Bergstation der Standseilbahn auf dem Mont Soleil. Den gleichnamigen Gipfel, den höchsten Punkt des Montagne du Droit, erreicht man nach einem kurzen Aufstieg. Hier befindet sich die einst grösste Fotovoltaikanlage Europas. Informationstafeln geben unterwegs Auskunft über das vor rund 30 Jahren erbaute Sonnenkraftwerk. Der Abstieg hinunter nach Les Breuleux führt über Wiesen und durch zauberhaften Fichtenwald. Beim Dorfausgang gilt es, gut Ausschau nach den Markierungen zu halten. Entlang von ausgedehnten Weiden und durch ein kurzes Waldstück erreicht man über einen Feldweg das Tagesziel, den Bahnhof von Les Reussilles. Und man ist froh darüber, dass sich auch die menschliche Energie wieder erneuern lässt.

Information

Erreichbar ist Mont-Soleil mit der Standseilbahn ab St-Imier. Ab Les Reussilles verkehren Züge und Busse Richtung Biel und La Chaux-de-Fonds.

 

Restaurant Le Manoir, Mont-Soleil,
032 941 23 77, www.restaurantlemanoir.ch
Hôtel-Restaurant de la Balance, Les Breuleux, 032 954 14 13
Boulangerie et Tea Room Haenggi,
032 487 41 67

 

Wanderung Nr. 1854

Publiziert 2021 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Nathalie Stöckli

Wandervorschläge

Gratwandern Nr. 0601
Chasseral Hôtel — Chaumont Bergstation • BE

Gratwandern

Vier Stunden Richtung Südwesten nimmt die Gratwanderung vom Chasseral zum Chaumont in Anspruch: vom frei stehenden Aussichtskamm mit seinem Pflanzenschutzgebiet über dem Bielersee zum bewaldeten Touristenberg über Neuenburg. Anstrengend ist die lohnende Tour vor allem im ersten Teil, wo ein schmaler, steiniger Pfad in luftiger Höhe verläuft. Weil aber wirklich exponierte Stellen fehlen, lässt sich diese Wanderung auch von Personen geniessen, die nicht schwindelfrei sind. Schon nach ungefähr einer Stunde, bei der Métairie de l’Ile, beginnt ein weniger anspruchsvoller Routenverlauf auf Flursträsschen und Waldwegen bis zur Bergstation der Chaumont‑Standseilbahn. Unterwegs fehlt es nicht an Verpflegungsmöglichkeiten. Am Anfang und am Ende steht je ein Hotel mit Restaurant; drei gemütliche Bergbeizlein mit Sitzmöglichkeiten draussen wie drinnen runden das kulinarische Angebot ab: Métairie de l’Ile, Métairie d’Aarberg, Chuffort. Bei klarem Wetter ist die Aussicht vor allem auf den ersten fünf Kilometern umfassend: Am Horizont dehnt sich die Alpenkette, davor das Mittelland mit den drei im Sonnenlicht blinkenden Seeländer Gewässern Bielersee, Neuenburgersee und Murtensee; in Gegenrichtung zieht zuerst der Mont Soleil über dem Tal von St‑Imier mit seinen Windkraftrotoren und später das Val de Ruz mit seinem Feldermosaik die Blicke auf sich. Die Anfahrt zum Chasseral geschieht am besten mit dem Bus ab St‑Imier an der SBB‑Linie Biel–La Chaux‑de‑Fonds (täglich von zweiter Hälfte Mai bis zweite Hälfte Oktober), die Rückreise vom Chaumont mit der Standseilbahn hinunter nach Neuenburg.
Die Freiberge im Winter erleben Nr. 0534
Le Noirmont — Pré Petitjean • JU

Die Freiberge im Winter erleben

Der erste - und einzige nennenswerte - Anstieg des Tages bringt sogleich den Kreislauf in Schwung: Er führt vom Bahnhof Le Noirmont zum Sanatorium hoch über dem Juradorf, wo sich in gesunder Höhenlage um 1000 m.ü.M. Herzkranke nach ihrer Operation erholen. Das nächste Teilstück der ersten Etappe nach Saignelégier führt dann mit leichtem Gefälle zur Bahnhaltestelle von Muriaux. Unterwegs gibt es einen kurzen Abstecher zur Burgruine Spiegelberg. Der kurze Hin‑ und Rückweg auf aussichtsreicher Felsenkrete mit Treppenpassagen verlangt Trittsicherheit. Bei problematischen Wegverhältnissen, wie sie der raue Winter hier jederzeit mit sich bringen kann, verzichte man aus Sicherheitsgründen besser auf dieses Abenteuer. Zwischen der Bahnstation von Muriaux und Saignelégier, wo sich idealerweise Mittagsrast in einem der Restaurants halten lässt, zeigt sich dann das offene Gesicht der sanftgewellten Freiberger Hochebene. Hier begegnet man auch den Langläufern auf schmalen Latten, welche die Loipen rund um das Sport‑ und Freizeitzentrum bevölkern. Die zweite Etappe der Winterwanderung lässt erneut den Wechsel von parkartiger Waldlandschaft zur Weite der tief verschneiten Pferde‑ und Viehweiden erleben. Es geht zuerst in östlicher Richtung dem Weiler Les Rouges Terres entgegen. Kurz vor dieser Siedlung knickt der Wanderweg nach Nordosten um und folgt einem wenig befahrenen Flursträsschen zur Bahnstation von Pré Petitjean. Als Ergänzung zum Zugsangebot der Chemin de fer du Jura CJ verkehren vom nahen Montfaucon Autobusse nach Saignelégier und Glovelier.
Mont Soleil Nr. 0301
Mont Soleil — Courtelary • BE

Mont Soleil

Der Wanderausflug startet am Bahnhof St‑Imier, von dem aus nach ungefähr einer Viertelstunde die Station der Standseilbahn erreicht ist. Wenn in St‑Imier unten dicker Nebel hängt, erblickt man im besten Fall wenige Minuten später auf dem Mont Soleil oben eine andere, sonnige Welt. Auf dem Erlebnispfad «Sentier découverte Mont Soleil - Mont Crosin» werden die Wandernden am Centre Solaire vorbeigeführt, dem grössten Sonnenkraftwerk der Schweiz, und an mehreren Windturbinen, die zum ersten Windkraftwerk der Schweiz gehören. Unterwegs informieren Tafeln über die Energieproduktion auf dem Mont Soleil. Oft befinden sich auch gleich Rastgelegenheiten in der Nähe, die zum Schutz vor aufdringlichen Kühen eingezäunt sind. Offene Juraweiden mit Trockensteinmauern wechseln sich ab mit ausladenden, allein stehenden Fichten, Baumgruppen und Hecken. Bei Le Bardeau sind auf den Weiden mehrere Dolinen, trichterförmige Vertiefungen, zu sehen, die durch die Verwitterung des Kalkuntergrunds entstanden sind. Bei den zwei Restaurants des Mont Crosins überquert man die Passstrasse, die St‑Imier mit Tramelan und Les Breuleux verbindet, und wandert an den Gehöften Croix du Ciel und Le Piémont vorbei sanft absteigend durch den Wald und über Weiden hinunter nach Courtelary. Wer den steilen Abschnitt nach Piémont vermeiden will, kann alternativ der (schwach befahrenen) Strasse folgen. Je nach Windrichtung und Produktionstag schwebt ein Duft von Schokolade in der Luft. Die von Camille Bloch gegründete Schokoladefabrik betreibt wenige Minuten vom Bahnhof entfernt einen Laden, der Schokoladeliebhaber/innen zu einem Besuch verführt.
Chasseral Nr. 0411
Chasseral Hôtel — Les Prés-d'Orvin, Bellevue • BE

Chasseral

Wo sind die Schweizer Alpen am grössten? Von der Spitze des Matterhorns? Vielleicht. Am Fuss des höchsten Berges? Möglicherweise. Oder etwa auf dem Chasseral? Liegt der aber nicht im Jura? Richtig, und genau deswegen könnten die Alpen von hier aus am grössten sein. Denn der Chasseral (1607 m ü. M.) liegt nicht versteckt irgendwo in den hinteren Rängen, sondern thront ganz vorne, in der ersten Reihe, hoch über dem Bielersee. An einem Tag mit guter Fernsicht reicht der Blick über das Mittelland auf eine beinahe unendliche Kette von Spitzen, Kuppen und Hörnern, vom Säntis bis weit über den Montblanc hinaus. Fazit: Mit mehr als 300 Kilometer aufgereihter Gipfel sind die Alpen von hier oben vielleicht wirklich am grössten. Aber auch ganz in der Nähe hat der Chasseral (oder der Gestler, wie er unter den deutsch sprechenden Einheimischen manchmal noch genannt wird) seine Reize. Etwa in den Wiesen oder auf den windgepeitschten Kalkfelsen, die immer wieder aus dem Grün ragen. Rund 500 Pflanzenarten gedeihen auf dem Gebirgszug, darunter nicht weniger als 20 Orchideenarten. Neben verschiedenen Knabenkräutern finden hier auch einige botanische Seltenheiten noch einen Lebensraum, etwa die Braunrote Sumpfwurz und der Türkenbund.Die Wanderung vom Chasseral nach Les Prés-d’Orvin ist etwas für Genussmenschen, und das in mehrfacher Hinsicht. Den Ausgangspunkt ganz oben er-reicht man bequem mit dem Bus. Wer sich hier noch stärken will, macht eine Pause im Restaurant. Genüsslich geht es weiter, denn die Wanderung führt fast durchwegs sanft bergab. Und schliesslich ist man stets auf dem Bergrücken unterwegs, mit Ausblicken nicht nur zu den Alpen, sondern auch über die Dreiseenregion, in die Freiberge und bis zum Schwarzwald.

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