Pontresina — Muottas Muragl • GR

Speed-Hiking in Pontresina GR

Die Oberengadiner Seenlandschaft, ihre Berge und das besondere Licht haben viele grosse Künstler inspiriert. «Mir ist es, als wäre ich im Lande der Verheissung. Hier will ich lange bleiben», schrieb Friedrich Nietzsche. «Nicht leicht spreche ich von Glück, aber ich glaube beinahe, ich bin glücklich hier», so Thomas Mann. Grössen wie Ferdinand Hodler, Max Ernst, Marc Chagall, Joseph Beuys oder Giovanni Segantini haben das Engadin auf die Leinwand gebracht. Segantini verstarb im September 1899 auf der Hütte am Schafberg oberhalb von Pontresina. Wann genau und von wem die Hütte erbaut wurde, ist allerdings nicht bekannt. Der Ort und das besondere Licht ziehen nicht nur Besucher sondern auch Anwohnerinnen in ihren Bann. Das zeigt das Treffen mit Martina Tscharner, Hüttenwartin der Segantinihütte, sowie Selina Niggli vom Unteren Schafberg im Video zum Wandervorschlag. Die Bergwanderung beginnt am Bahnhof von Pontresina. Nach einem direkten Aufstieg führt der Weg vorbei am geschichtsträchtigen Bergrestaurant Unterer Schafberg. Im Juni blühen hier Feuerlilien und Türkenbunde und bieten ein orange- und rosafarbenes Spektakel. Der Blick schweift zum Gipfel des Munt da la Bês-cha, wo aussichtsreich die Segantinihütte steht. Ein Abstecher lohnt sich, verlängert aber die Wanderzeit um zirka eine Stunde. Nach der Überquerung des Ova da Muragl fordert der letzte Aufstieg über die Alp Muragl nach Muottas Muragl noch die Kräfte. Vom Bergrestaurant Muottas Muragl aus geniesst man einen unvergleichlichen Ausblick auf die Oberengadiner Seen, bevor es mit der Standseilbahn zurück ins Tal geht.

Information

Erreichbar ist Pontresina mit dem Zug über Samedan. Zurück mit der Standseilbahn von Muottas Muragl. Von der Talstation Punt Muragl fährt der Bus nach Pontresina, Samedan und St. Moritz.

Mehrere Restaurants in Pontresina

Segantinihütte, 079 681 35 37, www.segantinihuette.ch

Unterer Schafberg, 079 793 06 80, www.schafberg.ch

Wanderung Nr. 1876

Publiziert 2021 ‒ Präsentiert von Lowa & Schöffel

Lowa & Schöffel

Schweizer Wanderwege

Wandervorschläge

Im Reich von Alpenmohn und Steinbock Nr. 1817
Alp Languard — Bernina Diavolezza • GR

Im Reich von Alpenmohn und Steinbock

Auf dieser Wanderung stehen die Chancen gut, am frühen Vormittag Steinböcke beobachten zu können. Denn in dieser Gegend um den Piz Albris lebt eine der grössten Steinbockkolonien der Alpen mit fast 1800 Tieren. Von der Bergstation des Sessellifts führt der Wanderweg über den schäumenden Bergbach Ovel da Languard und auf einem breiten Rücken mit paradiesischer Sicht in das Berninagebiet zur Chamanna Paradis. Von dort geht es ins Val Languard hinunter und am Lej Languard vorbei wieder aufwärts Richtung Suot Albris. In den weiten Geröllfeldern am Fuss des Piz Albris lohnt es sich am meisten, nach den Steinböcken Ausschau zu halten. Sogar in dieser unwirtlich scheinenden Landschaft finden die majestätischen Tiere noch Futter. Bei der Fuorcla Pischa ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Auf dem Abstieg leuchten ab Ende Juli die zarten gelben Blüten des Rhätischen Alpenmohns aus dem Geröll. Mit einer langen, elastischen Pfahlwurzel ist er im Schutt verankert und kann als eine der wenigen Arten im Geröll überleben. Weiter geht es fast flach auf der östlichen Seite des Piz Albris entlang bis zu einer steil abfallenden Geländekante. Von hier aus werden die Berninapasshöhe und der Lago Bianco sichtbar. Gegenüber präsentieren sich weiss vergletschert und verfirnt die Gipfel der Berninagruppe, unten liegt das grüne Val da Fain. Auf dem nun folgenden Abstieg ist der felsige oberste Teil mit Ketten gesichert. Wenige Meter weiter unten wird der Weg wieder breiter und führt in vielen Kehren den Südhang hinunter in Richtung Bernina-Diavolezza. Die kargen Fels- und Gerölllandschaften werden abgelöst von Zwergstrauchheiden und Weiden in allen Grüntönen.
Herbstwanderung im Oberengadin Nr. 1789
Surlej, Corvatschbahn — Sils/Segl Baselgia • GR

Herbstwanderung im Oberengadin

Im Herbst verfärben sich Tausende von Lärchen im Oberengadin – und tauchen die Szenerie rund um den Silvaplaner- und den Silsersee, die zu erwandern ein Vergnügen sind, jedes Jahr während rund dreier Wochen zwischen Ende September und Anfang November in warme Goldtöne. Zu Beginn schlängelt sich der Weg oberhalb von Silvaplana-Surlej noch entlang von Masten und Schneekanonen den Nordhang hinauf, bald aber taucht er komplett in die Natur ein. Welche Farbenpracht! Neben feurig gelben Lärchen stehen tiefgrüne Arven, darüber der stahlblaue Himmel. Es lohnt sich, zwischendurch über kleine Trampelpfade vom Hauptweg weg zu gehen: Hinter einem Holzgeländer öffnet sich der Blick auf den türkisfarbenen Silvaplanersee. Auf einer Lichtung mit einem kleinen Sumpf kurz vor La Muotta lässt sich die Picknickdecke ideal ausbreiten. Nach der Überquerung des tosenden Bachs Ova da la Rabgiusa geht es erst in steilen Spitzkehren, dann etwas gemächlicher rund 200 Höhenmeter zum Seeufer hinunter, wo man auf einen breiten Spazierweg trifft. Nach einer gemütlichen halben Stunde im Flachen erreicht man Sils/Segl Maria. Beim abschliessenden Rundgang auf der Halbinsel Chastè kommen die Lärchen noch einmal voll zur Geltung: Hinter jeder Kurve wartet eine neue Bucht, umgeben von goldenen Bäumen. Mehr als 30 Sitzbänke befinden sich auf der Halbinsel: Schon Friedrich Nietzsche bezeichnete diesen Ort als «die schönste Stelle des Engadins» – anscheinend empfinden viele Leute ähnlich.
Über den Monte Moropass nach Italien Nr. 1094
Mattmark — Monte Moropass • VS

Über den Monte Moropass nach Italien

Zunächst geht es entlang des Stausees Mattmark, der jedes Jahr 650 Gigawattstunden Strom produziert. Auf der rechten Seeseite findet man einige Gedenkstätten von Arbeitern und Bergführern, Wallisern und Italienern. Klar, wir befinden uns im Grenzgebiet und werden den alten Verbindungsweg zwischen zwei Walserorten Saas-Almagell und Macugnaga beschreiten. Bei Dischtelalp auf 2224 Metern beginnt der Aufstieg auf den Pass. Das Ziel scheint weit, doch das alpine Gefühl der Einsamkeit und Ruhe lässt einen jeden Schritt auf dem gut unterhaltenen Bergwanderweg geniessen. Wer sich schon früh am Morgen schon auf den Weg gemacht hat, sollte eine Rast auf dem Tälliboden erwägen, denn viele Stellen des darauf folgenden Abschnittes liegen noch im Schatten und sind dadurch vereist. Wenn am Nachmittag die Sonne scheint, schmilzt das Eis etwas. Die Stellen sind zwar mit Seilen gesichert, doch es besteht erhöhte Rutschgefahr. Je höher die Wandernden steigen, desto karger wird die Landschaft. Teilweise geht man nur noch durch Geröll und auf blanken Gesteinsbrocken. Immer wieder gibt es einen Blick zurück auf den blauen See und ins Oberwallis bis zu den Berner Alpen. Der spitze Zahn des Bietschhorn ist unverkennbar. Nach knapp einer Stunde sind die Passhöhe und Landesgrenze erreicht. Oben erwarten einen nicht nur ein Restaurant, die Notunterkunft Rifugio Gaspare Oberto des CAI und die goldene Madonna delle Nevi, die seit über 50 Jahren auf dem Pass patroniert, sondern auch eine wunderbare Aussicht aufs Monte-Rosa-Massiv. Wer möchte, nimmt von hier die Seilbahn hinunter nach Macugnaga (unbedingt Fahrplan beachten). Ansonsten wandert man die 1500 Höhenmeter ins Dorf hinunter. Der Weg ist gut ausgebaut, teilweise mit Treppen, und rot-weiss-rot markiert.
Chellenchöpfli und Passwang Nr. 0567
Bergstation Wasserfallen • BL

Chellenchöpfli und Passwang

Reigoldswil liegt im Kanton Basel-Landschaft, zuhinterst im Tal der Hinteren Frenke. Nach Reigoldswil gelangen Wandernde ab Liestal mit dem Bus Nummer 70 bis zur Haltestelle «Reigoldswil Dorfplatz». Markierungen führen zur Talstation der Wasserfallenbahn, von wo die fröhlich gelben Kabinen der Gondelbahn zur Bergstation Wasserfallen hochschweben. Und schon weilt man auf den Höhen der Basler Juralandschaft, einem beliebten Wandergebiet. Am Seilpark und an der Vorder Wasserfallen vorbei geht’s los über die Hintere Egg zum Chellenchöpfli. Durch Laubwald, der im Herbst wunderschön in allen Farben leuchtet, windet sich der Weg hoch auf den Aussichtspunkt, der zugleich der höchste Punkt des Kantons ist. Der Passwang, der mit ein paar Metern mehr auftrumpfen kann, gehört schon zum Kanton Solothurn. Auf dem Chellenchöpfli lässt sich die Rundumsicht geniessen, eine Panoramatafel benennt die Alpengipfel, die sich in weiter Ferne hinter Hügeln und dem Mittelland schüchtern präsentieren. Über eine Waldkrete führt der Weiterweg zum Passwang und damit zu einem weiteren Aussichtspunkt. Es lohnt sich, beim Sendemast innezuhalten und noch einmal die Ausblicke zu geniessen. Anschliessend geht’s über die typischen Juraweiden hinunter zur Bergwirtschaft Vogelberg, wo sich die Gelegenheit bietet, einzukehren. Nun steigt der Weg kurz an über Weideland, taucht in den Wald des Schattberges ein, wendet sich wieder zurück auf die Wiese und führt dann über die Hinter Wasserfallen zurück zum Ausgangspunkt. Hier trägt einen die Gondel wieder hinunter nach Reigoldswil, oder wer Kindheitserinnerungen wiederaufleben lassen möchte, kann bei der Bahn ein Trottinett mieten und nach Reigoldswil hinunterbrausen.

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