Berghotel Obersee • GL

Ein verdienter Gipfel

Eigentlich bräuchte es keine Werbung für das Oberseetal mit seinem idyllisch gelegenen See: An schönen Wochenenden stauen sich Fahrzeuge bis fast nach Näfels, so dass das schmale Strässchen gesperrt werden muss. Beschaulicher geht es unter der Woche zu und her, und eine Fahrt mit dem Rufbus ab dem Bahnhof Näfels macht den Wandertag nochmals entspannter. Allein der Obersee ist eine Reise wert. Vor allem, wenn sich frühmorgens der Brünnelistock im Wasser spiegelt. Warum nicht schon am Vortag anreisen? Wer fit ist für 1300 Höhenmeter Aufstieg, dem sei der Rautispitz empfohlen. Einem Adlerhorst gleich thront der Gipfel hoch über Netstal und bietet eine Rundsicht in die Talebene und auf die vielen Gipfel, allen voran auf den imposanten Glärnisch mit dem Vrenelis Gärtli. Der weiss-rot-weiss markierte Bergwanderweg führt zuerst dem See entlang, dann auf einem steilen Alpweg den Wald hinauf zur flacher werdenden Grapplialp. Kurz nach dem Wald zweigt er links ab und führt über ein mit Ketten gesichertes Felsband via Geisschappel in die Nordflanke des Gumen. Die scharfen Kalkfelsen und lichter Föhrenbestand lassen mediterrane Gefühle hochkommen. Mit etwas Glück zeigen sich sogar Gämsen. Nach gut vier Stunden schweisstreibendem Aufstieg ist der 2283 Meter hohe Gipfel des Rautispitz erreicht und belohnt mit seiner Aussicht. Der Abstieg erfolgt südwärts zur Rautifurggel (Pt. 2168). Wer mag und schwindelfrei ist, kann in weiteren 30 Minuten den Wiggis anhängen (weiss-blau-weiss) und anschliessend die 1800 Höhenmeter direkt nach Netstal absteigen. Gemütlicher ist aber der Weiterweg zur Rautialp und hinunter zum Obersee, wo ein wunderbarer Wandertag seinen Ausklang findet.

Information

Erreichbar ist der Obersee mit dem Rufbus ab Bahnhof Näfels. Telefonische Anmeldung bis am Vorabend: www.fischli-aeschen.ch/rufbus.html
Berghotel Obersee (Montag Ruhetag), 055 612 10 73, www.berghotel-obersee.ch

Wanderung Nr. 1812

Publiziert 2021 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Franz Ulrich

Wandervorschläge

Hoch über Glarus auf den Gipfel des beliebten Schilt Nr. 2172
Fronalp (GL), Unter Stafel — Bärenboden • GL

Hoch über Glarus auf den Gipfel des beliebten Schilt

Hoch über den Dächern von Glarus erhebt sich ein unscheinbarer Berg: der Schilt. Auch wenn er nicht mit einem kühnen Gipfel zu Punkten vermag, so ist er doch einer der beliebtesten Wandergipfel im Kanton. Denn erstens bietet er einen Rundblick über beinahe alle Glarner Gipfel. Und zweitens nimmt einem von beiden Seiten her der öffentliche Verkehr viele Höhenmeter ab. Die Überschreitung des Schilt – vom Naturfreundehaus Fronalp nach Äugsten / Bärenboden – ist mit fünf Stunden kein Spaziergang. Die Auf- und Abstiege sind mit 1070 und 650 Metern anstrengend. Wer genug Zeit dafür haben will, kann am Start- oder Zielpunkt der Wanderung in einfachen Berghäusern übernachten. Landschaftlich kann man sich auf Abwechslung und immer wieder neue Geländekammern freuen. Die Fronalp erreicht man mit dem Alpentaxi ab Näfels (Reservation obligatorisch). Der Aufstieg beginnt sanft mit einem Alpstrassenabschnitt und Kuhweiden. Nach der Alp Mittler Stafel, die auf einem Bödeli liegt, wird es dann zunehmend rauer und wilder. Unter dem Siwellen-Gipfel führt der Weg durch einige eindrückliche, scharfkantig zerfressene Karstfelder, durch die man schliesslich den Schilt erreicht. Auf dem Abstieg passiert man nach einem guten Kilometer den Rotärd-Pass. Seinen Namen hat er von intensiv rot gefärbtem Quartenschiefer. An den Südhängen des Schilt sind immer wieder mal Gämsen auszumachen. Bei der Alp Begligen zweigt man auf den Holzflue-Rundweg durch den Äugstenwald ab. Unvermittelt windet sich der Weg durch ein Labyrinth von Löchern, Buckeln und Felsbrocken. Im absteigenden Teil des Lehrpfades geht es nochmals durch eine Karstlandschaft, am Silberwald mit seinen Hunderten von hell leuchtenden Baumstämmen vorbei und schliesslich zur Bergstation der Luftseilbahn nach Ennenda.
Hoch über der Linthebene Nr. 1901
Amden, Dorf — Schänis • SG

Hoch über der Linthebene

Eigentlich dominiert der Speer die Szenerie. Zwar ist auch er nicht einmal 2000 Meter hoch, an der Grenze zwischen Linthebene und Voralpen bildet er aber eine unübersehbare Landmarke. Der benachbarte Federispitz hingegen macht aus der Ferne weniger Eindruck. Doch ist man einmal oben angekommen, bietet er eine mindestens so tolle Rundumsicht wie sein grosser Bruder. Die Aussicht muss man sich allerdings mit mindestens 1000 Höhenmetern verdienen. Von Amden aus geht es zunächst dem Strässchen entlang durch die Wiesen nach Durschlegi, einem Rastplatz, der bei Gleitschirmfliegern auch als Startplatz beliebt ist. Hier bietet sich bereits ein prächtiger Blick auf den Walensee und die Glarner Alpen. Weiter führt der Weg durch den Wald und später über Ziegen- und Rinderweiden bis zur Alp Oberfidersche. Danach wird es steil. Die gute Stunde, die der Wegweiser bis zum Federispitz vorgibt, ist kaum zu unterbieten. Kurz vor dem Gipfel gibt es aber schon die erste Belohnung: Auf dem Grat öffnet sich der Blick in Richtung Zürichsee, und das halbe Mittelland breitet sich unter den Wanderern aus. Ganz oben überblickt man dann auch noch das Toggenburg und das Appenzellerland und erspäht in der Ferne den Bodensee. Hinunter führt der Weg über den teilweise schroffen Nagelfluhgrat via Plättlispitz auf die Undernätenalp und dann weiter über den Ziegelbach. Dank dem Mobiliar-Fonds «Brücken & Stege» kann der tiefe Einschnitt unterdessen problemlos überwunden werden. Nun folgt noch ein weiteres Stück steiler Abstieg und dann ein gemütliches Auslaufen bis zum ehemaligen Klosterdorf Schänis.
Luftiger Gipfel, scharfe Grate und weiter Himmel Nr. 1138
Innerthal — Innerthal, Post • SZ

Luftiger Gipfel, scharfe Grate und weiter Himmel

Steile Pfade und schmale Grate führen über den Zindlenspitz. Wer schwindelfrei und trittsicher ist, erlebt hier eine alpine Atmosphäre mit weiter Sicht und noch weiterem Himmel. Wer mit dem Postauto anreist, muss bereits ab Innerthal zu Fuss gehen. Das ist zugegebenermassen nicht optimal, da etwa drei Kilometer über Hartbelag führen, bevor man auf den Wanderweg abbiegen kann. Wer mit einem Auto anreist, kann bis Vorderbruch fahren. Nach der Haarnadelkurve über den Ziggenbach gibt es einen Parkplatz (bei Pt. 923), und gleich gegenüber beginnt der Wanderweg. Ein streckenweise steiniger Pfad führt hinauf zur Alp Zindlen. Ein mächtiger Felszahn ragt darüber in den Himmel, und da soll es hinaufgehen? Wer darob gleich noch durstiger wird, der ist auf der Alp Zindlen richtig. Hinter einem Türchen, angeschrieben mit «Selbstbedienung», finden sich Getränke und ein Kässeli. Und da ist auch noch ein Wegweiser, der unmissverständlich in Richtung Zindlenspitz zeigt. Na also, dann weiter über steile Kehren aufwärts. Ein paar Meter muss sogar etwas im Fels gekraxelt werden, und der Gipfelgrat ist ziemlich luftig. Aber welch eine Belohnung, hier oben zu stehen: das erhabene Gefühl, weit über der Alltagswelt zu stehen, die Sicht über den halben Alpenbogen und jetzt, im Herbst, das zauberhafte Licht und die besondere Stille. Wer noch nicht an seine Grenzen gekommen ist, wählt als Abstieg die weiss-blau-weiss markierte Route, die etwas unterhalb des Gipfels beginnt und auf der Nordseite des Zindlenspitzes hinunterführt. Ein erstes Stück über den Grat ist ziemlich ausgesetzt und mit einigen Ketten ausgerüstet. Anschliessend gehts durch einen steilen Hang hinunter nach Hohfläschenmatt. Entspannt lässt sich nun der weitere Abstieg geniessen, mit Zwischenhalt bei der bewirteten Hohfläschhütte. Wenig später verzweigen sich die Wege, um entweder zurück nach Innerthal zu wandern oder via Aberliboden hinab nach Vorderbruch.
Am Walensee Nr. 0510
Weesen — Walenstadt • SG

Am Walensee

Die siebeneinhalbstündige Wanderung von Weesen über Quinten nach Walenstadt misst 21 Kilometer. Wer eine kürzere Wanderung vorzieht, kann sich auf einzelne Abschnitte beschränken, beispielsweise von Weesen bis Betlis oder nach Quinten oder von Walenstadt nach Quinten. Der attraktive Wanderweg führt durch Misch‑ und Nadelwälder, teilweise dem See entlang, dann wieder hoch über dem Wasser mit spektakulärerer Aussicht. Auch wer die lange Route wählt, muss unterwegs nicht verhunger. Auf dem Weg liegen verschiedene Restaurants, die zur Rast verlocken. Da ist zum Beispiel das Hotel‑Restaurant Flyhof in Weesen, dessen Garten bis an den See reicht, oder der Landgasthof‑Hotel Paradiesli in Betlis, der umgeben von Wald und Wiese am Fuss der Churfirsten steht. In Quinten gibt es das Restaurant Seehus, im Walenstadt zum Beispiel das Hotel‑Restaurant Churfirsten in Bahnhofnähe. Die «Ostschweizer Riviera» mit dem abwechslungsreichen Wanderweg am Nordufer des Walensees ist populär und dennoch nicht überlaufen, Picknickplätze und Feuerstellen, aber auch Badeplätze laden zum Verweilen ein. Wer sich für die Flora interessiert, wird hier mit unerwartet südlicher Vegetation überrascht. Der Wanderweg ist durch den öffentlichen Verkehr - Bahn und Schiff - hervorragend erschlossen, was eine Ad‑hoc‑Planung ermöglicht. Bei Wetterumstürzen lässt sich die Wanderung abkürzen, und man ist rasch bei einer der Anlegestellen der Walensee‑Schifffahrt. Mehrere SBB‑Stationen von Weesen bis Walenstadt liegen an der Bahnlinie auf der nach Norden gerichteten Seeseite, und überall gibt es genügend Parkplätze für diejenigen, die mit dem Auto anreisen.

Passende Produkte aus unserem Shop

236T Lachen

CHF 22.50

Tags

Glarus Südostschweiz Bergwanderung Sommer Bergseenwanderung Gipfelwanderung Gratwanderung Rundwanderung für schwindelfreie Menschen hoch T3

Mit Klick auf ein Tag können Sie dieses in Ihrem Account hinzufügen und erhalten auf Ihre Interessen zugeschnittenen Content vorgeschlagen. Tags können nur in einem Account gespeichert werden.

MoDiMiDoFrSaSo
2829301234567891011121314151617181920212223242526272829303112345678
MoDiMiDoFrSaSo
2829301234567891011121314151617181920212223242526272829303112345678