• Lange Reihen von Rebstöcken säumen den Weg unterhalb von Piancalardo. Bild: Andreas Staeger

    Lange Reihen von Rebstöcken säumen den Weg unterhalb von Piancalardo. Bild: Andreas Staeger.

  • Bellinzona/Saleggi

    Bellinzona/Saleggi.

  • Steg nach Monte Carasso/Sementina

    Steg nach Monte Carasso/Sementina.

  • Sementina

    Sementina.

  • Redonda

    Redonda.

  • Gudo

    Gudo.

    Bellinzona — Gudo, Serta • TI

    Am Sonnenhang des Bellinzonese

    Das Tessin zählt zu den traditionsreichen Weinbaugebieten der Schweiz. Auf den überwiegend kleinräumig parzellierten und im Nebenerwerb bewirtschafteten Flächen wird hauptsächlich Merlot angebaut. Zu den bevorzugten Lagen gehört die Gegend um Bellinzona. Insbesondere die Hänge nördlich des Talflusses Ticino profitieren von hervorragender Besonnung. Quer durch das Rebgebiet zieht sich die «Via delle vigne». Der Weinweg beginnt in Sementina und führt nach Gudo. Die Tour lässt sich aber gut bereits in Bellinzona starten; auf diese Weise ergibt sich eine einfache und abwechslungsreiche Wanderung für einen Tagesaufenthalt im Tessin. Das erste Teilstück folgt dem Talfluss Ticino durch den Auenwaldpark Saleggi-Boschetti. Nach der Unterquerung der Autobahn geht es dem Wildbach Sementina entlang aufwärts, danach auf dem Weinweg in stetem Auf und Ab Richtung Westen. Zwischendurch werden Waldgebiete durchquert, doch immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke zur Magadino-Ebene und zum Monte Tamaro. Dass hier ein ungewöhnlich mildes Klima herrscht, zeigt sich deutlich an der Vegetation: Neben Kakibäumen sieht man auch vereinzelte Olivenbäume und sogar Agaven.

    Information

    Erreichbar ist Bellinzona mit der Bahn. Ab Gudo verkehren Postautos nach Bellinzona und Locarno.

     

    Hotel Ristorante Cereda, Sementina,
    091 851 80 80, www.hotelcereda.ch
    Albergo-Ristorante Anita, Gudo, 091 859 11 07, www.ristorante-anita.ch/

    Wanderung Nr. 1928

    Publiziert 2021 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Andreas Staeger

    Bellinzona
    0:00
    0:00
    Bellinzona Piscina
    0:15
    0:15
    Saleggi
    0:45
    0:30
    Sementina
    1:10
    0:25
    Redonda
    2:35
    1:25
    Monte Martino
    2:45
    0:10
    Gudo, Serta
    3:20
    0:35

    Wandervorschläge

    Drei Tessiner Burgen und ein Geisterdorf Nr. 2144
    Giubiasco — Bellinzona • TI

    Drei Tessiner Burgen und ein Geisterdorf

    Im Zentrum von Bellinzona, inmitten von Läden und Lokalen, verbirgt sich der Zugang zu einer längst vergangenen Zeit. Über die Gassen der Altstadt, via Treppen oder Lift, gelangt man zur mittelalterlichen Festung, die auf einem Hügel thront: zum Castel Grande. Wer oben auf dem Gemäuer steht, blickt auf die anderen zwei Wahrzeichen der Tessiner Hauptstadt: die Burgen Montebello und Sasso Corbaro. Seit 2020 gehört das Trio zusammen mit der Wehr- und Stadtmauer zum Unesco-Weltkulturerbe. Die historische Stätte ist das Ziel der dreistündigen Wanderung, die in Giubiasco beginnt. Vom Bahnhof über die Piazza Grande, und schon beginnt der leichte Aufstieg in Richtung Pianezzo. Auf einem Kiesweg geht es zwischen Grün und farbigen Blüten nach Scarpapè. Von einer Terrasse bei der gleichnamigen Ferienunterkunft, die einst ein Grotto war, lässt es sich über die Magadino-Ebene bis zum Lago Maggiore blicken. Danach nimmt der Wald überhand, und der Weg führt über eine kleine Schlucht zu den Ruinen von Prada. Das mittelalterliche Geisterdorf wurde im 17. Jahrhundert auf mysteriöse Weise verlassen. War es die Pest, oder lag es an ungünstigen landwirtschaftlichen Bedingungen? Seit 2019 ist Prada als Kulturerbe von kantonalem Interesse geschützt. Archäologische Arbeiten wurden gestartet, um die Ruinen zu erhalten und Hinweise zu finden, die das Geheimnis lüften könnten. Eine weitere Sehenswürdigkeit von Prada: die Fresken in der restaurierten Kirche Santi Girolamo e Rocco. Es folgt der Abstieg vom bewaldeten Hang durch die Schlucht des Torrente Dragonato. Anstatt den direkten Weg nach Bellinzona hinunterzugehen, lohnt sich ein Abstecher zum Castello di Sasso Corbaro. Von dort führt ein markierter Spazierweg zu den anderen beiden Unesco-Burgen.
    Über die spektakuläre Ponte Tibetano Nr. 1697
    Monte Carasso, Cunvént — Sementina, Via Locarno • TI

    Über die spektakuläre Ponte Tibetano

    Bauwerke aus den unterschiedlichsten Zeitepochen sind die Begleiter auf dieser eindrucksvollen Rundwanderung oberhalb der Magadinoebene bei Bellinzona. Den Anfang macht das kürzlich restaurierte historische Dorf Curzútt, danach wartet die Kirche San Bernardo mit den jahrhundertealten Fresken und als Highlight folgt die Hängebrücke Carasc, mit 270 Metern eine der längsten der Schweiz. Bei der Talstation der Bergbahn nach Mornera beginnt der teilweise recht steile Aufstieg durch Rebberge und Wälder, immer den Wegweisern �Corte di Sotto Curzútt� folgend. Es ist daher angebracht, hie und da zu verharren, um einen Blick zurück ins Tal zu werfen. In Curzútt wird eine ausgiebige Rast zur Pflicht, um sich umzusehen und die Ruhe zu geniessen. Die alte Siedlung dient als Beispiel dafür, dass man früher nicht in der Magadinoebene lebte, sondern höhere Lagen bevorzugte. Weiter geht es zur Kirche San Bernardo, deren Wurzeln aus dem 11./12. Jahrhundert stammen. Hier lohnt sich der Blick auf die kunstvollen Fresken im Inneren. Danach gilt es nochmals einige Höhenmeter auf- und abwärts zu bewältigen, bevor man unvermittelt vor der kühnen Ponte Tibetano Carasc steht. Etwas schwindelfrei sollte man schon sein, um die bis zu 130 Meter über dem Bachbett führende Hängebrücke zu begehen. Dank den stabilisierenden seitlichen Tragseilen hält sich die Schwingung jedoch in Grenzen. Nach der Überquerung folgt man dem Wegweiser bis nach San Defendente, wo sich auf einer Lichtung eine kleine Kirche und einige Häuser befinden. Das verbleibende Wegstück hinunter und zurück ins Tal nach Sementina führt durch Wälder und an zahlreichen Rebbergen vorbei.
    Drahtseilakt über der Sementinaschlucht Nr. 1491
    Monte Carasso, Cunvént • TI

    Drahtseilakt über der Sementinaschlucht

    270 Meter ist sie lang, eine elegante Struktur aus Drahtseilen und Holzplanken, wie ein Spinnennetz festgezurrt, 130 Meter über dem Fluss. Die «Ponte Tibetano» über der Sementinaschlucht ist eine Hängebrücke wie man sie aus Fotos von Nepal oder Tibet kennt. Ein imposanter Blickfang und beliebtes Ausflugsziel und Fotosujet, vor allem am Wochenende. Ein strahlender Oktobertag lädt zu einer Wanderung von Monte Carasso in das steile Tal ein. Start ist im Dorf Sementina. Von dort führt der Weg in die Schlucht. Kastanienbäume spenden Schatten vor der Herbstsonne und viele Kastanien liegen auf dem Weg, versteckt unter knisternden Blättern. Der Weg windet sich steil aufwärts und hinein in das Tal. Ganz plötzlich lichten sich nach etwa zwei Stunden Wanderzeit die Bäume aber und geben die Sicht frei auf die grosse Hängebrücke. Hier tummeln sich viele Besucher und jeder versucht das perfekte Foto von sich auf der Brücke zu schiessen. «Jetzt gerne alle einmal runter von der Brücke», sagt eine Ausflüglerin lachend. Leicht genervt hingegen kommentiert eine junge Frau die Szene: «Diese Familie hat jetzt langsam genug Bilder gemacht, jetzt sind wir dran.» Ihre Kollegin beschwichtigt: «Jeder darf doch hier so lange bleiben, wie er will.» Die Familie bewegt sich mittlerweile weiter in Richtung die Brückenmitte, und die jungen Frauen machen sich fürs Selfie bereit. Der Gang über die Brücke ist ein Erlebnis. Es schwankt ein wenig und durch die Holzplanken sieht man die weit entfernten Baumkronen hindurchblitzen. Einige nicht ganz schwindelfreie Personen halten sich am Geländer fest, andere laufen richtiggehend beschwingt über die luftige Konstruktion. Leicht ist nachher der Gang wieder zurück nach Monte Carasso, diesmal auf der anderen Talseite. Hier kommt man kurz nach der Brücke an einem alten Kohlemeiler vorbei, dann geht es wiederum durch Kastanienwald und Farnwiesen hinunter, bis man die ersten Rustici und Palmengärten erreicht.
    Die Burgen von Bellinzona Nr. 1284
    Bellinzona • TI

    Die Burgen von Bellinzona

    Drei mächtige Burgen riegelten einst das Tal des Tessin-Flusses bei Bellinzona gegen die Angriffe der Eidgenossen ab. Diese imposanten Zeugen aus dem Mittelalter begleiten uns auf unserer Wanderung in die Vergangenheit. Ein Wanderweg führt direkt vom Bahnhof hoch. Über die Überführung gelangt man auf Treppenwegen durch den Ortsteil Daro und teilweise der Strasse entlang zur märchenhaften Burg Montebello. Weiter geht es den Abkürzungen entlang Richtung Artore zur Burg Sasso Corbaro. Ein kurzer Abstecher zur Aussichtsterrasse der Burg lohnt sich wegen der wunderbaren Aussicht auf Bellinzona und die Burg Castelgrande auf dem Felssporn mitten in der Stadt. Nach dem Grotto dei Pacifici gelangt man zur Weggabelung Richtung Pian Laghetto. Man wandert durch Rebberge und Obstgärten, bis man in einen Mischwald mit Kastanienbäumen eintaucht. Weiter geht es durch eine malerische Schlucht. Unverhofft stösst man auf zerfallene Steinmauern, Ruinen einfacher Häuser, aber auch auf Überreste grösserer Bauten: das verlassene Dorf Prada, abgeleitet vom lateinischen prata (Wiesen). Im späten 16. Jahrhundert wohnten in Prada noch ca. 40 Familien. Vor 400 Jahren wütete in dieser Region die sogenannte Borromäische Pest, und der Ort wurde in der Folge verlassen. Im kleinen, renovierten und bis heute gut unterhaltenen Kirchlein finden mehrmals jährlich Gottesdienste statt, wie z.B. am ersten Sonntag im Augustanlässlich des Festes von Prada. Erst kürzlich entdeckte man im Chor spätmittelalterliche Fresken. Der Abstieg zurück nach Bellinzona führt von Prada über Scarpapè Richtung Giubiasco ins Tal. Von dort aus geniesst man einen herrlichen Blick auf Castelgrande und die Magadinoebene bis hin zum Lago Maggiore. Noch ein letzter Blick von Süden her auf die Burg Montebello, und schon bald findet man sich zurück in der heutigen Zeit.

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