Scuol-Tarasp — S-charl • GR

Unwetterschäden im Val S-Charl

Diese Wanderung führt in eine Welt, die von den Naturgewalten des Wassers und der Geröllströme geprägt ist, die das Val S-charl durchziehen. Hier zeigen sich die Folgen von Unwettern mit starken Niederschlägen. Nach den letzten Häusern von Scuol und Vulpera taucht man in eine wilde Naturlandschaft. Im tief eingeschnittenen Bachbett kommt das Wasserrauschen besonders laut zur Geltung. Riesige Blöcke im Wasser, verkeilte Baumstämme und unterspülte Ufer zeugen von den enormen Wassermassen, die bei Unwetter hier durchtosen. Vom schmalen, stellenweise mit Ketten gesicherten Pfad aus erlebt man hautnah die Kraft des Wassers. Ein steiler Aufstieg führt vom Bachbett hoch zum Strässchen nach S-charl, das von eindrücklichen Schuttströmen gesäumt ist. Diese Geröllmassen werden von den brüchigen Dolomitgipfeln heruntergewaschen. Nach jedem starken Niederschlag muss die Strasse wieder freigebaggert werden. Bei Pradatsch verlässt der Wanderweg die Strasse und führt als kleiner Pfad durch eindrücklichen, moosreichen Bergwald. Der letzte Wegabschnitt auf der Schotterstrasse führt am Bergbau- und Bärenmuseum Schmelzra vorbei, das vom Blei- und Silberabbau im Tal zeugt und an den Braunbären Lumpaz erinnert, der 2005 die Gegend durchstreifte.

Information

Erreichbar ist «Scuol-Tarasp» mit dem Zug. Von S-charl fährt ein Bus zurück nach Scuol. Achtung: Der letzte Bus fährt um 17.15 Uhr.

 

Gasthaus Mayor, S-charl, 081 864 14 12, www.gasthaus-mayor.ch
Alpengasthof Crusch Alba, S-charl,
081 864 14 05, www.cruschalba.ch

Wanderung Nr. 2088

Publiziert 2023 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Sabine Joss

Wandervorschläge

Auf Wassersuche in der Combe de Biaufond Nr. 2153
Biaufond, La Rasse — La Chaux-de-Fonds, Charrière • NE

Auf Wassersuche in der Combe de Biaufond

Im Tal führt der Doubs viel Wasser. Breit und mächtig fliesst er vor sich hin. Doch folgt man der Biaufond- und Valanvron-Schlucht aufwärts, wandert man meist einem leeren Bachbett entlang. Das gesamte Wasser des Bachs La Ronde versickert im Kalkboden und fliesst unterirdisch in den Doubs. Die Wanderung beginnt in La Rasse (F), das Ziel ist La Chaux-de-Fonds. Die erste halbe Stunde verläuft auf der französischen Seite des Doubs. Ein verwunschener Weg führt dem Wasser entlang und folgt der französischen Signalisation bis zum Lac de Biaufond. Wasserschwertlilien, Schwäne, Insekten, Wasserlinsen, Algen: Der Stausee bietet zahlreichen Pflanzen und Tieren einen passenden Lebensraum. Hier geht der Weg rechts ab Richtung Cul des Prés. Bereits rund 100 Meter nach dem See führt der Bach kein Wasser mehr – auf der Karte ist die blaue Linie noch deutlich länger eingezeichnet. Danach ist das Bachbett mit einer gepunkteten Linie markiert. Nun beginnt der Weg langsam anzusteigen, die Umgebung wird felsiger, die Schlucht enger. Im oberen Teil der Biaufond-Schlucht gibt es noch etwas Abenteuer: Einige Stellen sind mit Brücken und Leitern ausgebaut. Bald erreicht man den Waldsee Cul des Prés, wo es einen Rastplatz mit Feuerstelle und Tisch gibt. Hier geht der Bergweg in einen Feldweg über, und die rund zwei Stunden in der Valanvron-Schlucht vergehen wie im Fluge. Kurz vor den Becken der Kläranlage – man verlässt für kurze Zeit den markierten Wanderweg – kommt der grosse Moment: An einer mit Algen bewachsenen Stelle kann man direkt beobachten, wie das Wasser im Boden versickert, obwohl normalerweise 220 Liter Wasser pro Sekunde aus der Kläranlage strömen. Das letzte Stück der Wanderung führt zurück auf den Wanderweg oben auf der Ebene und zum Friedhof. Von hier fährt der Bus zurück zum Bahnhof von La Chaux-de-Fonds.
Einsame Pässe zwischen Scuol und Vinschgau Nr. 1023
Gurlaina — S-charl • GR

Einsame Pässe zwischen Scuol und Vinschgau

Wer am Anreisetag noch einen Hüttenaufstieg unternehmen möchte, der wandert am Nachmittag von Scuol hinauf zur Chamonna Lischana. Schon von Scuol aus ist sie auf einem Felssporn zu sehen. Es ist ein erhabenes Gefühl, in diesem Adlerhorst zu übernachten und anderntags auf den Weg zur Sesvennahütte aufzubrechen. Wer die Wanderung lieber am morgen früh in Scuol beginnt, der schafft es auch in einem Tag bis zur Sesvennahütte, hat aber einen recht sportlichen Wandertag vor sich. Über den letzten Bäumen im Val Lischana empfängt eine steinige Welt die Wanderinnen und Wanderer. Nicht von ungefähr wird diese Region auch Unterengadiner Dolomiten genannt, erinnern doch die zerrissenen Berge und die weiten Schutthalden eher an die Ostalpen. Besonders eindrücklich ist die Überschreitung der Fuorcla da Rims, wenn sich auf einmal ein scheinbar unendlicher Weitblick auf Bergketten öffnet und etwas unterhalb des Passes die Seenplatte der Lais da Rims in der Sonne schimmert. An diesen Seen vorbei schlängelt sich der Bergweg hinunter, mehr und mehr auch wieder über karge Bergmatten, zum Schlinigpass und zur Sesvennahütte auf italienischem Boden. Der Weg von der Hütte zur Fuorcla Sesvenna gewinnt rasch an Höhe. Ab einer Verzweigung (P. 2529) verläuft der Weg ein Stück weit ziemlich steil und abschüssig entlang einer Rinne. Bei Schnee oder Vereisung ist hier Vorsicht geboten. Das lange, einsame Val Sesvenna bietet nochmals einige landschaftliche Höhepunkte: türkis schimmernde Bergseen, ein mächtiger Blockgletscher, mäandrierende Bäche, Bergflanken voller Latschen und immer wieder die Sicht auf zerklüftete Gipfel. In S-charl, wo das Val Sesvenna und die Wanderung enden, stehen gleich mehrere einladende Gasthäuser. Bevor das Postauto zurück nach Scuol fährt, locken die Sonnenterrassen mit Kaffee und Engadiner Nusstorte.
Im Reich des Tannenhähers Nr. 0795
S-charl — Ofenpass • GR

Im Reich des Tannenhähers

Für die Rätoromanen ist er das Symbol ihrer Stärke und ihres Durchhaltewillens, für den Besucher ist er ein mystisch‑zauberhafter Ort: der God Tamangur. Hunderte von knorrigen, bis zu 800 Jahre alten Zirben stehen an der Nordwestflanke des Piz Murtera und lassen einen nur noch staunen. Ebenso faszinierend ist der Tannenhäher, der Zehntausende von Arvennüssen sammelt und als Wintervorrat vergräbt. Mit den vergessenen Nüssen sichert er zugleich die Verjüngung des Arvenwaldes. Zu Beginn und am Ende des Waldes können zudem Murmeltiere beobachtet werden. Im God Tamangur lassen sich gut und gerne einige Stunden verbringen, es lohnt sich also, in S‑charl genug früh aufzubrechen. Mit dem Verlassen des Waldes führt die Wanderung fortan durch eine karge, aber faszinierende Gebirgslandschaft. Bei Funtana da S‑charl biegt die Route ins Valbella ein. Hat man erst mal den ästhetisch störenden Skilift hinter sich gelassen, entschädigt einen eine karge Hochebene, dann ein Pfad am Steilhang mit Aussicht auf schöne Gebirgsformationen. Bei Chaschlot, kurz vor der Ankunft auf dem Ofenpass, beeindrucken schliesslich von der Erosion ausgewaschene Felsformationen.
Frühlingsaussicht Nr. 0482
Stn. Valendas — Flims Waldhaus • GR

Frühlingsaussicht

Die Bahn bringt Wandernde durch die wunderschöne Rheinschlucht nach Valendas Sation, das weit oben im Hang liegt. Die Wanderung führt durch die imposanteste Schlucht der Alpen. Vor 14 000 Jahren, als die Gletscher der Eiszeit zurückwichen, lösten sich gewaltige Gesteinsmassen und stauten den Rhein zu einem riesigen See auf. Durch die Jahrtausende erodierte das Wasser einen Weg durch die hart gepressten Gesteins‑ und Staubmassen, woraus schliesslich dieses Naturspektakel entstand. Dem Bahngleis folgend, gelangen Wandernde zur Station Versam‑Safien. Hier, mitten in der Schlucht, befindet sich das Mekka der Riverrafter. Im kleinen Beizli besteht die letzte Möglichkeit, den Durst zu löschen, dann gehts weiter flussabwärts. Bald versperrt ein Felsriegel den Weg. Der Rhein umfliesst ihn in einer weiten Schleife, der Zug verschwindet in einem Tunnel und der Wanderweg führt darüber. Nach diesem kleinen Pass überquert man auf der Bahnbrücke den Rhein und steigt dann im Wald steil bergan. Dieses anstrengende Wegstück führt uns zur Aussichtskanzel von Conn. Unvergesslich, der Tiefblick in die Schlucht, wo die roten Züge der Rhätischen Bahn kleine Farbtupfer ins Grau der Felsmassen malen. Auf dem Weiterweg nimmt uns ein wunderschöner Wald mit diversen Spazierwegen auf. Der Markierung folgend, gehts zum Lay da Cauma. Der smaragdgrüne See liegt mitten im Wald, hat weder Zu‑ noch Abfluss und bietet im Sommer erfrischendes Badevergnügen. Ein Schräglift nimmt uns im Sommer den letzten Aufstieg ab. Im Wald gelangt man zur Post von Flims Waldhaus. Dort steht schon das Postauto bereit, das nach Chur hinunterfährt.

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