Basel, Schifflände — Basel, Lange Erlen • BS

Familienwanderung durch Basel

Familienwandern in der Stadt geht auch. Zum Beispiel in Basel. Auf dieser Route jagen sich die Höhepunkte einer nach dem anderen. Bereits zu Beginn steigt man in die Vogel-Gryff-Fähre, auch Klingental-Fähre genannt, und legt ab Richtung Kleinbasel. Auf dem Rhein ist viel los, von Ausflugsbooten bis zu riesigen Frachtschiffen ist allerhand zu sehen. Am anderen Ufer wandert man rheinabwärts, trifft erst auf den mächtigen Hafenkran, wenig später auf das rote britische Leuchtturmschiff, das hier gestrandet ist und heute als Kulturzentrum dient. Das Schiff wie die Buvette unter dem Kran laden zu einem Halt ein, genauso wie zahlreiche kreative Buden, die auf dem angrenzenden Zwischennutzungsareal Klybeckquai an lauen Sommerabenden Apéros und mehr anbieten. Die Kinder können auf ausgedienten Bahngleisen gehen, bequemer auch auf dem Asphalt. Der Weg ist nun gesäumt von edlen Flussschiffen, aber auch von kleinen Ausflugsbooten. Bald ist die Halbinsel und an deren Ende das Dreiländereck erreicht. Es geht wieder zurück und kurz danach am Hafenbecken 1 vorbei: Kaum zu glauben, dass sich hier einmal eine zauberhafte Auenlandschaft erstreckt hat, bevor 1922 das Hafenbecken eröffnet wurde. Ab hier folgt die Wanderung dem Flussbett der Wiese, die Dammpromenade unterquert zahlreiche Brücken von Autobahn und Zug, bevor mit der Langen Erle ein idyllischer Abschnitt beginnt. Durch einen Seiteneingang gelangt die Familie in den Tierpark Lange Erlen, der Eintritt ist gratis, und einkehren kann man auch. Die Wanderung eignet sich auch für Familien mit Kinderwagen.

Information

Erreichbar ist «Basel, Schifflände» mit dem Tram ab dem Bahnhof. Von «Basel, Lange Erlen» fahren Busse über den Badischen Bahnhof zum Hauptbahnhof.

 

Fähre, 079 659 63 67, www.vogel-gryff-faehri.ch
Diverse Restaurants auf der ganzen Wanderung
Tierpark Lange Erlen mit Parkrestaurant,
061 681 43 44, www.erlen-verein.ch

Wanderung Nr. 2102

Publiziert 2023 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Rémy Kappeler

Wandervorschläge

Auf dem Uferweg zum Baselbieter Hardwald Nr. 2244
Kaiseraugst — Birsfelden, Hard • BL

Auf dem Uferweg zum Baselbieter Hardwald

Der Wald bietet Erholungsraum, spendet Schatten, reinigt die Luft und ist der Lebensraum vieler Arten. Diese Funktionen zu erfüllen, wird mit der zunehmenden Trockenheit und den steigenden Temperaturen immer schwieriger – der Wald ist gestresst. Auch der Hardwald zwischen Muttenz und Birsfelden leidet seit 2018 unter erheblichen Trockenschäden. Die grüne Insel – umringt von Industrie, Rhein und Autostrasse – ist das Ziel dieser stadtnahen Wanderung. Im Hardwald kann beobachtet werden, was unternommen wird, damit auch künftige Generationen den Wald geniessen können. Auf einer Versuchsfläche hat der Forstbetrieb sogenannte zukunftsfähige Baumarten gepflanzt. Anhand dieser Testpflanzung untersucht die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL während 30 bis 50 Jahren, wie die Bäume mit dem sich ändernden Klima zurechtkommen. Wer selbst begutachten möchte, wie die jungen Pflänzchen gedeihen, und den Waldbesuch mit einer Uferwanderung kombinieren will, macht sich in Kaiseraugst in Richtung Basel auf den Weg. Gleich zu Beginn, wenige Minuten vom Bahnhof entfernt, ist das Gemäuer des Kastells Kaiseraugst mitten im Quartier zu bestaunen. Es zählt zu den wichtigsten heute noch sichtbaren Baudenkmälern der römischen Koloniestadt Augusta Raurica. Von der Schifflände Kaiseraugst führt der Uferweg auf einem schmalen, grünen Gürtel in Richtung Basel. Vorbei an Bootsstegen, blühenden Promenaden und via Wasserkraftwerk Augst entlang von Fischer- und Ferienhäuschen und durch bewaldete Abschnitte. Bei Schweizerhalle weicht die Natur den Kränen und Industriearealen, bis nach einem kurzen Abschnitt an der Hauptstrasse die Abzweigung in den Hardwald folgt, wo die Jungpflanzen langsam, aber stetig zu einer neuen Generation Wald heranwachsen.
Von der Areuse zum Neuenburgersee Nr. 1982
Boudry Littorail — Auvernier Littorail • NE

Von der Areuse zum Neuenburgersee

Fluss oder See? Wer sich nicht entscheiden mag, ist bei dieser kurzen Uferwanderung gleich doppelt bedient. Deshalb Badesachen einpacken und los gehts: Ausgangspunkt ist Boudry. Wie bei vielen Ortschaften auf der nördlichen Seite des Neuenburgersees prägen auch hier Rebberge die Landschaft. Die Route startet gleich hinter der Haltestelle «Boudry Littorail» an der Areuse, einem der Hauptzuflüsse des Neuenburgersees. Nach einem kurzen Stück flussabwärts führt eine Brücke auf eine kleine Halbinsel. Diese gehört zum Landschaftsschutzgebiet «Zone naturelle du Pervou», das als Erholungszone und Ausgleichsfläche angelegt wurde. Informationstafeln geben Auskunft über die Biodiversität des Parks – beispielsweise über den Teich, die Fauna und Flora oder die Fischtreppe. Mittendrin ist das Restaurant La Maison du Pervou. Unter dem Autobahnviadukt geht es ein zweites Mal über die Areuse. Entlang des Ufers spenden die Bäume viel Schatten, und der See rückt immer näher. Kurz vor der Mündung zweigt der Weg nach links ab zum Plage de Boudry. Und plötzlich liegt er vor einem, der grösste, komplett in der Schweiz liegende See – der Neuenburgersee. Gleich vier Kantone teilen ihn sich: Freiburg, Waadt, Bern und Neuenburg. Auf dem Sentier du Lac folgen nun immer wieder Plätze zum Baden oder Verweilen, wie etwa der Plage de Colombier. Das zurückhaltende Rauschen der kleinen Wellen, die rasch wieder in den Kieselsteinen verschwinden, vorbeifahrende Kanus oder kleine Strände lassen Ferienstimmung aufkommen. Wer dabei Hunger bekommt, ist in Auvernier – dem Ziel dieser Ge- nusswanderung – in der Brasserie du Poisson gut aufgehoben. Zu einem Glas Neuenburger Wein werden Fisch- und Brasseriegerichte serviert.
Seltene Tulpen im Baselbiet Nr. 0769
Oberwil, Hüslimatt — Basel, Neuweilerstrasse • BL

Seltene Tulpen im Baselbiet

Ab Mitte März bis Anfang April blühen auf dieser Wanderung zahlreiche Weinbergtulpen: Um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, muss man allerdings etwas Glück haben. Der Weg zum Tulpenmeer beginnt an der Tramhaltestelle in Oberwil. Schon wenige Minuten später ist man im Grünen und folgt dem Wasserlauf der kleinen Birsig. Schon von Weitem leuchten am Ufer im Gebüsch die ersten gelben Weinbergtulpen. In den Rebbergen am Bernhardsberg, in den Wiesen und zwischen den Sträuchern blühen sogar Hunderte von Weinbergtulpen. Als mediterrane Art bevorzugt diese Tulpe warme, sonnige Lagen mit wenig Bodenbewuchs. Bei uns findet sie diese Bedingungen fast nur noch in Rebbergen. Auf der Anhöhe oberhalb des Weinbergs öffnet sich der Blick ins Leymental und auf den bewaldeten Höhenzug des Blauen. Auf dem Bielhübel führt die Wanderung an blühenden Kirschbäumen vorbei, und auch der Raps beginnt bereits gelb zu leuchten. Unterwegs lohnt sich immer wieder ein Blick in den Himmel, denn mit etwas Glück kann man elegante grosse, weiss‑schwarze Segler beobachten: Störche. Bei ihnen handelt es sich nicht nur um die Störche aus dem Basler Zoo, die auf den Feldern um Oberwil auf Nahrungssuche sind, sondern auch um Störche, die aus ihrem Überwinterungsgebiet in Afrika zurückgekehrt sind. Nach dem Paradieshof taucht der Wanderweg in ein kleines Tälchen, schlängelt sich um die Buchen und folgt über mehrere Stege dem Lauf des Baches ins Naturschutzgebiet Herzogenmatt. Dem Dorenbach entlang geht es weiter Richtung Allschwiler Weiher und bald erreicht man den Stadtrand von Basel.
Anthroposophie und Arkadien Nr. 0704
Dornach — Arlesheim • BL

Anthroposophie und Arkadien

«Anthroposophie» wird meist im Zusammenhang mit Rudolf Steiner (1861–1925) genannt, obwohl der Begriff schon älter ist. Die Anthroposophie gilt als spirituelle Weltanschauung, die in vielen Lebensbereichen (Medizin, Landwirtschaft usw.) neue Impulse setzt – am besten bekannt sind wohl die Rudolf‑Steiner‑Schulen in der Pädagogik. Es gibt hier aber auch anthroposophische Architektur zu entdecken. Vom Bahnhof folgt man den Wegweisern Richtung «Goetheanum»*. Der riesige Sichtbetonbau ist sozusagen Vorbild für diese spezielle Architektur, die möglichst auf rechte Winkel verzichtet. So befinden sich rund um das Goetheanum herum weitere Bauten (z. B. Haus Duldeck*, Haus de Jaager*), die mit ihren abgeschrägten Dächern oder runden Kuppeln sofort auffallen. Rechts am Betongebäude vorbei, steigt der Weg durch den Wald hinauf zur Burgruine Dorneck*. Die mit Efeu behangenen Mauerreste haben etwas Märchenhaftes und leiten den zweiten Teil der Wanderung ein – ein eindrückliches Naturerlebnis. Am Restaurant Schlosshof vorbei wird die Ermitage* angesteuert, die mit einer Fläche von 40 Hektaren der grösste englische Landschaftsgarten der Schweiz ist. Anders als in den französischen Barockgärten, die nach streng geometrischen Formen angelegt waren, sollen englische Gärten die natürliche Landschaft widerspiegeln – man fühlt sich wie in Arkadien. Wasserfälle, Weiher, Felsen, Grotten und Höhlen – dies alles ist auch in der Ermitage zu sehen. Darüber ragt das Schloss Birseck* auf. Auf dem Weg nach Arlesheim sollte man den Dom* und die am Platz liegenden Domherrenhäuser* nicht verpassen, bevor im Dorfzentrum das Tram nach Basel wartet.

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