Sfazù, Fermata • GR

Kristallklarer Lagh dal Teo im Puschlav

Die Hochebene Al Teo ist ein etwas abgelegenes und deshalb nur schwach frequentiertes Kleinod hoch über dem Talboden von Poschiavo. Zwei malerische Bergseen und ein Tümpel schmiegen sich in die weite Mulde am Fuss des Piz dal Teo. Der 3047 Meter hohe Gipfel sieht so aus, wie Kinder Berge zeichnen, nämlich mit unwahrscheinlich abschüssigen Seitenhängen. Das hat ihm wohl auch zu seinem Namen verholfen: Darin steckt das lateinische Wort «taeda», das wörtlich «Tanne» heisst und im übertragenen Sinn auch Fackel bedeuten kann – was zur Form des Berges passt. Die Bergseengruppe Lagh dal Teo lässt sich auf einer sehr abwechslungsreichen Rundwanderung erreichen. Vom Ausgangspunkt Sfazù geht es zunächst zum Weiler Terzana im Val da Camp. Nach dem gemütlichen Einstieg folgt eine steile Aufstiegspassage: Über eine 300 Meter hohe bewaldete Geländestufe gelangt man zur Moorlandschaft von Munt da San Franzesch, von dort dann wieder bei geringerer Steigung über den Alpstafel Aurafreida ins Val dal Teo. Am oberen Ende des Tälchens liegt eine grossartige Naturarena mit einem kristallklaren Bergsee – dem unteren Lagh dal Teo. Wegspuren und Trampelpfade führen an sein hinteres Ende und über eine weitere Geländestufe hinauf zu einem zweiten See; neben diesem liegt ein drittes Seelein, das aufgrund seiner bescheidenen Grösse eher als Tümpel einzustufen ist. Schroff und abweisend wölbt sich über der kleinen Gruppe von Bergseen der Höhenzug, dem auch der Piz dal Teo angehört, der aus der Nähe allerdings kaum mehr markant in Erscheinung tritt. In einem grossartigen Kontrast zu dieser nahen und wilden Szenerie steht der Ausblick zum fernen Piz Palü. Für den Rückweg ins Tal benützt man zunächst die Aufstiegsroute. Von Aurafreida geht es dann auf einem Alpsträsschen nach Mota, von dort über den schmucken Alpstafel Pisceo nach Festignani und zurück nach Sfazù.

Information

Ristorante Sfazù, «Sfazù, Fermata», 079 844 07 27

Ristoro Buril, «Sfazù, Fermata», 078 619 61 00, buril.ch

Wanderung Nr. 2171

Publiziert 2024 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Andreas Staeger

Wandervorschläge

Panoramawanderung vom Wildspitz zum Zugerberg Nr. 2191
Sattel — Zugerberg • ZG

Panoramawanderung vom Wildspitz zum Zugerberg

Der Wildspitz ist weder besonders wild noch besonders spitz. Dennoch ist der 1580 Meter hohe Berg auf der Grenze zwischen den Kantonen Schwyz und Zug ein lohnendes Wanderziel. Die Aussicht auf die Innerschweizer Alpen und Seen ist atemberaubend, und ein sympathisches Restaurant gibt es auch noch. Den Aufstieg muss man sich aber verdienen. Gut 800 Höhenmeter sind es ab Bahnhof Sattel-Aegeri. Zunächst geht es durchs Dorf, dann über steile Weiden und durch Wälder die Südostflanke des Rossbergs hinauf. Die Bergkette, mit dem Wildspitz als höchster Erhebung, prägt den ersten Teil der Wanderung. Ein Überblick bietet sich von der Halsegg aus, wo es nicht nur eine eindrückliche Panoramatafel, sondern auch eine Alpwirtschaft, das Dufour-Museum und ausgedehnte Bunkeranlagen gibt. Weiter geht es nun immer mehr oder weniger dem Grat entlang über den Wildspitz bis zum Gnipen. Hier nahm 1806 der verheerende Bergsturz von Goldau seinen Anfang. Jetzt ändert die generelle Wanderrichtung und verläuft gegen Nordwesten in Richtung Zugerberg. Der Abstieg vom Gnipen hat es in sich: Einige steile, mit Ketten und Tritteisen gesicherte Stellen sind zu überwinden. Danach wird es wieder gemütlicher. Es folgen schöne Mischwälder, Moorwiesen und am Pilgerweg das Buschenchäppeli. Die Aussicht wird von Rigi, Pilatus und Zugersee geprägt. Je näher man dem Zugerberg kommt, desto «möblierter» wird der Wald. Hier gibt es Erlebniswege, Spielplätze und komfortable Rastplätze. Auf dem Zugerberg angekommen, fallen dann die Gebäude des Internats Montana auf, das unter anderem Swatch-Gründer Nicolas Hayek besucht hat. Die Station der Zugerbergbahn befindet sich etwas unterhalb der Schule.
Unterwegs im Blumenparadies Nr. 1514
Rifugio Saoseo • GR

Unterwegs im Blumenparadies

Die wilde Landschaft des Val da Camp lädt zum Träumen ein und die bunten Blumenwiesen begeistern nicht nur Botaniker. Zwischen den zwei aus Natursteinen gebauten Häusern des Rifugio Saoseo hindurch führt der Bergwanderweg kurz bergan und bereits nach einer Viertelstunde ist der Lagh da Saoseo erreicht. Wie ein funkelnder Smaragd liegt er, umgeben von Arven und Lärchen, in der erhabenen Landschaft. An seinem Ufer blühen Alpenrosen. Im Val da Camp findet sich im Bergsommer eine reiche Flora. Der noch etwas grössere Lagh da Val Viola, lädt zu einer Pause an seinen Ufern ein. Weiter gehts an einer kleinen Holzhütte vorbei, wo der Weg rechts abzweigt, über einen Bach führt, um dann ziemlich steil anzusteigen. Etwa auf halber Höhe findet sich die üppigste Blütenpracht: Kohlröschen, Alpenastern, verschiedenen Kleearten, Glockenblumen und vielen mehr. Sogardie sehr seltene Zwergorchis wurde entdeckt. Man muss aber gut hinschauen, denn diese Orchidee ist nur gerade 5-15 Zentimeter gross und unscheinbar grün. Ihre Art gedeiht nur auf 1500 bis 2700 Metern über Meer, am liebsten in windexponierten Lagen mit Polsterbewuchs. Weiter geht es auf den namenlosen Pass und hinunter zum Rifugio Viola. Ja, es ist tatsächlich Italien hier: das Rifugio zaubert südländisches Flair in die Alpenwelt. Über eine alte gepflasterte Säumerstrasse wird der Pass da Val Viola erklommen. Es empfiehlt sich allerdings, kurz vor dem Pass rechts auf den Wanderweg abzubiegen. In kurzem Zickzack gelangt man auf die kleine Hochebene Plan da la Genzana. Dort wählt man den rechten Weg, hinunter ins Tal von Campasciol, welches wieder zum Lagh da Val Viola führt. Auch hier gibt es am Wegrand immer wieder Blumen zu bestaunen. Genuss pur!
Über zwei steinige Pässe Nr. 1443
Rifugio Saoseo CAS — Miralago • GR

Über zwei steinige Pässe

Im Val da Camp gibt es im Herbst ein bezauberndes Spiel der Farben zu bewundern. Das Tal strotzt vor orangen Lärchen, der stahlblaue Himmel kontrastiert sie leuchtend. Die Spiegelungen der Berglandschaft im Lagh da Saoseo wechseln sich ab mit dem durchs klare Wasser erkennbaren grünbläulichen Seegrund. Wer die 700 Höhenmeter auf den Pass da Sach macht, taucht mehr und mehr in eine Steinwüste ein. Der Weg ist schattig, die Sonne erreicht das Tal erst gegen Mittag. Bald passiert man die Grenze zu Italien. Ein neu erstellter Schotterweg führt hinab ins karge Valle di Sacco, oberhalb des friedlich dahinfliessenden Baches Torrente Roasco Occidentale. Nach kurzer Zeit ist das Rifugio Malghera mit der Kapelle Madonna delle Neve erreicht, wo übernachtet wird. Tags darauf folgt der Aufstieg über die nördliche Talseite. Er beginnt in Malghera etwas oberhalb von mehreren Steinterrassen. Kurz vor dem Lago di Malghera verliert sich der Weg für einige Hundert Meter. Beim See findet man ihn leicht wieder. Auf einer Schotterpiste geht es weiter bis auf den Passo di Malghera. Auf der Puschlaver Seite gibt es wieder idyllischere Wanderpfade, sie bringen den Wanderer aussichtsreich hinunter in den Wald. Bei Albertüsc wandert man der Bergflanke entlang Richtung San Romerio, wo das Rifugio zu einer Pause einlädt. Das Zvieri tröstet über den zweistündigen, weniger attraktiven Abstieg über Selvaplana nach Miralago hinweg.
Seenwanderung im Val da Camp Nr. 0855
Sfazù • GR

Seenwanderung im Val da Camp

Liebliche Seen, eingebettet in dichte Wälder mit Arven und Lärchen, umrandet von einer wilden Berglandschaft. Im Naturschutzgebiet im Puschlaver Val da Camp finden wir alles und das ganz ohne stundenlange Wanderungen. Ausgangspunkt für Ausflüge zu den mystischen Seen von Sauseo und Viola ist Sfazù an der Postautostrecke über den Bernina Pass. Schon nach kurzer Zeit auf einer Naturstrasse erreichen wir die Häuser der Colonia di Buril. Statt weiter geradeaus, biegt der Wanderweg nach rechts ab und wechselt auf die Südseite des Val da Camp. Entspannt und mit angenehmer Steigung führt der Weg zum Weiler Sauseo. Ein kurzer Abstecher führt zum im dichten Nadelholz liegenden Lagh da Saoseo auf 2028 Metern Höhe. Im glasklaren, kobaltblauen See sind abgestorbene Baumstämme erkennbar. Gespiegelt werden im Wasser die lebenden Bäume an den Ufern und die umliegenden Berge. Etwas ruppiger steigt nun der Pfad zuerst im Wald und dann durch eine immer wilder werdende Landschaft am Fusse der Scima da Saoseo zum Punkt 2258 an: Blöcke und Schutt von einem Felssturz vor unendlich vielen Jahren. Dazwischen Lärchengruppen, die sich ihren Platz hier erobert haben. Weiter unten am Ufer des Lagh da Val Viola auf 2159 Metern Höhe angelangt, verlässt der Pfad die wilde und wechselt auf der gegenüberliegenden Seite des türkisfarbenen Sees in eine parkartige, liebliche Landschaft. Auf den Wiesen ist ein idyllisches Picknick angesagt. Danach ein kurzes Schläfchen am Seeufer, eine Runde Frisbee, lesen oder einfach die Seele baumeln lassen. Auf einem breiten Pfad geht es nun auf der anderen Seite des Tales wieder bergab zurück nach Sfazù. Wem die gut vier Stunden dieser Runde zu lang sind, der kann alles auch viel kürzer haben und dafür länger an den idyllischen Seen verweilen. Es gibt fast beliebig viele Variationen und Verbindungen: Von Sfazù mit dem Minipostauto (auf Voranmeldung) bis Camp fahren und in einer halben Stunden zum Sauseo-See, dann auf dem breiten Weg bis zum Viola-See weiter wandern. Das Val da Camp ist ein Paradies, das vor allem im Herbst dank den Lärchen in Gold getaucht wird.

Passende Produkte aus unserem Shop

469T Val Poschiavo

CHF 22.50

Tags

Graubünden Südostschweiz Bergwanderung Sommer hoch T2

Mit Klick auf ein Tag können Sie dieses in Ihrem Account hinzufügen und erhalten auf Ihre Interessen zugeschnittenen Content vorgeschlagen. Tags können nur in einem Account gespeichert werden.

MoDiMiDoFrSaSo
2829301234567891011121314151617181920212223242526272829303112345678
MoDiMiDoFrSaSo
2829301234567891011121314151617181920212223242526272829303112345678