Kriens
— Pilatus
• LU
Ein gut ausgebautes Wanderwegnetz lädt dazu ein, den Pilatus nicht nur mit der Bergbahn, sondern auch zu Fuss zu entdecken. Besonders lohnend ist die Route ab Kriens: Beim Aufstieg hat man den Luzerner Hausberg immer wieder vor Augen. Während Wanderer/innen zu Beginn noch eine längere Strecke auf Hartbelag in Kauf nehmen müssen, verläuft die Route ab Graustein durchwegs auf Naturwegen. In Kriens führt der Wanderweg zunächst durch ausgedehnte Wohnquartiere, danach durch Wald und über Weideland bergwärts. Auf der Krienseregg wechselt das Landschaftsbild: Die weite Ebene umfasst mehrere Moore, die zahlreichen geschützten Pflanzen und Tieren Lebensraum bieten. Durch schattigen Bergwald geht es weiter aufwärts zur Alp Mülimääs und von dort über Alpweiden zur Alp Fräkmünt und zur Gondelbahn-Bergstation Fräkmünt. Der kuriose Flurname ist ein letztes Überbleibsel der ursprünglichen Bezeichnung für den Pilatus: fractus mons (zerbrochener Berg, wegen der vielen Schründe und Klüfte). Ab Fräkmünt verläuft die Wanderung auf einem Bergwanderweg. Von Gsäss an führt die Route als schmaler Pfad sehr steil aufwärts. Zwar gibt es keine ausgesetzten Passagen oder Kletterstellen, doch gelegentlich benötigt man die Hände als «Aufstiegshilfen». Über das Klimsenhorn, wo eine schmucke Kapelle spektakulär nahe am Abgrund steht, gelangen Wanderer/innen zur Gipfelterrasse des Pilatus. Die letzten Meter zum Esel hinauf, dem eigentlichen Gipfel, legen sie auf einem gut ausgebauten Spazierweg zurück - gemeinsam mit den vielen Ausflüglern, deren Aufstieg dank der Bergbahn zweifellos bequemer, aber kaum derart reich an Sinneseindrücken und Naturerlebnissen war.