Ausserberg — Mund • VS

Lötschberg-Südrampe

Steil brennt die Sonne auf die Lötschberg‑Südrampe über dem Rhonetal, und steil ist der Weg hinauf zur Sommersiedlung Chastler auf 1606 m ü.M. Diese Variante der klassischen Panoramatour führt von Ausserberg über Eggen, Finnu, Chastler und Bodma nach Mund. Sie wartet zum Glück mit längeren Partien im Bergwald auf, doch gibt es auch manche Abschnitte ohne Schatten … dafür mit prächtigen Ausblicken zur Walliser Alpenwelt. Trotz beträchtlicher Höhenunterschiede verläuft die Tour nicht auf Bergwanderwegen. Dennoch ist Vorsicht geboten, und Schuhe mit guter Profilsohle seien empfohlen. Vorsicht beim Picknick: Wenig abseits lauschiger Plätzchens gibt es gefährliche Felsabstürze. Kinder gut beaufsichtigen ... Unterwegs lassen verschiedene Sehenswürdigkeiten die Zeit nicht lang werden und die Anstrengungen vergessen. In Wasserleitungen, den Suonen, gurgelt kühles Nass aus dem wildromantischen Baltschiedertal auf die Felder der Südrampe; wo Bewässerung fehlt, breitet sich eine in der Schweiz einzigartige Trockensteppe mit spezieller Pflanzenwelt aus; eindrücklich erscheint auch der Wechsel von Wald und offener Flur, von Anstieg und Abstieg, von naturnaher Berglandschaft und traditioneller Siedlungskultur mit von der Sonne gedunkelten Holzfassaden. Die ganze Wanderung ist gut markiert mit Wegweisern unterschiedlicher Entstehungszeit. Während auf den älteren die Zwischenziele oft noch als Eggen, Finnen oder Bodmen angegeben sind, gebrauchen ihre jüngeren Kollegen die Dialektformen Egga, Finnu und Bodma. Das Tagesziel Mund nennt sich Safrandorf: In der Schweiz wird nur hier das gelbe Gewürz angepflanzt. Freilich blühen die Safran‑Krokusse erst im Herbst.

Information

Safrandorf Mund
mit Lehrpfad und Museum, 3903 Mund,
Tel. 027 923 65 27, www.mund.ch.

Wanderung Nr. 0597

Publiziert 2011 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Franz Auf der Maur

Wandervorschläge

Unterwegs in der wilden Natur des Oberwallis Nr. 1808
Giw — Simplon Hospiz • VS

Unterwegs in der wilden Natur des Oberwallis

Mit Muskelkraft von einer berühmten Ortschaft zur nächsten – das ist die Grundidee dieser Bergwanderung. Sie beginnt in Visperterminen, dem typischen Walliser Dorf, das für seinen Weisswein Heida berühmt ist. Bei der Ankunft am Simplonpass befindet man sich an der historischen Querung zwischen der Schweiz und Italien, die schon in der Steinzeit (also vor über 4000 Jahren) genutzt wurde. Die Tour beginnt gemächlich: Man steigt zunächst in einen kleinen Sessellift, der hinauf zum Giw fährt, dem eigentlichen Startpunkt der Bergwanderung. Noch ein Kaffee auf der Terrasse des Restaurants, ein Blick auf die umliegende Bergwelt, vor allem auf das Weisshorn – und los geht’s! Nach einem Aufstieg von 45 Minuten auf einem einfachen Weg ist der Gibidumpass erreicht. Mit einem (kleinen) Umweg nach links gelangt man zum bezaubernden See gleichen Namens. Dann folgt der Abstieg ins Nanztal. Die Bäume, von denen es oben am Gibidumpass nur noch wenige gibt, werden wieder zahlreicher. Tief im grünen Tal finden plätschert die Gamsa. Der Bach entsteht aus dem Schmelzwasser des Gamsagletschers und fliesst im Dorf Gamsen in die Rhone. Er wird auf einer Brücke überquert und der Anstieg zum Bistinenpass beginnt. Dieser ist mit seinen 2418 Metern der höchste Punkt der Wanderung. Die Schönheit der Lärchen und der Alpenrosen lässt einen alle Mühen vergessen. Nun wird der Weg enger und unregelmässiger, die Umgebung steiniger. Nach dem Überqueren des Passes folgt der Abstieg in Richtung Simplon. Schnell kommt das kleine Plateau mit dem Hospiz in Sicht, an dem diese Bergwanderung endet.
Steile Aufstiege im Blütenparadies Nr. 1017
Stn. Käserstatt — Stn. Melchsee-Frutt • BE

Steile Aufstiege im Blütenparadies

Mit den bunten Klecksen in den Matten zeigt sich der Bergfrühling von seiner besten Seite und das kleine Tälchen bei der Talalp kurz nach dem Start präsentiert sich menschenleer. Am besten beginnt man die Bergwanderung früh morgens, damit man genug Zeit zum Fotografieren hat. Vor allem im Juni, bevor die Kühe auf die höher gelegenen Weiden kommen, werden Alpenblumenliebhaber ihre helle Freude haben. Beim kleinen See am Furttli blüht der Enzian so blau, als würde er es extra machen, und hier und da sieht man Alpenrosen um die Wette leuchten. Sind die schönen Blumenwiesen passiert, geht es schon wieder bergab in Richtung Talhütten und Rainhütte: ins Kuhrevier. Bald geht es richtig los: steil aufwärts führt der Bergwanderweg mitten durch die Weiden (Bitte aufpassen. Lesen Sie dazu unsere Verhaltenstipps im Umgang mit Mutterkühen). Nach einem Stück auf dem Fahrweg hat man bald die Möglichkeit, die Wanderung mit einem steilen Aufstieg in Richtung Vorder Seefeld abzukürzen. Dabei würde man aber so einige Highlights verpassen. Langsam, aber kontinuierlich führt der flachere Weg nach oben und nach der ersten grossen Kurve präsentieren sich wunderschöne Ausblicke. Beim Hof der Familie Rohrer kann man sich mit Alpkäse fürs Picknick eindecken. Der kleine herzförmige Seefeldsee gleich unterhalb des Betriebs eignet sich hervorragend für die Mittagsrast. Und diese sei allen, die von hier aus weiter aufsteigen, empfohlen. Bereits auf dem Chringen-Grätli verschlägt es den Wandernden den Atem. Dies nicht nur aus Anstrengung, sondern es tun sich ihnen Panoramen von überwältigender Schönheit auf. Nach dem Grat folgt ein steiler, anstrengender Aufstieg, wo die Hände zum Einsatz kommen. Für Hunde und Personen mit Höhenangst ist diese Wanderung nicht geeignet. Nachdem die Aussichtsfotos geknipst, und die Schutzhütte auf dem Abgschütz passiert sind, geht es wieder bergab. Der Weg führt teilweise etwas steiler, gegen Schluss zunehmend flacher, in Richtung Melchsee-Frutt, wo zuerst der Blausee, dann der Melchsee mit ihrem fast schon tropischen Blau locken.
Verlängerte Südrampe Nr. 0890
Eggerberg — Brig-Glis • VS

Verlängerte Südrampe

Wandern auf Asphalt und Beton macht wenig Freude. Um die Wanderfüsse zu schonen, wurde die Lötschberger Südrampe verlängert und führt heute über spektakuläre Natursteintreppen und entlang der Drieschtneri-Suone nach Naters. Vorher hiess es oberhalb von Brigerbad: runter ins Tal und von dort aus auf der asphaltierten Strasse bis nach Brig. Die Interessengemeinschaft Wanderweg Lötschberger hat mit dem Projekt eine hartbelagsfreie Netzlücke geschlossen und deshalb 2014 den Prix-Rando-Sonderpreis für hartbelagsfreie Wanderwege erhalten. Der Wanderklassiker startet in Hohtenn. In Lalden Bahnhof beginnt die Verlängerung, ab Anstieg Brigerbad, beim Rastplatz mit Holztischen, sind alle Wege neu gebaut. Der erste Bahnwanderweg Europas ist aber nicht nur etwas für Bähnler: Das neue Teilstück führt mehrheitlich weit oberhalb der BLS-Strecke durch, mitten durch den Schutzwald. Die Sonne brennt heiss am Südhang - ohne die vielen Bewässerungsleitungen und Suonen am Wegrand gäbe es keinen Schutzwald. Und ohne diesen wäre die Bahnlinie - und natürlich auch der aufwendig gebaute Wanderweg - Steinschlag und Erosion direkt ausgesetzt. Aus den Bewässerungsleitungen spritzt einen Tag pro Monat Wasser: im Sommer auch für Wandernde eine angenehme Erfrischung. Rund 825 Treppenstufen über kunstvolle Natursteintreppen legen Wanderinnen und Wanderer bis Naters zurück - diese gehen zwar in die Beine, sind aber ein Erlebnis für sich und bieten viele reizvolle Ausblicke in den Talboden. Trockensteinmaurer aus dem ganzen Wallis haben die kleinen Wanderkunstwerke auf traditionelle Bauweise erstellt. Erst in Naters kommen Wandernde wieder mit Hartbelag in Kontakt. Der schöne Dorfkern macht den Weg an den Briger Bahnhof aber wieder wett.
Alpthal Nr. 0632
Alpthal — Brunni • SZ

Alpthal

Die Mythen – der 1898 Meter hohe Grosse Mythen und der fast gleich hohe Kleine Mythen – das sind nicht nur die Wächter hoch über dem Schwyzer Talkessel. Die beiden Berge, der eine wie ein gros­ser, kantiger Dom, der andere wie ein gigantischer Backenzahn eines urweltlichen Tieres, sind auch von weitherum ein markanter Fixpunkt am Hori­zont, und wenn eine Föhnwand über den Alpen hängt, leuchten die beiden Mythen nicht selten in einem Sonnenstrahl unter ihrem ganz «eigenen» Wolkenloch. Zu diesen Mythen geht diese Wanderung in den Schwyzer Voralpen, der Start ist aber bei der Post­autohaltestelle kurz vor dem Dörfchen Alpthal. Von hier führt der Weg schnurstracks ins Vogelwaldto­bel. Die grosse Menge an Geröll und die massiven Bachverbauungen lassen keinen Zweifel daran, dass es hier nach heftigen Regenfällen tosend, rumpelnd und krachend zu- und hergehen muss. Die Verbauungen sind aber nicht nur zum Schutz der Siedlungen da; Wissenschaftler der Eidgenös­sischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) untersuchen in diesem Tal seit mehr als 40 Jahren den Zusammenhang zwischen Regen, Abfluss und Geschiebetransport in den Bächen und haben gar eine weltweit einzigartige Geschiebe-Messanlage erbaut. Etwa anderthalb Stunden nach dem Start wird der Bergrücken erreicht, auf dem es nun in südli­cher Richtung weitergeht. Anfänglich führt der Weg durch einige Sturmflächen, in denen ein dichter Jungwald mit Fichten und Ebereschen gedeiht, durchsetzt mit einigen riesigen, senkrechten Wur­zeltellern der umgestürzten Bäume. Nach dem Nä­bikenfirst bieten sich immer wieder die schönsten Blicke auf die beiden Mythen. Schliesslich geht es am Fuss der beiden Mythen vorbei zur Holzegg und von hier hinab zur Bushaltestelle Brunni.

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CHF 22.50

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