• Der Bergweg über den Lisengrat fordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Bild: Severin Nowacki

    Der Bergweg über den Lisengrat fordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Bild: Severin Nowacki.

    Brülisau — Ebenalp • AI

    Säntis für Schwindelfreie

    Mit seinen 2502 Metern über Meer überragt der Säntis die gesamte Bodenseeregion. Selbstverständlich, dass dieser Klassiker auf der zweitägigen Alpstein-Tour nicht fehlen darf. Die Wanderung beginnt in Brülisau, führt steil bergauf zum Ausflugsrestaurant Plattenbödeli und zum Sämtisersee, in dem sich Wanderer gerne ein erfrischendes Bad gönnen. Über die Widderalp, wo man sich in der Alphütte stärken kann, führt der Weg dann über den Widderalpsattel zum Berggasthaus Rotsteinpass. Am nächsten Tag folgt der Aufstieg auf den Säntis über den Lisengrat. Der Weg über diesen atemberaubenden Grat wurde 1904/05 in den Berg gehauen und fordert dem Wanderer einiges an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ab. Auf dem Säntis angekommen bietet sich eine Aussicht auf sechs Länder: Neben der Schweiz sieht man hier bei gutem Wetter auch Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Frankreich und Italien. Nach der verdienten Pause steigt der Weg wieder steil hinab über die Öhrli zum Aussichtspunkt Schäfler. Danach ist es nicht mehr weit bis zum Ziel der zweitägigen Wanderung, der Ebenalp und ihrer Luftseilbahn nach Wasserauen.

    Information

    Restaurant Plattenbödeli,
    Tel. 071 799 11 52,
    www.plattenboedeli.ch

    Berggasthaus Rotsteinpass,
    Tel. Sommer: 071 799 11 41,
    Tel. Winter: 071 799 15 68, www.rotsteinpass.ch 

    Wanderung Nr. 0779

    Publiziert 2013 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Monika Freund

    Brülisau
    0:00
    0:00
    Plattenbödeli
    1:20
    1:20
    restaurant
    accommodation
    Widderalp
    3:05
    1:45
    restaurant
    Rotsteinpass
    5:40
    2:35
    restaurant
    accommodation
    Säntis
    6:45
    1:05
    Lötzlialpsattel
    8:20
    1:35
    Schäfler
    9:00
    0:40
    restaurant
    accommodation
    Ebenalp
    9:40
    0:40

    Wandervorschläge

    Steile Wanderung durch die Bogartenlücke auf der ruhigen Seite des Alpsteins Nr. 2190
    Wasserauen — Brülisau • AI

    Steile Wanderung durch die Bogartenlücke auf der ruhigen Seite des Alpsteins

    Der Alpstein im Appenzellerland gehört zu den am stärksten frequentierten Tourismusregionen der Schweiz. Insbesondere der mächtige, 2502 Meter hohe Säntis zieht Ausflügler und Wandernde in Scharen an, und das nicht erst seit heute. 1846 öffnete das erste Gasthaus auf dem Gipfel, 40 Jahre später entstanden Pläne für eine Bahn auf den Säntis. Sie hätte von Appenzell über Wasserauen, die Seealp und die Meglisalp bis auf den Gipfel führen sollen – doch aus Finanzierungsgründen wurde sie nie gebaut. Schätzt man es ruhiger, wählt man für seine Wanderung eine Route, welche die gut 20 Bergbeizli weitgehend umgeht. Die Tour über die Bogartenlücke ist so eine. Und sie hat es in sich. Der Weg ist über weite Strecken ausgesprochen steil und kräftezehrend, aber nirgends ausgesetzt. Belohnt wird man mit viel urtümlicher Natur und mit fantastischen Ausblicken auf die Höhepunkte im Alpstein. Das wildromantische Hüttentobel mit seinen Schluchten und Wasserfällen macht den Anfang. Bei Klein-Hütten ist man warmgelaufen, ab jetzt gehts schnurstracks bergauf. Die Bogartenlücke ist als enger Durchschlupf zwischen Alp Sigel und Marwees auszumachen, ihr Wahrzeichen ist der grosse Fels, der an einen von Obelix’ Hinkelsteinen erinnert. Blickt man talwärts, schweift der Blick über das Appenzellerland bis zum Bodensee und zum Allgäu. Dreht man den Kopf etwas zurück, lacht einem der Säntis entgegen. Auf dem schmalen Pass ist Mittagsrast angesagt, mit Aussicht auf den Hohen Kasten und den langen Grat, der sich bis zur Saxerlücke zieht. Ein Blick Richtung Talboden zum Rheintaler Sämtis macht klar: Jetzt sind die Knie gefordert. Zwischen imposanten Felswänden fliegt man fast in die Tiefe, unten angekommen nimmt einen der Sämtiserbach mit auf den gemütlichen Teil der Tour bis zum tiefblauen Sämtisersee. Im Gasthaus Plattenbödeli sollte man sich nochmals stärken oder zumindest einen feinen Käse der umliegenden Alpen kaufen, denn der Schluss der Tour, das steile Brüeltobel und das Asphaltsträsschen nach Brülisau, fordert nochmals Kraft.
    Gratwanderung für die Familie Nr. 1430
    Hoher Kasten — Brülisau • SG

    Gratwanderung für die Familie

    Erst kommt der rote Pinsel zum Einsatz: Mit ruhiger Hand malt Wegmeister Patric Hautle einen Balken auf den Fels. Dann greift er zum weissen Pinsel und malt weisse Balken etwas ober- und unterhalb des roten. Die Farbe prangt nun grell in der grünen Wiesenflanke zwischen Hohem Kasten und Saxerlücke, während Hautle die Ränder der Markierung sorgsam ausbessert. Bald ist der Bergweg fertig markiert, bereit für eine aussichtsreiche Gratwanderung. Diese verläuft über breite, erst vor Kurzem sanierte Wege, die meist entlang der steilen Grasflanke des Gebirgszugs verlaufen und somit auch mit Kindern gut machbar sind. Nach dem Gasthaus Staubern ist eine steinige Felspartie zu meistern - hier sind einige Stellen mit Seilen gesichert. Die Höhenunterschiede sind klein, der einzige anstrengende Anstieg ist kurz vor Stauberen. Kurz vor der Saxerlücke führen Haarnadelkurven steil hinab zum Gasthaus Bollenwees. Am zweiten Tag geht es dann immer Richtung Ruhesitz durch viel Wald, zu Füssen liegt der Sämtisersee: Der Karstsee verfügt über keinen oberflächlichen Abfluss. Sein Wasser versickert durch eine natürliche Spalte am Seegrund und tritt einige Tage später im Rheintal wieder aus. Bald ist das Gasthaus Ruhesitz erreicht, und der Abstieg zum Ausgangspunkt steht an. Die Wanderwege im Alpstein sind das Reich von Hautle: Er ist vom Bergwirteverein, von Appenzellerland Tourismus sowie von den Appenzeller Wanderwegen beauftragt, über 700 Kilometer Bergwanderwege in Schuss zu halten. Hinzu kommt die Pflege von rund 400 Ruhebänken.
    Gratwandern Hoher Kasten Nr. 0571
    Hoher Kasten — Brülisau • SG

    Gratwandern Hoher Kasten

    Inmitten der lieblich‑hügeligen appenzellischen Märchenlandschaft mit den Streusiedlungen, den typischen Bauernhäusern, die wie Puppenhäuser anmuten, liegt das Dorf Brülisau. Dort ist auch die Luftseilbahn zu Hause, die den Hohen Kasten bequem in acht Minuten Schwebezeit erschliesst. Im Drehrestaurant mit den Panoramafenstern lässt sich bei einem Kaffee die Rundumsicht geniessen: ins Rheintal hinunter und auf die umliegenden Gipfel wie Altmann oder Säntis. Der erste Teil der Route führt als Höhen‑ und Gratwanderung über den geologischen Wanderweg, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Interessierte können sich bei 14 Schautafeln über die geologischen Phänomene des Alpsteins informieren, alle andern geniessen die Aussichten auf die Gipfel rechter Hand und sind vollauf beschäftigt mit dem geistigen Schmieden künftiger Wanderausflüge. Wer kurz vor dem Restaurant Staubern den Blick hebt, entdeckt einen gelben Briefkasten, der hoch oben mitten am Fels klebt - er entstammt dem Projekt Kunst auf dem Grat und nicht Briefe schreibenden Vögeln. Nach dem Restaurant mit einer Seilbahn ins St. Galler Rheintal hinunter lichtet sich die Reihe der Entgegenkommenden merklich. Genussreich geht’s weiter der Höhe entlang bis zur Saxer Lücke. Ein letzter Blick nach Liechtenstein hinüber, dann steigt man hinab zum Berggasthaus Bollenwees mit seinem idyllischen Seelein. Die Route steigt weiterhin ab, vorbei am Fälensee. Nach einer schönen Talebene taucht mit dem Sämtisersee der dritte See des Tages auf. Das letzte Teilstück nach Brülisau zurück führt über Hartbelag steil abwärts. Wer zu Kniebeschwerden neigt, ist gut beraten, die Wanderstöcke einzusetzen. Nach dem Waldausgang ist der Anfangs‑ und Endpunkt der Wanderung, die Talstation der Luftseilbahn, schon von Weitem zu sehen. Ein kühles Getränk im Restaurant nebenan ist nach der langen Wanderung redlich verdient.
    Schroffe Felsen, luftige Höhen Nr. 1133
    Wasserauen — Wildhaus • AI

    Schroffe Felsen, luftige Höhen

    Natürlich, die Ebenalp lockt mit der Luftseilbahn, die in wenigen Minuten in spektakuläre Höhen schwebt. Dorthin, wo sich das Wildkirchli, die berühmte ehemalige Einsiedelei, malerisch an die Felsen duckt. Heute ist der Ort ein Magnet für Ausflügler - wer Abgeschiedenheit und Einkehr in der Natur sucht, wählt die gegenüberliegende Seite im Tal: Vom Endbahnhof des Zügleins in Wasserauen ist das erste Etappenziel bereits sichtbar, die Bogartenlücke. Schroff und steil ragen die Kalkfelsen beidseits des Passübergangs auf. Etliche Wanderer nehmen den Aufstieg Richtung Seealpsee noch auf sich, doch nach dem Wald zweigt der Pfad zur Lücke linkerhand ab. Von da an gilt das alte Gesetz: Je höher und anspruchsvoller, desto einsamer werden die Wege. Den Rest der rund 1000 Höhenmeter über farbig leuchtenden Alpwiesen teilt man sich fast nur mit vereinzelten Kühen. Bei Bogarten kurz nach der Lücke zweigt rechterhand ein blau-weiss markierter Alpinwanderweg ab. Dieser bietet eine Gratwanderung über die Marwees mit atemberaubenden Tiefblicken. Es ist ein eher leichter Alpinwanderweg, verlangt aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie Vorsicht bei Nässe (Gras!). Alternativ steigt man ins Tal ab und wandert auf direktem Weg zur Hundsteinhütte oder nach Bolenwees mit Bademöglichkeit am See. Anderntags führt der Weg am Fählensee vorbei zu den restaurierten Gebäuden der Häderenalp. Der Abstecher Richtung Altmann, wo eine Steinbockkolonie lebt, ist weiss-rot-weiss markiert, aber anspruchsvoll. Die letzten Höhenmeter sind ausgesetzt und steil, aber mit Stufen im Fels und Drahtseil gesichert. Beim Altmannsattel geht es zunächst nach rechts, bis kurz darauf ein guter Weg linkerhand zum Zwinglipass herabführt und weiter nach Wildhaus. Alternativ kann man von der Häderen direkt zum Zwinglipass wandern.

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    Appenzell Innerrhoden Nordostschweiz Bergwanderung Sommer Gipfelwanderung Gratwanderung Mehrtageswanderung für schwindelfreie Menschen hoch

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