Andwil — Wittenbach • SG

Unterwegs im Fürstenland II

Diese etwa dreieinhalbstündige Wanderung kombiniert bäuerliche Landschaften, weite Wälder, einen tollen Aussichtsberg und eine idyllische Flusswanderung zu einem Best-of des Fürstenlandes. Und zu alledem gibt es auch noch viel Spannendes aus der Geschichte zu sehen. Ausgangspunkt ist Andwil, und vom erhöht liegenden Dorf aus bieten sich weite Ausblicke über die gewellte Hügellandschaft des Thurgaus und zum lang gezogenen Seerücken. Sehenswert in Andwil ist der prächtige «Hirschen», der einzige Kreuzfirst-Riegelbau in der Ostschweiz. Etwa eine Stunde nach dem Start ist der Tannenberg erreicht. Er ist die höchste Erhebung im Fürstenland und bietet schönste Aussichten zum Alpstein, ins Toggenburg, ins Vorarlbergische und auch zum Bodensee. Sehr lohnend ist ein wenige Minuten langer Abstecher zum einem idyllischen Weiher östlich von Oberwil; nahe dem Ufer gibt es auch einen schönen Picknickplatz mit Feuerstelle. Die Hänge des Tannenberges sind mit weiten Wäldern bedeckt, und auch in diesen liegt viel spannende Geschichte versteckt. In ihm nämlich lebte viele Jahre Abt Bernhard vom Kloster St. Gallen als zurückgezogener Einsiedler - weil er jedoch bei der Kaiserwahl den «falschen» Kandidaten unterstützte, liess ihn der gewählte Kaiser im Jahre 890 vertreiben. Aus dieser Zeit stammt auch die sogenannte «Waldburg», an der die Wanderung kurz nach Bernhardzell nahe vorbeiführt. Hierher zogen sich die Mönche von St. Gallen und die zum Kloster gehörende Bevölkerung um 926 zurück, als die Hunnen einfielen. Ein Naturjuwel erwartet die Wanderer auf dem letzten Abschnitt der Tour; hier ist man auf mehreren Kilometern am verträumten Ufer der Sitter unterwegs, mit unzähligen Plätzchen zum Verweilen und Geniessen.

Information

Restaurant Tannenberg, 071 433 12 18

Wanderung Nr. 1050

Publiziert 2015 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Heinz Staffelbach

Wandervorschläge

Ostschweizer Grenzwanderung durch wilde Schluchten Nr. 2149
Gossau SG — Degersheim • SG

Ostschweizer Grenzwanderung durch wilde Schluchten

Die Glatt und der Wissbach im Grenzgebiet zwischen den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden sind heute idyllische Wasserläufe, die sich durch pittoreske Schluchten zwängen und Wandernden viel Abwechslung bieten. Einst waren sie aber weit mehr als das, was zerfallene Burgen, historische Mühlen und Stauwerke sowie alte Fabriken beweisen. Die Wanderung startet am Bahnhof von Gossau und führt zunächst durch die Kleinstadt vor den Toren St. Gallens in Richtung Flawil. Schnell verlässt man den Ort und wandert über ausgedehnte Felder und Weiden mit Blick auf die Appenzeller Hügel und den Alpstein. Bei Isenhammer trifft der Weg auf die Glatt und die ersten Zeugen der Industriekultur. Immer noch in Betrieb ist das Werk des international tätigen Stoffveredlers Cilander – ein Überrest der einst blühenden Textilindustrie in der Region. Etwas weiter flussaufwärts thront hoch über dem Wasser die Ruine der ehemaligen Burg Helfenberg, und nahe dem Zusammenfluss von Glatt und Wissbach folgt das Postkartendorf Schwänberg, wo einst die Textilbarone ihren Wohnsitz hatten. Hier zeigt sich die Region von ihrer prächtigsten Seite mit blühenden Obstbäumen, vom Löwenzahn gelb leuchtenden Wiesen und schön renovierten Riegelhäusern. Von Schwänberg geht es ins Wissbachtobel hinunter und über viele Stege und Treppen sowie an mehreren kleinen Stauseen vorbei immer der Kantonsgrenze entlang bis zur Talmühle, wo direkt am Wasser eine schöne Feuerstelle liegt. Der Wissbach wird zwar immer noch zur Stromproduktion genutzt, die Schlucht ist aber gleichzeitig ein Naturparadies und steht heute unter Schutz. Zum Schluss der Wanderung führt der Weg nochmals einen der sanften Hügel hinauf und von den blühenden Wiesen direkt ins Dorf Degersheim – oder Tegersche, wie die Einheimischen sagen. Von hier fährt die S-Bahn zurück nach St. Gallen.
Schöne Aussichten auf dem Eggen Höhenweg Nr. 1512
Stein AR, Dorf — Trogen • AR

Schöne Aussichten auf dem Eggen Höhenweg

Es ist eine Best-Of Tour durch das Appenzellerland, die Wanderung von Stein via Teufen nach Trogen. Die schönen Rastplätze sind zahlreich, überall möchte man Pause machen: Unten am Fluss, wo man baden und bräteln kann. Hoch auf dem Grat mit schöner Aussicht auf den Alpstein. Oder doch lieber auf der idyllischen Lichtung, wo ein Meer von Butterblumen Frühlingsgefühle aufkommen lässt… Gleich zu Beginn der Wanderung in Stein locken das Appenzellerkäse-Museum mit viel Lokalkolorit, und das Örtchen Stein mit einem hübschen Dorfkern bei der Kirche. Für eine Rast ist es aber noch zu früh, rund fünf Stunden wollen noch unter die Füsse genommen werden. Es geht zuerst abwärts, auf schmalen Wegen hinunter zur Sitter. Der Fluss mündet hier in einer Verbreiterung, ein herrlicher Platz zum Baden und Picknicken. Steil geht es nach der Rast auf der anderen Seite wieder hinauf. Über weite Felder führt der Weg, vorbei am Kloster Wonnenstein und über einen Hügel in Richtung Teufen. Im Dorf kann Rast eingelegt werden. Oder man stoppt erst einige Höhenmeter weiter oben, beim Garten des Kräutermediziners A. Vogel. Ist der Kamm erreicht, geht es munter weiter, immer mit Aussicht auf den Alpstein. Der Säntis hängt noch etwas in den Wolken, der Altmann ragt keck hervor, Schäfler und Ebenalp sind so früh im Jahr noch schneebedeckt. Auf dem Eggen Höhenweg hingegen wärmt die Sonne frühsommerlich. Viele Bänke laden zum Sonnenbaden und Verweilen ein, bevor es bequem durch den Wald zum Endpunkt der Wanderung in Trogen geht.
Von St. Gallen nach Bernhardzell Nr. 1406
St. Gallen Haggen — Wittenbach • SG

Von St. Gallen nach Bernhardzell

Spannende Kontraste bietet die leichte Wanderung entlang der Sitter. Der erste Teil verläuft auf dem St. Galler Brückenweg. Er führt zu nicht weniger als 18 Bauwerken, die sich in vielfältiger Weise über den Fluss spannen. Gleich zu Beginn unterquert man nach dem Abstieg in den Wattbach-Graben die filigrane Haggenbrücke, die als einer der höchsten Stege Europas gilt. Danach folgen mehrere gedeckte Holzbrücken, darunter jene bei Kubel, die wegen ihrer vielen Inschriften «sprechende Brücke» genannt wird. Sehr eindrücklich ist der Sitterviadukt: Zwischen Pfeilern und Gewölbe aus Stein schliesst ein gewaltiger Stahlträger die Mittelöffnung. Später folgen die in anmutiger Eisenbetonkonstruktion ausgeführte Fürstenlandbrücke sowie die Ganggelibrogg; mit seinen hübschen Eisenguss-Elementen ist der 1882 erbaute und seither kaum veränderte Hängesteg ein historisches Kleinod. Der Brückenweg endet bei der doppelt ausgeführten Brücke in der Spisegg: Wer auf der nüchternen Betonbrücke aus den 1960er-Jahren steht, blickt hinüber zur fast 200 Jahre älteren schmucken Holzbrücke. Landschaft und Wege zeigen jetzt ein deutlich anderes Gesicht, was dazu einlädt, die Wanderung entlang der Sitter noch ein Stück fortzusetzen. Abseits von Siedlungsgebieten strömt das Wasser durch einsame Auengebiete. Die Wanderroute verläuft jetzt auf der Ostseite des Flusses fast ausschliesslich auf Naturwegen. Trotz der Nähe zur Stadt wartet die bewaldete Uferlandschaft mit einer geradezu märchenhaften Stille auf. Mehrere befestigte Feuerstellen und hübsche Badeplätzchen eignen sich für eine Rast in Wassernähe. Am Hätterensteg vorüber geht es nach Joosrüti und weiter zur Leebrugg. Hier wird ostwärts abgezweigt; durch das Bächitobel gelangt man in sanftem Aufstieg nach Wittenbach.
Kleinkraftwerke Nr. 0577
Gossau (SG) — Flawil • SG

Kleinkraftwerke

In Gossau folgen Wandernde in der Bahnhof~ unterführung dem Wegweiser Richtung Herisau. Nach dem Wald führt der Weg rechts Richtung Marstal, wo einst eine Pulvermühle stand, zum Weiler Zellersmüli an der Glatt. Dann steigt der Fahrweg etwas bergan, und kurz darauf wird Schwänberg erreicht. Sehenswert sind das Rathaus, das nie als solches benutzt wurde, und das Rutenkaminhaus, dessen funktionstüchtiger Kamin aus Weidenruten geflochten und mit Lehm verkleidet ist. Weiter führt der Weg steil abwärts zur gedeckten Holzbrücke über den Wissbach. Darunter befindet sich das letzte der einst drei Kraftwerke am Wissbach. Der Weiher ist wegen seines Amphibienreichtums von kantonaler Bedeutung. Weiter oben lädt ein Rastplatz zum Verweilen. Darauf führt der Weg vom Kraftwerk der Druckleitung folgend durch den imposantesten Teil der Schlucht zum Stauweiher hoch. Nach dem Einlasswerk des Stausees weist der Wegweiser steil nach Egg hinauf. Die Talmühle, das oberste Kraftwerk, wurde 2006 stillgelegt, weil die Konzession auslief. Die beiden andern Werke dürfen bis 2026 Strom produzieren. Auf der Egg erfreut einen die herrliche Fernsicht, bevor der Weg zur Tobelmühle hinabsteigt. Oberhalb der Glatt zweigt die Route zur Salpeterhöhle ab, wo der Legende nach einst der Heilige Kolumban Rast machte. Heute ist die Höhle wegen Einsturzgefahr nicht mehr zugänglich. Bei der Eisenbahnbrücke führt die Route nach Burgau, einem Haufenweiler mit bäuerlichkleinstädtischem Gepräge. Das Rathaus ist eines der ältesten Gebäude des Kantons St. Gallen. Von hier trennt einen nur noch ein kurzes Stück bis zum Ziel am Bahnhof Flawil.

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St. Gallen Nordostschweiz Wanderung Sommer hoch

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