• Sturmholzsteg im Lothar-Waldreservat am Gägger. Bild: Andreas Sommer

    Sturmholzsteg im Lothar-Waldreservat am Gägger. Bild: Andreas Sommer.

    Riffenmatt — Süftenen Schutzhütte • BE

    Sagenhöhle im Naturpark Gantrisch BE

    Einst fand ein Hirtenknabe ein Bildnis der Feenkönigin Helva. Er verspürte unendliche Sehnsucht nach ihr und machte sich auf die Suche nach ihrem verborgenen Schloss am Helisee. Nachdem er lange Zeit erfolglos durch die Wildnis gestreift war, erschien Helva dem Hirten und lud ihn in ihr Reich tief unter der Erde ein. Die Feenkönigin stellte ihrem Gast eine einzige Bedingung, und er gelobte, sich immerzu daran zu halten. Durch ein Höhlentor betraten sie Helvas Wunderwelt. Bald begann sich jedoch Neugierde im Herzen des Jünglings zu regen, und er brach sein Versprechen… Am Fuss des Horbüelpasses breitet sich eine urwüchsige Waldlandschaft aus, in der es hinter jedem Felsen und unter jeder Wurzel zwärgelet. Wer unbeirrt auf dem Weg bleibt, gelangt bald auf die Höhe des Hügelzuges, wo sich freie Sicht über die ganze Westschweiz öffnet. An der Oberen Hällstett erinnert eine Gruppe hochragender Felsen an archaische Menhire. Dem Grat entlang führt der Panoramaweg zum nahen Horbüelpass und weiter zum sagenumwobenen Cheeserenloch (Wegweiser beachten). Hier soll sich der Überlieferung zufolge ein Eingang in das Feenreich Helisee befinden. Die Höhle ist mit gebührender Vorsicht zu begehen (Kerzenlicht schätzen die Zwerge dabei ungleich mehr als grelle Taschenlampen). In der Nähe lädt ein Picknickplatz zum Verweilen ein. Auf der Pfyffe entzücken immer wieder neue Weitblicke zum Jura und zur Voralpenkette. Der letzte Wegabschnitt führt zu einer einmaligen Attraktion im Naturpark Gantrisch: Der Sturmholzsteg überspannt hier eine Windwurffläche des Lotharsturmes, wo seit 15 Jahren alleine Mutter Natur regiert und einen voralpinen Urwald heranwachsen lässt. Ob da die Feenkönigin und ihr elbisches Gefolge ihre Zauberhände im Spiel haben?

    Information

    Naturpark Gantrisch, 032 808 00 20, www.gantrisch.ch
    Natur- und Sportbus ab Süftenen verkehrt nur zwischen Ende Juni und Mitte Oktober am Wochenende. Ruf-Taxi (holt Wanderer bei Schutzhütte Süftenen ab): 079 432 08 09

    Wanderung Nr. 1103

    Publiziert 2015 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Andreas Sommer

    Riffenmatt
    0:00
    0:00
    Horbüelallmid
    0:40
    0:40
    Oberi Hällstett
    1:45
    1:05
    fireplace
    Horbüelpass
    2:40
    0:55
    Cheeserehöhli
    2:55
    0:15
    Pfyffe
    3:05
    0:10
    fireplace
    Gäggerstäg
    3:25
    0:20
    Süftenen Schutzhütte
    3:45
    0:20

    Wandervorschläge

    Winterlicher Schwarzwassergraben Nr. 2110
    Mittelhäusern — Oberbalm, Dorf • BE

    Winterlicher Schwarzwassergraben

    In den Schwarzwassergraben abzusteigen, fühlt sich an wie ein Abschied von der Zivilisation. Ausgangspunkt ist die S-Bahn-Station Mittelhäusern. Via zwei Bauernhöfe kommt man zur Treppe, die hinabführt zum Heitibüffel, einem mächtigen Felsen am Ufer der Sense. Der Weg verläuft flussaufwärts bis zur Stelle, an der Sense und Schwarzwasser zusammenfliessen. Entlang Letzterem geht es unter der Eisenbahnbrücke hindurch zur alten Schwarzwasserbrücke. Dort lohnt sich ein Blick über das Geländer: Das Wasser hat eindrückliche Rillen in den Sandstein gefräst. Der breite Weg führt flach entlang des mäandrierenden Schwarzwassers in das enger werdende Tal. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entstehen an den Felswänden pittoreske Eisformationen. Je weiter man nach hinten kommt, desto einsamer wird es – auch das Handysignal verlässt einen. Gut möglich, dass man von einem Reiher begleitet wird und die ersten Spuren in den Schnee zieht. Beim Bütschelbachstäg beginnt das Pièce de Résistance: Der Weg wird schmal und steil. Weil man sich im Wald befindet, ist der Aufstieg auch im Winter begehbar. Gutes Schuhwerk vorausgesetzt – und eventuell Spikes. Wenn das Mittelland unter dem Nebel liegt, schmiegt sich dieser oft wie ein Kragen an den Rand des Schwarzwassergrabens. In Borisried, dem kleinen Weiler mit Käserei, einst berühmt für die leider aufgegebene währschafte Wirtschaft, scheint deshalb oft die Sonne. Der weitere Weg via Oberflüh hinüber zum Balmberg und am Schluss hinunter nach Oberbalm verläuft nun weitgehend entlang der asphaltierten Strasse. Das stört bei winterlichen Bedingungen nicht, weil man sich nach dem deftigen Aufstieg darauf konzentrieren kann, den berauschenden Rundblick zur Gantrisch- und Alpenkette vorne und zum Chasseral hinten zu geniessen.
    Die Schafscheid von Riffenmatt Nr. 1567
    Riffenmatt — Schwarzenburg • BE

    Die Schafscheid von Riffenmatt

    Früh muss aufstehen, wer am ersten Donnerstag im September die Schafe durch die Marktstände in Riffenmatt springen sehen will. Um etwa acht Uhr ist es so weit, das Gebimmel der Glöcklein wird immer lauter, und der Schäfer treibt die Herde durchs Dorf. Spätaufsteher kommen auch auf ihre Kosten: Der Markt ist ursprünglich geblieben, das Angebot richtet sich an die Bauern. Da gibt es viele Waren, die Unterländer gar nicht mehr beim Namen nennen können. Nach dem Marktbesuch liegt eine kurze, aussichtsreiche Wanderung aufs Guggershorn und nach Schwarzenburg drin. Mitten im Dorf Riffenmatt zeigt links ein Wegweiser den als örtlicher Rundgang markierte Weg nach Guggisberg an. In Guggisberg quert man die Hauptstrasse und biegt auf den Alpenpanorama-Weg ein. Vorher lohnt sich ein Besuch des Vreneli-Museums (nur auf Voranmeldung). Der Pfad führt nun steil über Wiesen und durch ein Wäldchen, danach auf einer Treppe über den nackten Nagelfluhfels aufs Guggershorn. Das Panorama reicht von den Freiburger Alpen über das westliche Mittelland bis hinunter nach Bern. Nun geht es vorerst steil durch Wald hinunter nach Wahlenhaus, wo der unglücklich ins Vreneli vom Guggisberg verliebte Simes Hansjoggeli gewohnt haben soll. Weiter wandert man sanft bergab über Wiesen, vorbei an Bauernhöfen hinunter in die Dorfmatte. Besonders reizvoll ist der Pfad über den Hügelkamm des Schildberglis. In der Dorfmatte warten leider knapp zwei Kilometer Asphalt. Der Weg biegt danach links in den Wald ab, vorbei an einem Sandsteinbruch. Kaum ist man aus dem Wald, bietet sich ein schöner Blick auf Schwarzenburg.
    Im Kuhland auf Vrenelis Spuren Nr. 1020
    Guggisberg — Zollhaus • BE

    Im Kuhland auf Vrenelis Spuren

    Guggisberg liegt idyllisch eingebettet zwischen saftigen grünen Wiesen. Gerade einmal 1700 Einwohner leben in der weitverzweigten Gemeinde, der Dorfkern mit der pittoresken Kirche ist überschaubar. Stündlich spuckt das Postauto ein paar Touristen aus, denn vor allem aus der nahen Stadt Bern ist Guggisberg ein beliebtes Ausflugsziel. Das bekannte Guggershörnli ein oft angesteuerter Aussichtspunkt. Für einmal soll aber der markante Fels links liegen gelassen werden: Am Friedhof vorbei steigt der Weg durch Wiesen ab bis Laubbach. Würde man hier der Teerstrasse nach rechts folgen, und in Hirschmatt links abbiegen, käme man zum Keltenhaus, wo jährlich Mitte August ein dreitägiges Keltenfest mit Bands und Handwerkskunst stattfindet. Der Wanderweg quert aber die Teerstrasse und steigt nun durch Wiesen an. Man passiert wie zufällig hingewürfelte Bauernhäuser und friedlich grasende Kühe. Nach einiger Zeit führt der Weg in den Schatten spendenden Wald. Die Vögel zwitschern, kein Motorenlärm stört die Stille, einzig Kuhglocken sind zu hören. Mitten im Wald gibt es nämlich eine grosse Lichtung, wo mehrere Kuhherden gesömmert werden. Erst bei Brönnti Egg öffnet sich die Sicht auf die Freiburger Alpen erneut - und auch hier, Kuhglockengebimmel von allen Seiten und mehrere Viehgatter, die bezwungen werden müssen. Nur Menschen sind keine zu sehen, diese machen sich hier rar. Der Weg steigt nun ziemlich steil durch Wiesen ab, er trifft unten im Tal bei Zollhaus auf die grosse Strasse, die von Plaffeien an den Schwarzsee führt und einen unmittelbar aus dem Kuhland zurück in die Realität befördert.
    Rund um den Gantrisch Nr. 0136
    Gurnigel, Wasserscheidi — Untere Gantrischhütte • BE

    Rund um den Gantrisch

    Wer die Vielfalt des Gurnigel-Gantrisch-Gebiets an einem Tag kennenlernen möchte, dem sei der Gantrisch-Rundweg empfohlen. Auf der beliebten Rundwanderung ist für jeden etwas dabei: Alphütten zum Einkehren, Wege durch grünes Weideland, schmale Felsgrate, zwei aussichtsreiche Voralpenpässe und selbst eine Besteigung des Gantrisch ist möglich. Von der Wasserscheide, welche die Wasser von Gürbe und Sense trennt, geht es auf breitem Wanderweg mühelos hinein in den Talkessel des Nünenenbergs. Linker Hand blickt man hinab ins Aare- und Gürbetal, nach rechts in das Tal der Sense. Dominierend sind jedoch die steilen Wände von Nünenenflue und Gantrisch, die sich kurz hinter der Alp Obernünenen vor dem Wanderweg aufbauen. Eine Lücke trennt beide Berge voneinander, der Leiterepass. Früher musste man über Leitern nach oben klettern, heute führt ein felsiger Serpentinenweg hinauf. Der markierte Bergweg leitet um den Gantrisch herum, zieht - mit schönen Blicken auf Stockhorn und Niesen - hinüber zur Aussichtswarte des Schibenspitz (ohne Gantrischbesteigung höchster Punkt der Rundwanderung). Noch aussichtsreicher ist es eine Etage höher, auf dem Gipfel des Gantrisch. Dieser lässt sich vom Schibenspitz aus in einer halben Stunde besteigen, trittsichere Berggänger tun dies bereits vom Leiterepass aus (Halteseile). Vom Wetterhorn bis zum Wildhorn reicht die Fernsicht und tief unten liegt das Gantrischseeli. Der Abstieg erfolgt über einen grasdurchsetzten Felsgrat und über Alpweiden, dann über den Morgetepass auf unschwierigem Weg an die Ufer des idyllischen Sees. Von hier aus sind die Obere- wie die Untere Gantrischhütte bzw. die Postautohaltestelle an der Passstrasse in wenigen Minuten zu erreichen.

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    253T Gantrisch

    CHF 22.50

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    Bern Mittelland Wanderung Sommer Höhen- und Panoramawanderung für Familien mittel T1

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