• Riesige Rutschbahnen lassen Kinderherzen im Madrisa-Land höher schlagen. Bild: zvg

    Riesige Rutschbahnen lassen Kinderherzen im Madrisa-Land höher schlagen. Bild: zvg.

    Stn. Madrisa • GR

    Höhenwanderung im Prättigau

    Rund um Klosters erzählt man sich unzählige Sagen. Einige davon werden im Madrisa-Land, einem Spiel- und Erlebnispark für Kinder, erlebbar gemacht. Eltern brauchen viel Überzeugungskraft, damit die Kinder zuerst auf die dreistündige Wanderung mitkommen. Von der Bergstation Madrisa führt der Wanderweg an den Bergrestaurants Saaseralp und Zügenhüttli vorbei nach Älpli. Dort geht es steil bergauf zum Schaffürggli, einem Grat des Madrisahorns. Er bietet einen sagenhaften Blick ins Prättigau und es gibt eine Sage über die unten liegenden Alpenweiden, die sich durch ihre würzigen Kräuter auszeichnen. Ihr Heu sei sehr nahrhaft, erzählt die Sage. So kam es, dass einst der Sohn eines reichen Bauers, der im Winter die Kühe mit Heu versorgte, unüblich lange nicht ins Tal abstieg, um neuen Vorrat zu holen. Der besorgte Vater stieg zur Alp hoch. Erstaunt bemerkte er, dass das Vieh wohlgenährt war, reichlich Milch, Butter und Käse vorhanden war und der Heustock noch für Wochen reichen werde. Der Vater fragte seinen Sohn: «Wie kommt das?» «Sieh Vater», sagte der Sohn, «Madrisa hat mir geholfen. Sie brachte Wurzeln und Kräuter und mischte es mit Salz und verfütterte es dem Vieh.» Der Vater drehte sich um und erblickte ein schlafendes wildes Mädchen von wunderbarer Schönheit. Da erwachte sie und sagte: «Schade, dass du kommen musstest, wärst du nicht gekommen, hätte ich unerkannt mit deinem Sohn das Vieh gepflegt. Jetzt muss ich die Alp und deinen Sohn verlassen.» Wehmütig schwebte sie leichten Schrittes über den Schnee dahin, zu den Felsenhörnern, die ihren Namen tragen. Kein Mensch hat sie je wieder gesehen. Vielleicht erscheint sie ja dann auf dem Abstieg durch die herrlichen Alpenweiden - ganz sicher aber im Madrisa-Land!

    Information

    Bergbahnen Klosters-Madrisa, 081 410 21 70, www.madrisa.ch
    www.madrisa-land.ch

    Wanderung Nr. 1169

    Publiziert 2016 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Thomas Gloor

    Stn. Madrisa
    0:00
    0:00
    Zügenhüttli
    0:40
    0:40
    restaurant
    Älpli
    1:15
    0:35
    Schaffürggli
    2:05
    0:50
    Stn. Madrisa
    3:10
    1:05

    Wandervorschläge

    Walserspuren im Prättigau Nr. 1692
    St. Antönien, Rüti • GR

    Walserspuren im Prättigau

    In zahlreichen Tälern und Dörfern in Graubünden gehen die Ursprünge der Besiedelung auf die Walser zurück. So ist auch die kleine Siedlung St. Antönien auf 1450 m ü. M. ein typisches Walserdorf. Eingebettet in einer fantastischen Bergwelt ist St. Antönien Ausgangspunkt einer Vielzahl attraktiver Wanderungen und Klettertouren. Bei der Postautostation «Rüti» beginnt die Wanderung zum Partnunsee. Zunächst wandert man in nördlicher Richtung einige hundert Meter auf der Alpstrasse Tal einwärts. Schon bald folgt ein Wegweiser mit der Aufschrift «Partnun», der links wegführend auf den Wanderweg zeigt. Über Weiden und durch lichte Wälder, immer die markante Schijenflue im Blick, erreicht man die Alp Carschina Untersäss und gleich danach die Heinzenkapelle St. Antönien. Werfen Sie einen Blick hinein, es lohnt sich! Nun geht es etwas steiler bergan bis nach Partnun zum Berghaus Alpenrösli. 150 Höhenmeter und eine halbe Stunde später steht man unvermittelt am kristallklaren Partnunsee. Grillstellen und zwei Ruderboote laden zum Verweilen ein. Das benachbarte Österreich ist gleich «hinter den Bergen» und so erstaunt es nicht, dass es hier zahlreiche ehemalige Schmugglerpfade gibt. Ist man schon einmal hier, gehört eine Seeumrundung dazu, bevor man sich auf den Rückweg macht. Zunächst auf dem Aufstiegsweg, dann ein kleiner Abstecher via Partnunstafel und Berghaus Sulzfluh, geht es wieder abwärts in Richtung St. Antönien. Obwohl ab «Äbi» der Rückweg mit dem Hinweg identisch ist, nimmt man das Tal jetzt anders wahr. Falls noch Energie vorhanden ist, wandert man bis zum Dorfkern mit den alten Häusern und der 500-jährigen Kirche und geniesst die heimelige Atmosphäre.
    Hoch über Davos der Schatzalp entgegen Nr. 1350
    Gotschnagrat — Schatzalp • GR

    Hoch über Davos der Schatzalp entgegen

    Hoch über der Waldgrenze, mit Blick hinunter zu den golden verfärbten Lärchen und hinauf zum ersten Schnee, macht diese Wanderung besonders im Herbst schon fast einen hochalpinen Eindruck. Gleichzeitig geniesst man die Annehmlichkeiten eines einfachen Höhenwegs. Vom Gotschnagrat führt die Wanderung aussichtsreiche Hänge entlang bis zum Strelapass. Bergketten und bekannte Täler wie das Dischma- oder Sertigtal ziehen die Blicke an. Natürlich ist auch das «Goldene Ei» von Davos nicht zu übersehen: das Hotel Intercontinental mit seiner futuristischen Architektur und eigenwilliger Farbgebung. Auf dem Strelapass geht die Sicht nun auch auf die andere Seite ins Aroser Schanfigg und weit hinauf in die Surselva. Der Strelapass war im ausgehenden Mittelalter eine klassische Walserroute. Der Traum einer Zahnradbahn über den Pass platze beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In den 1970er-Jahren gab es sogar Pläne für eine Passstrasse. Tief in den Schubladen steckt noch ein Projekt für einen Tunnel zwischen Davos und Langwies unter dem Strelapass hindurch. Windgeschützt steht etwas unterhalb der Passhöhe ein Bergrestaurant, das eine Stärkung serviert, ehe die Wanderung zügig und auf einem kurzen Abschnitt auch etwas steil hinunterführt zur Schatzalp. Das heutige Berghotel wurde um 1900 im Jugendstil als Sanatorium erbaut. Es ist einer der Schauplätze in Thomas Manns Roman «Der Zauberberg» und erlangte dadurch Berühmtheit. Die Schatzalp gilt ausserdem als starker Kraftort. Mit Verweilen und vielleicht einem Gang durch den botanischen Garten verfliegt die Zeit. Aber das spielt keine Rolle, die Schatzalpbahn hinunter nach Davos fährt in der Hochsaison bis um Mitternacht.
    Chellenchöpfli und Passwang Nr. 0567
    Bergstation Wasserfallen • BL

    Chellenchöpfli und Passwang

    Reigoldswil liegt im Kanton Basel-Landschaft, zuhinterst im Tal der Hinteren Frenke. Nach Reigoldswil gelangen Wandernde ab Liestal mit dem Bus Nummer 70 bis zur Haltestelle «Reigoldswil Dorfplatz». Markierungen führen zur Talstation der Wasserfallenbahn, von wo die fröhlich gelben Kabinen der Gondelbahn zur Bergstation Wasserfallen hochschweben. Und schon weilt man auf den Höhen der Basler Juralandschaft, einem beliebten Wandergebiet. Am Seilpark und an der Vorder Wasserfallen vorbei geht’s los über die Hintere Egg zum Chellenchöpfli. Durch Laubwald, der im Herbst wunderschön in allen Farben leuchtet, windet sich der Weg hoch auf den Aussichtspunkt, der zugleich der höchste Punkt des Kantons ist. Der Passwang, der mit ein paar Metern mehr auftrumpfen kann, gehört schon zum Kanton Solothurn. Auf dem Chellenchöpfli lässt sich die Rundumsicht geniessen, eine Panoramatafel benennt die Alpengipfel, die sich in weiter Ferne hinter Hügeln und dem Mittelland schüchtern präsentieren. Über eine Waldkrete führt der Weiterweg zum Passwang und damit zu einem weiteren Aussichtspunkt. Es lohnt sich, beim Sendemast innezuhalten und noch einmal die Ausblicke zu geniessen. Anschliessend geht’s über die typischen Juraweiden hinunter zur Bergwirtschaft Vogelberg, wo sich die Gelegenheit bietet, einzukehren. Nun steigt der Weg kurz an über Weideland, taucht in den Wald des Schattberges ein, wendet sich wieder zurück auf die Wiese und führt dann über die Hinter Wasserfallen zurück zum Ausgangspunkt. Hier trägt einen die Gondel wieder hinunter nach Reigoldswil, oder wer Kindheitserinnerungen wiederaufleben lassen möchte, kann bei der Bahn ein Trottinett mieten und nach Reigoldswil hinunterbrausen.
    Auf dem Prättigauer Höhenweg aufs Jägglisch Hora Nr. 2124
    Madrisa — St. Antönien, Platz • GR

    Auf dem Prättigauer Höhenweg aufs Jägglisch Hora

    Der Prättigauer Höhenweg führt auf seiner ersten Etappe von Klosters nach St. Antönien. Besonders schön: Die Aussicht vom Jägglisch Horn ins Rätikon und die Bündner Alpen. Gestartet wird die Wanderung mit einer Gondelfahrt nach Madrisa, wo der Wandertag mit einem Kaffee auf der Sonnenterrasse gemütlich beginnt. Für Kinder lockt ein grosser Spielplatz. Über eine Alpweide steigt der Weg von hieraus in Richtung Jägglisch Horn an. Er wird stetig schmaler und steiniger und schlängelt sich dem Hang entlang durch eine lichte Waldlandschaft, mit schönster Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Der Weg ist gut ausgebaut, aber stellenweise exponiert und an schwierigen Stellen mit Seilen zum Festhalten gesichert. Es empfiehlt sich schwindelfrei und trittsicher zu sein. Bei Zastia mündet der Weg in einer kleinen Ansammlung von Alphütten. Von hier aus führt ein gemächlicher aber stetiger Anstieg durch üppige Blumenweiden bis zum Fürggli auf 2255 MüM. Nach zehn weiteren Minuten erreicht man den Jägglischhorngipfel auf 2290 Metern. Zurück beim Fürggli macht eine Holzbox neugierig. Verbirgt sich darin ein Gipfelbuch? Nein, es ist Flasche Kirsch mit sechs kleinen Gläsern: Ein Gipfeltrunk, wem es beliebt. So oder so lohnt es sich hier oben eine Pause einzulegen: Die Aussicht auf das Rätikon auf der einen und auf die Dreitausender der Bündner Alpen auf der anderen Seite ist gewaltig. Nachher geht es erst steil im Zickzack bergab, dann gemächlicher mit Blick auf die schroffen Felswände der umliegenden Berge. Ab Hintersäss ist wieder Alpbetrieb. Gut ausgebaute Alpstrassen führen hinab ins Walserdorf St. Antönien. Wer es flotter mag, kann ab Alp Ascharina ein Trottinett mieten und die noch gut fünf Kilometer ins Dorf auf Rädern unternehmen.

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