Hasliberg Reuti — Brünigpass • BE

Dem Brünig entgegen

In Meiringen wurde die Meringue erfunden. Das behaupten jedenfalls die Meiringer. Fest steht: Nicht nur die dortigen Meringue sind herrlich. Auch süsse Walderdbeeren und Himbeeren gibt es in den Wäldern des Haslitals massenhaft. Eine Wanderung lohnt sich deshalb auch mit den Kleinsten. Erst recht, wenn zudem eine Gondelfahrt und ein Bad im See locken. Aber der Reihe nach. Die Wanderung auf dem Panoramaweg Haslital startet mit der Gondelbahn in Meiringen - natürlich mit einer echten Meringue aus der dortigen Bäckerei im Gepäck. Von Hasliberg Reuti macht der Weg einen sanften Bogen hinauf - wer die Höhenmeter schneller hinter sich bringen will, wählt den direkten Zickzackweg. Auf Feldwegen wandert es sich gemütlich dem Hang entlang, anschliessend passiert man Feriensiedlungen und Bauernhäuser, bis das Badeseeli von Wasserwendi erreicht ist. Hier gibt es ein kleines Beizli, man kann die Füsse baden und allerlei Getier beobachten. Eintritt zahlt nur, wer auch badet. Am Badeseeli ist es so schön, dass es etwas Überwindung braucht, um wieder aufzubrechen. Der Weg führt aussichtsreich den Hang entlang, steigt ziemlich stark ab, quert den Weiler Hohfluh und führt bald in den Wald hinein. Auf diesem Wegstück hilft Kindern zum Vorwärtskommen die Aussicht auf die süssen Beeren, die es hier massenhaft gibt. Im Wald verläuft der Weg im angenehmen Auf und Ab, die Beeren lassen die Kinder immer wieder anhalten. Auch die grossen Findlinge beeindrucken die kleinen Wanderer, denn zum Teil eignen sie sich auch gut zum Klettern. Über ein kurzes Stück der vielbefahrenen Hauptstrasse wird der Brünig schliesslich erreicht. Damit endet eine süsse Sommerwanderung - mit Meringues, Erd- und Himbeeren.

Information

Erreichbar ist «Hasliberg Reuti» mit der Gondelbahn von Meiringen aus. Vom Brünigpass fährt der Zug nach Meiringen oder Interlaken Ost.

Meringues in der Bäckerei Frutal in Meiringen, 033 971 18 21, www.frutal.ch
Gondelbahn Meiringen-Hasliberg Reuti,
033 550 50 50, www.meiringen-hasliberg.ch

Wanderung Nr. 1234

Publiziert 2016 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Marina Bolzli

Wandervorschläge

Moorzauber am Obwaldner Glaubenberg Nr. 2167
Glaubenbielen — Glaubenberg • OW

Moorzauber am Obwaldner Glaubenberg

Grösser als der Vierwaldstättersee ist die Moorlandschaft Glaubenberg. Ein schönes Stück davon durchwandert man vom Glaubenbielenpass bis zur Passhöhe Glaubenberg. Es ist eine zauberhafte, von Nadelwäldern durchsetzte Landschaft voller artenreicher, feuchter Wiesen, in denen von Juni bis August auch ein Dutzend Orchideenarten blühen. Wer möchte, beginnt die Wanderung mit einem kleinen Umweg zur Alpwirtschaft Glaubenbielen, um dort einen Startkaffee zu geniessen. Danach führt der Weg an einem Seelein vorbei Richtung Schwander Unterwengen. Talwärts geht der Blick über imposante Nadelwälder. Bergwärts blühen auf den Alpwiesen der Gelbe Eisenhut und die Türkenbundlilie – weiter oben erhebt sich die Felskappe des Rotspitzes. Nun geht es weiter, dem Hang entlang. Die Landschaft wird feuchter, die Waldpartien werden ausgedünnter, Hangabrisse fördern dunkelbraune, torfige Erde zutage. Aus den Heidelbeeren ragen knorrige Fichten und Föhren – manche der Bäume sind bloss noch braune Gerippe. Teilweise wandert man auf Moorstegen, die vom Zivilschutz oder von der Armee gebaut wurden. Nach der Alp Loo führt ein Fahrweg Richtung Sattelpass. Hier weist eine Inschrift darauf hin, dass der Weg zwischen Loo und Sattelpass, mitsamt einer hübschen Brunnenanlage, im Zweiten Weltkrieg von Internierten aus Italien, Polen und Russland gebaut wurde. Nun steigt der Weg an, über Miesenegg nach Trogenegg, wo sich ein wunderbares Panorama bietet. Das Moorgebiet mutet hier teilweise schon fast Tundra-ähnlich an – nur noch vereinzelt vermögen sich in dieser harschen Landschaft mickrige Bäumchen zu halten. Auf einer Krete wandert man nun dem Ziel entgegen. Östlich ist etwas weiter unten der Schiessplatz Glaubenberg zu sehen. Ein letzter Schluck aus der Trinkflasche. Dann geht es abwärts – wer noch mag, geht über die Sewenegg, die anderen wählen das Strässchen über Schnabel Richtung Glaubenbergpass.
Nahe den Naturgewalten Nr. 1228
Meiringen • BE

Nahe den Naturgewalten

Zwischen Meiringen und Innertkirchen im Berner Oberland liegt ein kolossaler Felsblock: Der Kirchet ist sowohl Verkehrshindernis als auch landschaftliches Kleinod. Fusswege umrunden und durchqueren den massiven Riegel aus Kalkstein. Als sich der Aaregletscher nach der letzten Eiszeit zurückzog, blockierte der Kirchet den Lauf der Aare auf der ganzen Breite des Haslitals. Im Laufe der Zeit schnitt das mit Sand und Steinen durchsetzte Schmelzwasser tiefe Rinnen in den Fels. So entstanden mehrere Schluchten. Die grösste und eindrücklichste davon ist jene, die heute von der Aare durchströmt wird. Mit dem Weg durch die Aareschlucht können beide Abschnitte dieser Wanderung kombiniert werden. Auf kleinem Raum begegnet man am Kirchet einer überraschenden landschaftlichen Vielfalt. Eindrücklich zeigt sich dies während einer Rundwanderung von Meiringen nach Innertkirchen. Die erste Hälfte der Tour führt zunächst über den weiten Talboden der Aare und dann südlich des Flusses direkt über den Kirchet. Im urwüchsigen Tannenwald entdeckt man da und dort Granitblöcke, die der Aaregletscher gegen Ende der letzten Eiszeit zurückgelassen hat. Im 19. Jahrhundert wurden die schönsten der hellen Findlinge vor Ort zurechtgehauen und dann mit enormem Aufwand nach Bern transportiert, wo sie für den Bau der Nydeggbrücke verwendet wurden. Ganz anders zeigt sich der landschaftliche Charakter im Gebiet Äppigen. Lichter Föhrenwald vermittelt eine geradezu südländische Atmosphäre. Dazu trägt auch der Föhn bei, der hier oft weht und die Temperaturen manchmal kräftig in die Höhe treibt. Kein Wunder, dass etwas oberhalb des Weilers sogar ein kleiner Rebberg gepflegt wird. Kurz vor Meiringen lohnt sich der kleine Umweg zur Burgruine Resti. Der aus dem Mittelalter stammende Turm wurde 2004 restauriert und mit einer Aussichtsplattform ausgestattet.
Dem Brünig entgegen 1 Nr. 1231
Käserstatt — Brünigpass • BE

Dem Brünig entgegen 1

Der Brünigpass ist auf den ersten Blick ein unspektakulärer Ort. Die verkehrsreiche Nord-Süd-Passage dient vor allem zur Durchfahrt oder als Umsteigeort. Warum also hier länger verweilen? Gute Frage, doch wer es tut und sich offen auf den Ort einlässt, wird merken, dass es sich lohnt. Die menschenleere Schwingerarena, wo einmal im Jahr der Brünigschwinget steigt und sich die Menschen auf die Füsse treten, liegt verlassen da. Viel Beton wird von Gräsern überwuchert, Strassenlärm ist zu hören - ein Ort mit einer besonderen Ruhe. Auch lohnt sich ein Besuch beim Grümpelsepp. Der Trödler hat im alten Bahnhofsgebäude unzählige Gegenstände, die auf ihre Entdeckung warten. Historisch interessant ist das Tälchen, das im Nordwesten parallel zum Pass verläuft. Auf dem ehemaligen Säumerweg gelangte früher viel Vieh und Käse nach Italien und Wein in die Innerschweiz. Ausser einigen alten Mauerresten einer Befestigungsanlage sind keine Zeitzeugen mehr zu entdecken - allein das Wissen über die Vergangenheit fasziniert aber. Eine schöne Variante, sich dem Brünig zu nähern, ist jene vom Hasliberg her. Sie beginnt an der Bergstation Käserstatt. Entlang der Bergflanke zieht sich der Weg mit wenig Steigung Richtung Gibel, der mit wenig Anstrengung und ohne grosse Herausforderungen erreicht wird. Vom Gipfel aus hat man einen weiten Blick über den Brünigpass hinaus. Der Absteig zu ebendiesem verläuft über Wegpfade und Alpsträsschen, durch Wiesen und Wälder. Im Tal strahlt der türkisfarbene Lungerersee. Der Abstieg zieht sich etwas, doch bald ist das Naturfreundehaus erreicht, wo eingekehrt werden kann. Es empfiehlt sich, noch etwas Zeit zum Erkunden auf dem Pass einzuplanen.
Von Meiringen auf die Schwarzwaldalp (BE) Nr. 0934
Bergstation Reichenbachfall — Hotel Schwarzwaldalp • BE

Von Meiringen auf die Schwarzwaldalp (BE)

Ob Sherlock Holmes tatsächlich einmal auf der Schwarzwaldalp getafelt hat, darüber streiten sich die Krimifans. Sicher ist, dass der berühmte Detektiv gutes Essen mindestens so geliebt hat wie knifflige Kriminalfälle, die er stets mit Bravour zu lösen wusste, bis ihn dann der böse Moriarty bei den Reichenbachfällen ins Nirwana stürzte. Den «Tatort» bei den imposanten Wasserfällen kann man auf unserer Wanderung besichtigen. Sie führt von Meiringen zum Châlet-Hotel Schwarzwaldalp. Seit vier Jahren bewirten Melanie und Johann Zenger die Gäste in dieser gmögigen Bergbeiz. Und die beiden haben alles tüchtig aufgefrischt - von der Fassade bis zur Menükarte. Die beinhaltet ein grosses, saftiges T-Bone-Steak, das mit handgeschnitzten Pommes serviert wird. Oder einen hervorragenden Alpkäse, der - bis fünf Jahre gereift - auch als Hobelkäse zu haben ist. Erstklassig ist auch das Fleischplättli, das unter anderem «Gumpesel», eine Spezialität des Berner Oberlands, enthält. Bei den Desserts stechen die Meringues heraus, die natürlich aus Meiringen kommen, denn da wurden sie ja auch erfunden. Dass alles, was auf der Schwarzwaldalp auf den Tisch kommt, aus der Region stammt, ist vorbildlich. Und dass da in einer Bergbeiz endlich mal einer am Herd steht, der sein Handwerk versteht und mehr als nur müde Älplermagronen auftischt, verdoppelt die Freude. Dazu trägt auch die Wanderung bei, die in rund vier Stunden durch das wildromantische Reichenbachtal auf die Alp führt und jederzeit ein Umsteigen auf das Postauto ermöglicht. Von Mai bis Oktober fahren die Busse im Stundentakt. Ein Highlight, das man auf der Alp nicht verpassen sollte, ist die alte Sägerei, die mit grossem Einsatz renoviert wurde und noch immer wie am Schnürchen läuft (Voranmeldung für Besichtigungen im Hotel Schwarzwaldalp). Ein Besuch der Schwarzwaldalp lohnt sich auch im Winter, Schnee garantiert.

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