Wandern im Tessin • Schweizer Wanderwege Home

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Einfache Gratroute über dem Val Colla Nr. 2078
Bogno, Paese — Roveredo TI, Paese • TI

Einfache Gratroute über dem Val Colla

Hoch oben sein und die Welt zu Füssen haben. Der Kamm rund um das Tessiner Val Colla ist prädestiniert für eine anspruchsvolle Eintagestour. Wer sich mehr Zeit nehmen will, übernachtet in einer von mehreren Hütten unterwegs. Von Bogno, dem hintersten Dorf im Val Colla, folgt man von der Bushaltestelle «Cappella di Bogno» ein Stück der Hauptstrasse bergab und biegt dann links in den Wanderweg Richtung Passo di San Lucio bergwärts. Der grösste Teil führt steil hinauf durch dichten Wald, der bei Hitze angenehme Kühle spendet. Zuletzt geht es über die Weiden der Alpe Cottino zum Passo di San Lucio mit seinen zwei Hütten. Dort folgt man nordwestlich dem breiten Wiesenkamm hinauf. Man passiert das geschlossene Rifugio Gazzirola und nach einem Steilstück das Gipfelkreuz des Vorgipfels. Relativ flach geht es dann weiter zum Hauptgipfel des Gazzirola. Der Blick nach Nordosten auf lombardischer Seite verrät, dass man dem Kamm endlos folgen könnte. Der benachbarte Camoghè im Norden bildet mit dem Gazzirola das Dach des Südtessins. Im Nordwesten liegt die Magadino-Ebene mit dem Lago Maggiore zu Füssen, im Süden das Luganese. Mit diesem Panorama steigt man die breite und steile Gazzirola-Grasflanke südwestlich ab zum Passo di Pozzaiolo. Dann folgt Genusswandern durch «Balkonien», es geht im leichten Auf und Ab zum Monte Bar. An dessen Südflanke etwas tiefer kann man im Rifugio Monte Bar pausieren. Ansonsten bleibt man auf der Höhe und überschreitet den Caval Drossa. Der Abstieg führt über den Grasrücken zum Kreuz des Motto della Croce, dann etwas unterhalb bei der Weggabelung bei Borís rechts und schliesslich durch Birken- und Farnwald nach Roveredo.
Vom Künstlerdorf an die Uferpromenade Nr. 2066
Carona, Paese — Morcote, Piazza Grande • TI

Vom Künstlerdorf an die Uferpromenade

Die Genusswanderung startet oberhalb von Melide im hübschen Örtchen Carona. Als einstige Heimat von Kunstschaffenden der Malerei und der Bildhauerei wird Carona auch Künstlerdorf genannt. Doch bevor sich die Werke der Künstlerfamilien an den Fassaden bewundern lassen, gibt bei der Anreise das millimetergenaue Manövrieren des Postautochauffeurs Anlass zum Staunen: Den Dorfeingang bildet der schmale Torbogen, der zum Gemäuer der Kirche San Giorgio gehört. Von der Bushaltestelle im Ortskern führt der Weg auf der Hauptgasse dorfauswärts zur Kirche Sta Marta und weiter über die Via S. Marta, vorbei am Schwimmbad zum Parco botanico di San Grato. Er ist besonders für seine Azaleen und Rhododendren bekannt, die hier im Frühling blühen. Der Wanderweg quert den Park, begleitet von der Aussicht auf den Lago di Lugano, den Monte San Giorgio und den Monte Generoso. Dann verlässt er den Park in Richtung Alpe Vicania und Morcote. Der Wald verhindert zwar nun den Blick auf den See, spendet jedoch Schatten. Umso schöner dann der Aussichtspunkt nach knapp einer halben Stunde. Noch ein letztes Stück im Wald, dann folgt der Szenenwechsel: die offene Weide auf der Alpe Vicania, mittendrin ein ehemaliger Bauernhof, der sich in das Ristorante Vicania verwandelt hat. Im Garten werden nebst Tessiner Klassikern auch kulinarische Spezialitäten serviert. Nach dem Schmaus führen über 1000 Treppenstufen nach Morcote an den See hinunter. Was die Knie plagen mag, erfreut das Auge: Die imposante Kirche Santa Maria del Sasso ist zuerst von oben und dann von ganz nah zu betrachten. An der Uferpromenade von Morcote lässt sich der Tag gemütlich ausklingen.
Zwischen Stadt und Berg Nr. 2057
Bellinzona — Giubiasco • TI

Zwischen Stadt und Berg

Auf dieser Wanderung oberhalb von Bellinzona lässt sich der Charme des Tessins spüren. Auf alten, mit Steinen gepflasterten Wegen entdeckt man die Höhen oberhalb von Bellinzona, wandert durch Kastanienhaine und idyllische Dörfer. Vom Bahnhof Bellinzona aus windet sich der Weg durch enge Gässchen und Wohnquartiere. Der Aufstieg erfolgt direkt, und schon bald befindet man sich oberhalb von Bellinzona und geniesst die Sicht auf die Stadt und ihre Burgen. Von der Verzweigung in Artore kann man einen Abstecher zur Burg Castello di Sasso Corbaro machen. Kurz danach führt der Weg in den Wald. Auf einem gut unterhaltenen, mit Steinen gepflasterten Weg wandert man unter Kastanienbäumen in Richtung Monti di Artore. Der höchste Punkt der Wanderung ist mit 974 m ü. M. in Monti di Ravecchia erreicht. Hier bieten ein Picknickplatz und das Grotto Rosetta Möglichkeit, zu verweilen und den Blick über die Piano di Magadino bis zum Lago Maggiore schweifen zu lassen. Der Abstieg führt über Paudo nach Pianezzo. Hier bietet sich eine Sicht auf das tief gelegene Valle di Loro und den Fluss Morobbia. Wer sich den letzten Abschnitt hinunter nach Giubiasco sparen will, kann in Pianezzo den Bus besteigen.
Schneeschuhtour in der Leventina Nr. 2030
Dalpe, Villaggio • TI

Schneeschuhtour in der Leventina

Schneeschuhlaufen in der Leventina? Doch, das funktioniert tatsächlich, und zwar leidlich gut. Die tieferen Regionen des Talbodens liegen zwar bloss auf knapp 300 Metern Höhe; vielerorts gedeihen dort Palmen und Rebstöcke. Doch weiter oben nimmt die Landschaft rasch einen alpinen Charakter an. Vom Haupttal gehen dort raue Seitentäler ab, die im Winter tief verschneit sein können. Eines davon ist das Val Piumogna. Eine interessante und abwechslungsreiche, als Rundwanderung angelegte Schneeschuhtour führt in das Tal hinein. Ihren Ausgangspunkt nimmt sie in Dalpe. Das kleine, auf einer sonnigen Hochebene gelegene Dorf verfügt über ein Lebensmittelgeschäft, eine Kirche sowie 15 kleinere und grössere Kapellen. An einigen davon kommt man auf der Schneeschuhtour vorüber. Der signalisierte Trail beginnt im Dorfzentrum und führt zunächst in einem weiten Bogen zum Lärchenwald von Boscobello. Von dort steigt man, mehrheitlich im Wald, sanft zum Alpweiler Piumogna auf, wo der gleichnamige Talfluss überquert wird. Talauswärts geht es vorerst ebenen Wegs weiter, dann folgt ein kurzer, aber steiler Abstieg nach Vallascia. Schliesslich gelangt man zurück auf den Talboden und nach Dalpe.
Tessiner Familiengipfel bei Ambrì Nr. 2003
Piora • TI

Tessiner Familiengipfel bei Ambrì

Diese Familiengipfelwanderung ist schon zu Beginn spektakulär: Mit der Standseilbahn Ritom fährt man ratternd von Piotta hinauf nach Piora – man hängt buchstäblich im Seil und blickt hinunter ins Tal, dass es einem schwindlig werden könnte. Von der Bergstation aus geht es steil im Zickzack bergauf, erst im dichten Wald, der immer lichter wird. Bald inspiriert ein mit einem Gitter geschlossener, dunkler Tunnel die Eltern zum Geschichtenerzählen. Der Weg ist anspruchsvoll, aber es gibt keine gefährlichen Stellen. Auf dem Föisc steht ein riesiges Kreuz, an dessen Fuss ein Gipfelbuch liegt. Etwas unterhalb des Gipfels steht das Rifugio Föisc, eine einfache Hütte, wo man in Selbstbedienung etwas trinken oder gar übernachten und kochen und kann. Ein echtes Erlebnis. Der Abstieg zum Lago Ritóm führt durch Matten zu einem kleinen Bergsee. Von hier aus hört man die Murmeltiere pfeifen. Wer scharf beobachtet, sieht die putzigen Kerle auch. Auf Seehöhe ist über die Staumauer das Rifugio Lago Ritom erreichbar. Hier kann eingekehrt oder übernachtet werden. Wer noch nicht genug gewandert ist, macht am Tag darauf die Drei-Seen-Wanderung zu den Laghi Ritóm, di Tom und Cadagno. In den letzten zwei kann gebadet werden.
Selvenwandern im Malcantone Nr. 2009
Arosio, Bassa — Agno • TI

Selvenwandern im Malcantone

Kastanienselven sind die charakteristischen Kulturlandschaften des Malcantone. Die parkähnlichen Gebiete lieferten der Dorfbevölkerung früher buchstäblich ihr tägliches Brot: Die getrockneten Edelkastanien wurden gemahlen und zu Backwaren, Teigwaren und weiteren Lebensmitteln verarbeitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber wurden die Bäume zusehends vernachlässigt, bis sie mit Buchen, Linden und Eschen zugewachsen waren. Seit den 1990er-Jahren sind etliche der Selven wieder rekultiviert worden. Die Kastanienbäume wurden freigelegt und ihre Kronen gepflegt, und man hat Gras ausgesät. Ein Streifzug durch die Welt der Kastanien führt von Arosio zunächst zur Selve Pian di Tenasca, dann weiter zum Grotto Sgambada und zur Alpe Agra. Dort lohnt sich ein kleiner Abschwenker vom signalisierten Wanderweg zu einem grossen Steinkreuz, wo man eine schöne Sicht nach Mugena und zum Monte Gradiccioli geniesst. Sanft absteigend und auf Asphalt geht es weiter zur Kastanienselve Squillin, wo mehrere Dutzend Kastaniensorten gedeihen. Das Dorf Cademario wird an seinem nördlichen Rand umgangen, danach geht es hinauf zur Kuppe des bewaldeten Hügels San Bernardo, wo ein hübsches Barockkirchlein steht. Durch die Lücken zwischen den Bäumen erblickt man den Luganersee und den Lago Maggiore. Noch umfassender ist die Aussicht vom zweiten Schmuckstück sakraler Baukunst am Weg: Von der Kirche Santa Maria oberhalb von Iseo überblickt man die Region Lugano und das Seebecken von Caslano. Durch Kastanienwälder und vorbei an Rebbergen gelangt man nach Cimo und steigt von dort bei schöner Aussicht auf den Luganersee und zum Monte San Salvatore nach Agno ab.
Auf alten Wegen im Maggiatal Nr. 1991
Cevio, Centro — Linescio, Paese • TI

Auf alten Wegen im Maggiatal

Von Wegen wie diesem muss es im Maggiatal unzählige geben. Und darum ist es gut möglich, dass man während Stunden niemandem begeg-net. Stattdessen taucht man ein in eine vergangene und etwas unheimlich anmutende Welt. In Cevio aber ist alles noch bevölkert, die Busse sind voll, es gibt Läden und Beizen. Man begibt sich sofort auf alte Saumpfade und quert den Dorfteil Rovana mit seiner eindrücklichen Kirche, bevor man über die Rovana und an einem Altar vorbei definitiv in den Wald eintaucht. Der Pfad ist steil und steinig, aber wie die meisten Wege sind hier sehr gut erhalten. Bei der ersten und einzigen Abzweigung hält man sich rechts, um das Geisterdorf Faido zu erreichen. Natürlich gibt es hier zuhauf aufgegebene Steinhäuser, aber ein ganzes Dorf mitten im Wald ist doch ungewöhnlich. Und auch unheimlich. Einige der Häuser sind gut erhalten, mehrstöckig, mit Türen, Balkonen und Höfen. Hier muss es einmal laut und betriebsam gewesen sein. Jetzt ist es still und geheimnisvoll. Nur der Bach plätschert munter mittendurch. Von hier aus steigt der Pfad steil an. Er ist gut aus-gebaut, manchmal sind sogar lange Treppen aus Steinen ausgelegt. An einem Ort ist eine Jahreszahl eingeritzt: 1893. Immer wieder kommt man an Häuserruinen vorbei, gelegentlich auch an Kapellen und Altären. Bis man schliesslich aus dem Wald auftaucht. Hier oben gibt es wieder mehr Leben, ausgebaute Steinhäuser, die als Ferienresidenzen genutzt werden. Nach Rotonda führt sogar eine Transportbahn. Ab hier geht ein ebenso gut erhaltener und steiler Saumpfad hinunter nach Linescio.
Zurück in die Vergangenheit im Bleniotal Nr. 1967
Malvaglia, Rongie • TI

Zurück in die Vergangenheit im Bleniotal

Auf dieser Wanderung wird man in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt. Im Schatten von Kastanienbäumen wandert man durch alte, zum Teil verlassene Dörfer und zu einer der grössten und bedeutendsten Burgruinen der Südschweiz. Dem Zerfall ausgesetzte Häuser mit eingestürzten Dächern erinnern an früher. Von Rongie aus überquert der Weg den Fluss Brenno und schlängelt sich anfangs durch Weinreben bis an die Abzweigung in Ganne Fuori. Die nächsten paar Hundert Meter verlaufen auf der Dorfstrasse an Gärten vorbei. Ab Ludiano steigt der Weg an und verläuft im Schatten von Kastanien immer mehr im Wald. Weit weg von Trubel und Lärm und gemächlich steigend führt der Weg weiter bis zur Ruinensiedlung Selva Piana, wo noch im Jahr 1900 über 300 Menschen gelebt haben sollen. Hier öffnet sich die Sicht auf das Bleniotal und die umliegenden Berge. Ein Panoramapunkt mit Tisch und Bank lädt zum gemütlichen Verweilen ein. Nach einem letzten Aufstieg erreicht man in Navone bereits den höchsten Punkt der Wanderung. Von hier an geht es wieder durch den Wald über einen historisch wirkenden Weg Steinstufe um Steinstufe sachte zurück ins Tal. Den krönenden Abschluss macht das Castello di Serravalle, wo der Weg mitten durch die Ruinen verläuft.
Kurz an die Sonne oberhalb Locarno Nr. 1937
Cardada (Funivia) — Capanna Cimetta • TI

Kurz an die Sonne oberhalb Locarno

Gegen die Melancholie bei grauem Winternebelwetter hilft ein Ausflug an die Sonne, etwa nach Cardada ob Locarno. Hier gibt es einen leichten Schneeschuhtrail hinauf zur Cimetta. Und weil Cardada früher ein beliebtes Skigebiet war, gibt es hier auch reichlich Möglichkeiten, sich beim Aufstieg kulinarisch verwöhnen zu lassen. Der Rückweg von Cimetta nach Cardada lässt sich bequem mit der Sesselbahn bewältigen. Von der Bergstation ist man in wenigen Minuten im Feriendörfchen und in der Casa Colmanicchio, dem besten Restaurant auf Cardada. Hier befindet sich auch die Talstation der Sesselbahn nach Cimetta. Gleich rechts neben der Bergstation fängt der Aufstieg an. Nach einigen Schritten betritt man lockeren Wald und gewinnt dank ein paar Kehren schnell an Höhe. Nach einer halben Stunde ist die Alpe Cardada mit der Capanna Cardada erreicht. Ein paar Hundert Meter weiter befindet sich das nächste Restaurant, die Capanna Lo Stallone. Nun folgt der letzte kurze Aufstieg zur Cimetta, dem Gipfel. Erst geht es in Richtung der Sesselbahn. Kurz bevor man das Trassee erreicht, ändert der Weg die Richtung und steigt zum Gipfel an. Hinunter zur nahen Bergstation der Sesselbahn mit der Capanna Cimetta ist es nur mehr ein Katzensprung.
Am Sonnenhang des Bellinzonese Nr. 1928
Bellinzona — Gudo, Serta • TI

Am Sonnenhang des Bellinzonese

Das Tessin zählt zu den traditionsreichen Weinbaugebieten der Schweiz. Auf den überwiegend kleinräumig parzellierten und im Nebenerwerb bewirtschafteten Flächen wird hauptsächlich Merlot angebaut. Zu den bevorzugten Lagen gehört die Gegend um Bellinzona. Insbesondere die Hänge nördlich des Talflusses Ticino profitieren von hervorragender Besonnung. Quer durch das Rebgebiet zieht sich die «Via delle vigne». Der Weinweg beginnt in Sementina und führt nach Gudo. Die Tour lässt sich aber gut bereits in Bellinzona starten; auf diese Weise ergibt sich eine einfache und abwechslungsreiche Wanderung für einen Tagesaufenthalt im Tessin. Das erste Teilstück folgt dem Talfluss Ticino durch den Auenwaldpark Saleggi-Boschetti. Nach der Unterquerung der Autobahn geht es dem Wildbach Sementina entlang aufwärts, danach auf dem Weinweg in stetem Auf und Ab Richtung Westen. Zwischendurch werden Waldgebiete durchquert, doch immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke zur Magadino-Ebene und zum Monte Tamaro. Dass hier ein ungewöhnlich mildes Klima herrscht, zeigt sich deutlich an der Vegetation: Neben Kakibäumen sieht man auch vereinzelte Olivenbäume und sogar Agaven.
Relikte von früher im Calancatal Nr. 1916
Selma • GR

Relikte von früher im Calancatal

In erhabener Lage präsentiert sich Landarenca – ein autofreies Vorzeigedörfchen, in dem es sich auch gut speisen und übernachten lässt. Einst lebten an die 100 Menschen hier, heute sind es noch 12 ganzjährige Bewohner. Wald stockt auf einigen ehemaligen Ackerterrassen. Aus der ehemaligen Schule ist ein Ostello geworden, aus der ehemaligen Post eine Osteria. Ausgangspunkt der Wanderung ist Selma. Praktisch, dass die Seilbahn nach Landarenca in Selbstbedienung funktioniert und man sich keine Öffnungszeiten merken muss. Nach der gemütlichen Anreise in die Höhe lohnt sich ein Bummel durch das Dorf. Den Wanderschildern nach Arvigo folgend, biegt man am südlichen Dorfrand links in den abwärtsführenden Weg. Erst etwas steiler abwärts, dann aber in einer flacheren Querung durch lockeren Waldbestand, der immer wieder schöne Ausblicke erlaubt. Bald passiert man die Kapelle San Lucio e Gottardo an einem Felssporn, und es geht wieder steiler abwärts. Erneut folgt ein flacher Abschnitt durch eine wilde Felsenlandschaft, bevor sich die Route vorbei am Maiensäss von Mont allmählich nach Arvigo senkt. Die Wanderroute führt an der Kirche vorbei zum Dorfplatz. Die Fassade der «Casa di Circolo» ist mit den Wappen aller Calancagemeinden geschmückt. Über eine Bogenbrücke wird ans linke Ufer der Calancasca gewechselt. Immer wieder laden kleine Sandbuchten und Badeplätze zum Verweilen ein. Spannend auch das Bergsturzgelände, durch das sich der Pfad schlängelt, wo riesige Felsbrocken kleine Tunnel und verzauberte Winkel bilden. Nach einem fast schluchtartigen Engpass weitet sich der Talgrund wieder etwas, und Selma taucht auf. Über die Brücke kehrt man zur Hauptstrasse und Bushaltestelle zurück.
Zur Bocchetta di Val Maggia Nr. 1813
Robièi • TI

Zur Bocchetta di Val Maggia

Die Region zuhinterst im Bavonatal ist reich an Seen, mit einer vielfältigen Tier-, Pflanzen- und Mineralienwelt. Auf 1890 Metern lässt sich eine prächtige Aussicht auf den Gipfel des Basòdino, sowie auf das ganze Tal geniessen. Mit der Seilbahn von San Carlo in Robièi angekommen, geht es zunächst links auf einem Pfad zum ersten Aufstieg, welcher entlang eines Baches auf eine Hochebene führt. Dort wandert man nach dem Überqueren des Bergbaches auf einigen Steinen zum Ende dieser Ebene, um bei einem See rechts auf einem Alpinwanderweg in Richtung Lago dei Matörgn abzubiegen. Im Banne des Ghiacciaio del Basòdino, dem grössten Gletscher im Tessin, geht die Wanderung über Stock und Stein auf einem Bergwanderweg weiter, bis man nur wenig unter der Bocchetta di Val Maggia bei weiteren Bergseen ankommt. Besonders auf diesem Abschnitt lassen sich die Rundhöcker und Walrücken der vergangenen Gletscherüberdeckung gut erkennen. Ein weiterer kleiner Aufstieg über steiniges Gelände führt zur Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Nur wenigen Leuten begegnet man hier, man ist gefühlt und auch wortwörtlich am Ende der Schweiz. Um einen besseren Ausblick auf die Seenlandschaft der italienischen Seite zu haben, empfiehlt sich für trittsichere Wandernde, beim Pass noch ein wenig hochzuwandern. Für den Rückweg über den Lago del Zött biegt man kurz nach dem kleinen Seelein unter der Flanke ab. Im Valletta di Fiorina wandert man zurück und hält sich beim Anfang des Alpinwanderwegs wieder rechts. Der anschliessende Abstieg zum Stausee Lago del Zött erfolgt in einem steilen Zickzack und führt anschliessend auf der rechten Seite der Staumauer entlang und auf Hartbelag zum Ausgangspunkt Robièi.
Durch den Camin de Biancalan Nr. 1914
Rossa — Landarenca • GR

Durch den Camin de Biancalan

Der Weg über den Camin de Biancalan, einen engen Durchlass am östlichsten Sporn des Piz da Termin, verbindet die Alpen von Rossa und Augio mit den Alpen ob Landarenca. Es ist ein alter Weg, den die Calanchini seit Jahrhunderten gehen. Im Herbst nimmt man ihn mit Vorteil frühmorgens unter die Füsse: Die Sonne steht tief und mag am Nachmittag schon bald nicht mehr über die 2600 und mehr Meter ü. M. hohen Berge scheinen. Die Wanderung startet in Rossa, wo man sich an der Bar des Restaurants Valbella einen letzten Espresso gönnen kann. Dann geht es taleinwärts, an der vom Künstler David Tremlett farbig bemalten Kirche vorbei, zur ebenso farbigen Kapelle des Calvario und über den Saumweg zum Alpweiler Pro de Leura. Die Kunst am Bau geht auf Rossarte zurück, eine Initiative von Einheimischen, welche die Rolle des Calancatals in der globalisierten Welt neu andenken wollen. Nun steigt der Weg durch Wald zur Alp Stabiorell auf. Ab nun gehts talauswärts, immer nah an der Waldgrenze über zum Teil moorige Alpweiden zur Alp de Cascinarsa, dann wieder durch Wald zur Alp de Naucal. Von hier lässt sich schon die Felsrippe ausmachen, die vom Piz da Termin gegen Sta. Domenica abfällt. Bald schon ist der Camin de Biancalan erreicht. Von nun an geht es bergab, erst ausgesetzt über den Pianon de Piöv, dann durch lichten Lärchenwald zu den Alpen Piöv di Dent und Piöv di Fuori. Nachdem der Weg im dichten Wald einen Talkessel durchquert hat, erreicht man den Alpweiler Bolif, von wo es steil zum Dörfchen Landarenca und zur Station der Luftseilbahn geht.
Vom Calancatal ins Misox Nr. 1915
Braggio — Grono, Paese • GR

Vom Calancatal ins Misox

Braggio ist ein kleines, autofreies Bergdorf, das nur mit der Filovia, der Seilbahn, erreichbar ist. Die rund 50 Einwohner blicken dank sanftem Tourismus und nachhaltiger Landwirtschaft zuversichtlich in die Zukunft. Davon kann man sich vor Beginn der Wanderung im Dorfladen (Negozio) überzeugen, wo man bei einem feinen Cappuccino oder Espresso den lebhaften Dorftreffpunkt der Braggiotti erlebt – allzu früh starten sollte man sowieso nicht, da man sonst den ersten Teil der Wanderung im Schatten geht. Vom Dorfkern von Braggio geht es steil hinauf zum Waldrand bei Mondent. Mehrheitlich im Wald führt die Wanderung abwechslungsreich und sanft aufsteigend mit ein paar ausgesetzten Stellen talauswärts. Bei der Ruine der Kapelle von Camarcün gibt es eine erste Möglichkeit für eine Pause. Wenig später hat man bei der Kapelle Sant’Antoni de Bolada den höchsten Punkt der Wanderung erreicht – ein idealer Rastplatz mit Blick über das ganze Tal bis zum Zapporthorn. Der Abstieg bis Sta. Maria führt durch Wald. Nach zehn Minuten verzweigt sich der Weg. Die Variante rechts führt beim geschützten Hochmoor Pian di Scignan vorbei. Kurze Zeit später erreicht man die ersten Häuser der Gemeinde Sta. Maria und dann das Dorf, dessen katholische Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert wegen der hölzernen Kassettendecke berühmt ist. Der Abstieg nach Castaneda durch den Kastanienwald führt über uralte, wiederhergestellte Terrassen zu den Ruinen der Mühle von Pisella und weiter hinunter zum Ziel der Wanderung, Grono im Misox.
Hüttentour im Calancatal Nr. 1913
Rossa — Sta. Maria in Calanca • GR

Hüttentour im Calancatal

Der ganze Sentiero Alpino Calanca ist 45 Kilometer lang und führt vom Hospiz auf dem San-Bernardino-Pass bis nach Sta. Maria in Calanca. Dabei folgt er immer dem Hauptkamm der Bergkette zwischen den beiden italienischsprachigen südlichen Bündner Tälern, dem Misox und dem Calancatal. Obschon die Wanderung immer über bündnerisches Gebiet verläuft, kommt viel Tessinatmosphäre auf. Wer nur zwei Tage Zeit hat, für den gibt es eine lohnende Alternative: Auf der Anfahrt nach Rossa erlebt man die ganze Schönheit der alten Weiler und steilen Felswände bequem vom Postautositz aus. Der Aufstieg zur Capanna Buffalora kann dann allerdings schon etwas schweisstreibend sein. Von Rossa steigt der Weg steil zur Alp de Calvaresc auf. Die Ziegenalp ist ein erster Höhepunkt der Tour. Bis zum Etappenziel Capanna Buffalora sind es nun nur noch rund 45 Minuten. Der zweite Tag beginnt mit einem weiteren kurzen Anstieg zum Pass de Buffalora und zum Übergang an der Cima de Nomnom. Diese Schlüsselstelle ist zwar mit Ketten und Treppen gesichert, braucht aber dennoch genügend Schwindelfreiheit. Danach geht es immer knapp oberhalb der Waldgrenze über steil abfallende Alpwiesen und vorbei an uralten Lärchen bis zum Rifugio Alp di Fora. Auf dem letzten Teil der Wanderung führt der Weg nach der idyllischen Waldlichtung Pian di Renten rund 900 Höhenmeter steil hinunter und dann dem Strässchen entlang bis nach Sta. Maria in Calanca.
Rundwanderung im Val Malvaglia Nr. 1909
Dègro, stazione filovia • TI

Rundwanderung im Val Malvaglia

Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Gondelbahn, etwas erhöht über dem sehenswerten Dörfchen Dagro. Mit Blick zu den herbstlich verschneiten Dreitausendern führt der von Trockensteinmauern gesäumte Wanderweg hoch Richtung Pianzéi und Alpe di Prou. Mit dem Wiederaufbau der Trockensteinmauern wurden historische Wegabschnitte wieder aufgewertet, die typisch sind für die Region. Nach Cascina di Dègro erfordert der steinige Zickzackpfad im Bergwald etwas Konzentration, damit man auf der richtigen Spur bleibt. Am besten hält man sich an die ausgetretenste Spur. Bald lichtet sich der Wald, und der nun wieder deutliche Bergweg führt an der Selbstversorgerhütte Capanna Prou vorbei und hinüber zur Alpe di Cióu. Neben den Steinhäusern starten oft Gleitschirmflieger zu ihren Flügen über dem Tal. Hier beginnt der Abstieg zurück nach Cascina di Dègro und von dort auf dem gleichen Weg, aber nun mit Aussicht Richtung Süden und Westen weiter hinunter zur Bergstation. Vor dem Besuch des einladenden Restaurants wenige Schritte daneben lohnt sich ein etwa dreiviertelstündiger Abstecher den wiederaufgebauten Trockensteinmauern entlang hinunter ins Dörfchen Dagro.
Zuoberst im Valle di Muggio Nr. 1889
Bruzella, Paese — Scudellate, Paese • TI

Zuoberst im Valle di Muggio

Sie haben etwas ganz Besonderes, diese Dörfer, wo jeder jeden kennt. Es ist alles etwas kleiner und familiärer. So auch im südlichsten Tal der Schweiz, dem Valle di Muggio. Einen Katzensprung von Chiasso und der internationalen Nord-Süd-Handelsachse entfernt, betritt man in diesem scheinbar abgelegenen Seitental am Fusse des Monte Generoso einen eigenen Mikrokosmos. Die Leute empfangen die Besucher mit einer unaufgeregten Gastfreundschaft. «Woher seid ihr? Ah, ihr wollt zu Piera! Eine tolle Köchin!» Piera ist die Wirtin der Osteria Manciana in Scudellate, dem Dorf ganz zuoberst im Muggiotal, nahe der Grenze zu Italien. Das Ossobuco und die Polenta von Piera sind weit über das Tal hinaus bekannt. Die Wanderung beginnt in Bruzella. Von der Hauptstrasse führt der Weg zur Breggia, wo eine alte Mühle steht. 1996 restauriert, wird sie regelmässig in Betrieb genommen und produziert etwa das einheimische Polentamehl Rosso del Ticino. Nach einem kurzen Waldabschnitt gelangt man zurück zur Hauptstrasse und wandert durch die Dörfer Cabbio und Muggio. Die letzten zwei Kilometer Wanderweg sind steiler. Nach Scudellate hinauf geht es 250 Höhenmeter, entlang der steilen bewaldeten Flanke. In den umliegenden Wäldern sollen sich einst Schmuggler herumgetrieben haben. Ihre Ware: Zigaretten. Nach ihren Einsätzen haben sie sich jeweils in der Osteria Manciana gestärkt, dem Ziel dieser Wanderung. Bei Piera fühlt man sich gleich wie zu Hause bei der Nonna. Es wird herzhaft aufgetischt. Umso schwerer fällt der Abschied vom Valle di Muggio. «Bleibt doch noch einen Tag! Morgen ist das Fest mit Musik und Essen.» A presto, ein zweiter Besuch lässt sicher nicht lange auf sich warten.
Zu den Steinbrüchen von Arzo Nr. 1887
Arzo, Bagno Spiaggia — Meride, Paese • TI

Zu den Steinbrüchen von Arzo

Gegenüber der Busstation «Arzo, Bagno Spiagga» zweigt der Weg zum Poncione d’Arzo ab. Doch Eile ist hier fehl am Platz. Nach 200 Metern Weg taucht man in die interessante Geschichte von Arzo und seinen Steinbrüchen ein. In den Cave di Arzo wurde während Jahrhunderten der für Kirchen und Paläste beliebte Brocatello d’Arzo gebrochen. Man findet ihn in der Dorfkirche von Arzo ebenso wie im Petersdom im Vatikan, in der Einsiedler Klosterkirche oder im Bundeshaus. 2009 wurde der letzte Steinbruch stillgelegt und aus dem grössten ein Amphitheater gebaut, das von März bis Oktober eine Kulturstätte ist. Vorbei an vielen kleinen stillgelegten Steinbrüchen geht es nun den Berg hinauf. Der Weg bis zum Gipfel des Poncione d’Arzo verläuft meistens durch Wald und umgeht auch die Weide Costa – der Mutterkühe wegen. Der Poncione liegt auf der Grenze. Die Italiener nennen ihn Pravello und haben ihn einst mit Schützengräben befestigt. Der Weg führt die Grenze entlang, hinab in vielen engen Kehren zum Albero di Sella. Im Frühsommer blüht hier die Feuerlilie. Immer im Wald wandernd, erreicht man Crocefisso und die Strasse, die nach Serpiano führt. Für den Monte San Giorgio kann man auch den nicht als Wanderweg bezeichneten Forstweg nehmen, der auf der gegenüberliegenden Strassenseite Richtung Norden aufsteigt und später auf den offiziellen Wanderweg trifft. Nun geht es zu den Weiden bei Forello. Zum Monte San Giorgio und zu der Kapelle ist es nur mehr ein kurzes Stück. Für den Abstieg hält man sich in Forello links und steigt über Weiden, später durch Wald nach Cassina und über den mit groben Steinblöcken gepflasterten Kreuzweg bis nach Meride ab.
Frühlingsgefühle im Südtessin Nr. 1861
Cabbio, Posta — Muggio, Paese • TI

Frühlingsgefühle im Südtessin

Die Pfingstrose wächst nicht nur in den Gärten, sondern auch wild. Zum Beispiel an südexponierten Hängen im Tessin und im angrenzenden Italien. Diese Wanderung führt zu den Pfingstrosen am Sasso Gordona über dem Valle di Muggio. Die beste Zeit, die Pfingstblüte zu erleben, ist der Mai. Die Wanderung startet in Cabbio. Für den Sasso Gordona wählt man den Weg, der via Alp Arla zum italienischen Rifugio Prabello führt. Die Via Posta Vecchia hinauf geht es ins Dorf. Nach gut 100 Metern folgt eine Linkskurve. Nach dem Museo etnografico verlässt man das Dorf. Der Weg macht nun eine weitere scharfe Kehre nach rechts auf die Mulattiera, einen bequemen Alpweg, der südlich des Geländerückens in Richtung des Poncione di Cabbio ansteigt. Im angenehm schattigen Wald kommt man an den ehemaligen Alpgebäuden von Arla vorbei und erreicht nördlich des Dosso d’Arla eine Wegverzweigung. Sie liegt auf einem Sattel mit herrlicher Aussicht. Auf dem Weg rechts ist es ein Katzensprung zum Rifugio Prabello. Am gegenüberliegenden Bauernhof vorbei steigt ein Pfad über die Weide zum Fuss des Sasso Gordona und zu den Pfingstrosen auf. Der Weg zum Gipfel ist mit Ketten gesichert. Pfingstrosen gibt es auch am südlichen Ausläufer des Sasso Gordona. Ihn erreicht man über einen Pfad ausgehend vom Rifugio Prabello. Für den Abstieg nach Muggio gibt es den nicht ausgeschilderten Pfad, der vom Rifugio entlang der Landesgrenze leicht ansteigend auf den Poncione di Cabbio führt und anschliessend rechterhand über eine Krete im Buchenwald zur ehemaligen Grenzstation Bonello absteigt. Hier zweigt auch der Weg ab, der durch das Val Luasca nach Muggio führt.
Den Kirchen folgend über dem Valle Leventina Nr. 1857
Bodio TI — Giornico, Paese • TI

Den Kirchen folgend über dem Valle Leventina

Der erste Abschnitt führt auf Hartbelag durch das Dorf Bodio, wo wie in allen Dörfern in der Leventina seit dem Bau der Autobahn in den 80er-Jahren nichts los ist. Von Personico steigt man auf einem Pfad und kurzen asphaltierten Wegstücken durch für das Tessin typische, knorrige Kastanienwälder empor. Er schlängelt sich durch den steilen Wald und über eine steinerne Brücke zum höchsten Punkt der Wanderung, zum urchigen Weiler Faidal. Sogar hier trifft man auf eine kleine Kirche am Ende des Dorfes, von dem man einen tollen Blick ins Valle Leventina hat. Der Abstieg erfolgt über einen schmalen Pfad hinunter durch Wälder und Wiesen, an einzelnen Hütten und Ruinen vorbei. Kurz oberhalb von Monda lohnt sich ein kleiner Abstecher vom Weg, um einen Wasserfall zu entdecken. An einem Bildstock vorbei führt die Route über Treppenstufen, die bei nasser Witterung rutschig sind und gutes Schuhwerk erfordern, nach Giornico, ins Dorf mit sieben Kirchen, einst politischer und religiöser Hauptort der Leventina. Der Blick auf die drei Kirchen San Nicolao, eine der ältesten Kirchen im Tessin, San Michele und Santa Maria del Castello ist eindrücklich. Über eine alte Römerbrücke überquert man den Fluss Ticino und erreicht das Dorfzentrum.
Winter im Valle di Muggio Nr. 1691
Bruzella, Paese — Vacallo, Piazza • TI

Winter im Valle di Muggio

Im südlichsten Zipfel der Schweiz fällt nur selten Schnee, und kaum je bleibt er lange liegen. Die Wanderung vom unteren Teil des Valle di Muggio zum Sonnenhang oberhalb von Chiasso lässt sich deshalb das ganze Jahr hindurch unternehmen. Ausgangspunkt ist das Dörfchen Bruzella. Ein breiter Forstweg führt talauswärts zunächst ins Nachbardörfchen Caneggio und dann nach Morbio Superiore. Durch eine Kastanienselve gelangt man in leichtem Anstieg nach Lattecaldo. In mehreren Serpentinen windet sich von dort ein schmaler Fusspfad einen schattigen Hang hinauf. Da die Sonne im Winter hier kaum hinkommt, kann das Trassee mitunter vereisen. Doch weil das Gefälle gering ist, stellt dies geübte Wanderer vor keine grossen Probleme. Auf der bewaldeten Kuppe von San Martino öffnet sich eine grossartige Sicht nach Norden ins Valle di Muggio. Grosse Lücken zwischen den Baumreihen erlauben zudem schöne Ausblicke Richtung Chiasso und Mendrisio. Auch während des Abstiegs nach Sagno geniesst man ein eindrückliches Panorama. Es reicht von den Piemonteser Alpen bis zum Comersee, von dem man zumindest einen Zipfel erspähen kann. Die Wanderung endet auf der Piazza vor der schmucken Pfarrkirche Santi Simone e Giuda Taddeo in Vacallo.
Verborgene Dörfer entdecken im Centovalli Nr. 1635
Rasa — Intragna • TI

Verborgene Dörfer entdecken im Centovalli

Ein kleines idyllisches Dörfchen, 900 Meter über Meer, im Herzen des Centovalli: Rasa ist nur mit einer kleinen Gondel erreichbar, die alle 20 Minuten in dieses zehn-Seelen-Dorf schwebt. Im Uhrzeigersinn verläuft der Wanderweg zunächst rund ums Dorf. Der erste Stopp ist die kleine Alp Monti. Danach betritt man den Tessiner Wald. Der Weg schlängelt sich über knorrige Wurzeln und durch ausgetrocknete Flussbetten. Er ist sehr gut erhalten und man trifft oft auf andere Wandernde. Das nächste Zwischenziel ist das Dorf Bordei. Obwohl es nicht mit der Bahn erreichbar ist, brummt hier das Leben. Die Stiftung Terra Vecchia hat zusammen mit Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen das Dorf ausgebaut, die Häuser sind wunderschön restauriert und die Osteria lädt zum Verweilen ein. Ab Bordei befindet man sich bereits auf dem Rückweg nach Rasa. Eine Stunde durch raschelnde Herbstblätter, einige Höhenmeter und der Besuch von Terra Vecchia sind nur einige der Highlights, die dieses Wegstück bereithält. Nach einem stärkenden Kaffeehalt in Rasa, geht es an den Abstieg. Bis nach Intragna sind noch knappe sechs Kilometer und 800 Höhenmeter abwärts zu bewältigen. Wer dies lieber knieschonend in umgekehrter Richtung machen will, startet in Intragna. Vorbei an Schafen, Ziegen und typischen Steinhäusern, mit Aussicht auf das malerische Centovalli, geht es stetig dessen Talboden entgegen. Das steilste Stück windet sich im Zickzack den Berg hinunter. Schon bald erreicht man die bekannte geschwungene Römerbrücke. Es folgt ein kurzer und knackiger Anstieg zurück zur Strasse, und schon befindet man sich in Intragna. Ein hausgemachtes Gelato auf der Piazza gehört dann einfach dazu.
Sonne tanken am Lago Maggiore Nr. 1680
Porto Ronco, Crodolo Verbano — Ascona, Centro • TI

Sonne tanken am Lago Maggiore

Das Becken des Lago Maggiore wurde von den Eismassen des eiszeitlichen Addagletschers ausgehobelt und ist deshalb sehr tief. An der tiefsten Stelle liegt der Seegrund etwa 180 Meter unter dem Meeresspiegel! Diese Tiefe entspricht fast ganz genau den Höhenmetern, die man vom Start der Wanderung am Seeufer in Crodolo bis zur Kirche in Ronco sopra Ascona auf zahlreichen Treppenstufen hochsteigt. Von den Sitzbänken bei dieser Kirche ist die Aussicht über den länderverbindenden See besonders eindrücklich. Vom über 64 Kilometer langen und maximal 10 Kilometer breiten Lago Maggiore gehören 80 Prozent der Fläche zu Italien und nur der Rest zur Schweiz. Der Seespiegel oder die Wasseroberfläche liegt je nach Wasserhöhe auf etwa 193 Meter Metern über Meer und ist damit der tiefste Punkt in der Schweiz. Nördlich der Kirche zeugen viele Wanderwegschilder vom grossen Wanderpotenzial der Gegend. Die Wanderung führt weiter der Strasse entlang Richtung Ascona Posta bis zum Wegweiser Sentiero dei Ruvidi, wo man auf Steinplatten in den Kastanienwald eintaucht. Wer die steilen, etwas ruppigen Pfade am Balladrum weglassen möchte, biegt bei der Bushaltestelle «Gruppaldo, Cappella» rechts ab und stösst später wieder auf die Route hinunter zur Flaniermeile am See bei Ascona.
Flammende Lärchen im Val Bedretto Nr. 1790
Pesciüm — Bedretto, Paese • TI

Flammende Lärchen im Val Bedretto

Gegen Ende Herbst leuchten die Lärchen auf der südlichen Seite des Val Bedretto wunderbar herbstlich. Wie goldene Flammen stechen sie in den blauen Himmel, steigen weit über die geschlossene Waldgrenze hinauf und werden immer kleiner und kleiner, weil sie immer mehr an ihre eigenen Grenzen gelangen. Wer das Farbenspiel auf der Wanderung geniessen will, sollte sich nach dem Fahrplan der Bergbahn erkundigen, damit sie einen noch auf den Berg bringen kann, bevor sie in Revision geht. Von der Bergstation Pesciüm verläuft der Weg im leichten Auf und Ab auf fast immer gleicher Höhe. Man kommt immer wieder an Alpen vorbei, die im Sommer bewirtschaftet sind. Im Stabiello Grande wird sogar Käse gemacht. Doch zur farbigen Lärchenzeit sind alle Alpen verlassen, die Brunnen sind abgestellt, und man tut gut daran, ein Picknick und Wasser in den Rucksack zu packen. Unterwegs trifft man da und dort auf kleine Matten mitten im Wald, wo im Sommer die Kühe weiden. Es sind sogenannte Waldweiden, wie sie noch in 15 Prozent der Gebirgswälder in der Schweiz anzutreffen sind. Meist werden sie von Rindvieh genutzt, aber auch von Ziegen. Hier, auf den Alpen der Südseite des Val Bedretto, sind es Rinder, wie die Kotspuren verraten. Früher gab es hier auch viele Ziegen, die von den Dörfern aus in die nahen Wälder auf der Nordseite des Tals getrieben wurden. Ab Alpe di Valleggia folgt der Weg der Alpstrasse und steigt durch Fichtenwald ins Tal nach Mott ab. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals fällt nun der Mischwald auf, wo herbstlich farbige Laubbäume und dunkle Nadelbäume stocken. Dem jungen Ticino entlang erreicht man das Dorf Bedretto.