Wandern im Winter • Schweizer Wanderwege Home

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Schneeschuhtour entlang der Göschenerreuss Nr. 2039
Göschenen • UR

Schneeschuhtour entlang der Göschenerreuss

Während des Baus des Eisenbahntunnels wohnten in Göschenen die Arbeiter, mehr schlecht als recht. Ein Stationenweg führt durch das Dorf und erzählt ihre Geschichte. Von 1970 bis 1980 wurde die erste Röhre für die Autos gebaut und nun, bis 2029, die zweite. Der alpenquerende Verkehr prägt dieses Dorf am Gotthard. Aber da gibt es auch die bei Kletterern beliebten Granitfelsen unter dem Dammastock. Eine kurze Schneeschuh-Erkundungstour führt in ihre Richtung, von Göschenen entlang der Göschenerreuss bis zum Weiler Abfrutt und dann, ungewohnt und überraschend für eine Schneeschuhwanderung, durch Bergsturzwald zurück nach Göschenen. Entlang des Wegs trifft man mit etwas Glück Eisformationen auf dem Wasser und am Fels: Steine im Bach tragen Eiskränze, Eiszapfen hängen in den Wänden. Man wandert am Nordhang. Es ist frisch, es ist hier richtig Winter. Vom Bahnhof Göschenen geht es bis zum Dorf und zur Brücke über die Göschenerreuss, wo sich das Göschenertal auftut. Die Brücke braucht man nicht zu queren, sondern wandert über die Ringstrasse am Kraftwerk Göschenen AG vorbei ins Tal hinein. Nach ein paar Hundert Metern, kurz vor einer nächsten Brücke, beginnt der Schneeschuhtrail. Er steigt entschieden zur Bitzi auf. Am anderen Ufer sieht man die Häuser des Weilers Abfrutt, später die Kirche und das ehemalige Schulhaus. Hier macht der Weg eine Kehre. Er führt nun talauswärts und in den Wald hinein. Ab und zu ist es einfacher, ohne Schneeschuhe weiterzuwandern: Man befindet sich im Bergsturzwald, wandert zwischen Granitblöcken. Kurz darauf trifft man auf einen Weg, der im Sommer geradewegs nach Göschenen führt. Der Schneeschuhtrail aber ändert die Richtung, geht knapp 200 Meter taleinwärts und trifft kurz darauf auf die Aufstiegsspur.
Auf die verschneite Alp Solalex Nr. 2041
Cergnement, parking • VD

Auf die verschneite Alp Solalex

Dieser winterliche Ausflug in die Waadtländer Alpen lässt sich gut in einem Wort beschreiben: hybrid. Denn die Route ist halb schattig, halb sonnig sowie halb Schneeschuhwanderung und halb Winterwanderung. Einzig das kulinarische Ziel macht keine halben Sachen, sondern leistet mit seinen Käsespezialitäten ganze Arbeit. Der Startpunkt liegt oberhalb von Gryon, bei der Busstation Cergnement des Shuttlebusses (Navette). Mit den Schneeschuhen gelangt man von hier in rund einer Stunde auf die Alp Solalex. Sie führt vorbei an mit Eiszapfen behangenen Felswänden, zwischen verschneiten Tannen hindurch und über den eiskalten Fluss. Zwischen dem Miroir d’Argentine, einer silbern schimmernden Bergwand, und dem Diableretsmassiv macht sich die Sonne auf dem ersten Abschnitt rar. Im tiefsten Winter zeigt sie sich sogar in Solalex erst am frühen Nachmittag. Zum Glück gibt das Hinaufstapfen schön warm. Wer trotzdem friert, kann sich beim Zwischenziel, dem kuschligen Berggasthaus Refuge de Solalex, nahe an den Kamin setzen, und spätestens beim Blick in die Menükarte wird es Käsefans so richtig warm ums Herz: Vacherin Mont d’Or aus dem Ofen, Raclette am Feuer oder das bekannte Fondue, mit dem das Team 2019 eine Goldmedaille gewonnen hat. Nach der Schlemmerpause geht es wieder ein kurzes Stück auf demselben Weg zurück und bei der ersten Abzweigung nach rechts. Beim Rückweg auf dem Winterwanderweg in Richtung Les Ernets hat man die Sonne nun stets im Gesicht. Die Schneeschuhe haben hier ausgedient und können an den Rucksack geschnallt werden. Leichtfüssig erfolgt der Abstieg auf dem breiten Panoramaweg. Das letzte Stück führt auf der Strasse hinab zur Bushaltestelle Cergnement.
Gesperrt: Schneeschuhrunde im Toggenburg Nr. 2027
Hemberg • SG

Gesperrt: Schneeschuhrunde im Toggenburg

Eine flache, fast ringsum von Wald umgegebene Anhöhe: Das ist der Salomonstempel. Nicht etwa eine Kirche steht dort, sondern bloss ein grosses Haus. Erbaut wurde es im frühen 19. Jahrhundert von einem Bauern namens Salomon Grob, den man heute wohl als etwas kauzig bezeichnen würde. Dem Dorfpfarrer gab der Mann zu verstehen, das Anwesen sei sein Tempel. Doch anders als der erste Tempel der Juden zu Jerusalem, den sein Namensvetter 3000 Jahre zuvor hatte errichten lassen, handle es sich um ein Bauwerk voller Leben, so Grob: Am Boden gebe es Erdbeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren, die Säulen seien nicht toter Stein, sondern Wettertannen, und unzählige Vögel würden mit ihrem Gesang den Herrn preisen. Der Salomonstempel ist der höchste Punkt eines Schneeschuhtrails, der als Rundtour ab Hemberg ausgesteckt ist. Das Dorf liegt in voralpinem, für das Schneeschuhlaufen gut geeigneten Hügelland. Abschüssige und lawinengefährdete Hänge gibt es hier nicht, dafür sanft gewellte Höhen, zwischen denen Täler und Tobel das Gelände formen. So bietet das Gelände erfahrenen Schneschuhwanderinnen und -wanderern Möglichkeiten, sich neben der Spur auszutoben und gleichzeitig ist es ideal für Einsteigerinnen und Einsteiger.
Mit Schneeschuhen auf dem Simplon Nr. 1957
Simplon, Monte Leone • VS

Mit Schneeschuhen auf dem Simplon

Er wurde 23 und schrieb am Simplon Heldengeschichte. Dem Peruaner Geo Chávez gelang als Erstem der Flug über die Alpen. Am 23. September 1910 überquerte er mit seiner Blériot-Eindeckermaschine den 2006 Meter hohen Pass zwischen Brig und dem oberitalienischen Domodossola – und verunglückte bei der Landung so schwer, dass er vier Tage später starb. Sein Flug ging in die Geschichte ein, so wie manch andere Begebenheit am Simplon. Die Simplonpost etwa, die in ihrer Hochblüte Mitte des 19. Jahrhunderts pro Jahr 28 000 Menschen in Postkutschen über den Pass transportierte. Oder der 19,8 Kilometer lange Simplontunnel, bei seiner Eröffnung 1906 längster Eisenbahntunnel der Welt. Er brachte den legendären Simplon-Orient-Express in die Schweiz, der Paris mit Istanbul verband. Bis in den Frühling hinein kann auf dem geschichtsträchtigen Pass Schneeschuh gelaufen werden, auf einer bestens markierten Rundtour. Sie startet beim Hotel Monte Leone und steuert als Erstes den mächtigen Adler aus Stein an. Er erinnert an die Grenzbrigade 11, die hier im Zweiten Weltkrieg die Grenze zu Italien sicherte. Bald später taucht man ein in die gewaltige Naturlandschaft der weiten Passebene. Im munteren Auf und Ab wird der unter Schnee verschwundene Hopschusee erreicht. Fast zum Schluss ist eine kurze Steilstelle samt Felsenpassage zu bewältigen, die bei viel Neuschnee sorgfältig auf allfällige Schneerutsche beurteilt werden sollte. Nach eineinhalb Stunden ist man zurück beim Hotel Monte Leone und seiner Sonnenterrasse, wo es sich gut auf das Postauto warten lässt.
Sonniger Col des Mosses Nr. 1958
Col des Mosses • VD

Sonniger Col des Mosses

Diese Schneeschuhtour lebt von Gegensätzen: zwischen dem Rummel an der Strasse über den Col des Mosses und der unberührten Abgeschiedenheit auf dem Aussichtspunkt Oudiou; zwischen den sanften Hügeln der Waadtländer Voralpen und dem Blick auf das schroffe Hochgebirge in der Ferne; zwischen den eisigen Schneemassen an den Schattenhängen der Gipfel und den ersten Frühlingsboten im Ormont-Tal. Beim Start bei der Postautohaltestelle auf dem Col des Mosses lässt man die Schneeschuhe besser noch auf dem Rucksack, denn zunächst geht es 400 Meter der Hauptstrasse entlang gegen Süden. Beim Restaurant Le Chaussy und bei einer öffentlichen Toilettenanlage zweigt der Weg dann links ab und führt über ein geräumtes Strässchen in Richtung La Comballaz. Bereits hier ist die Schneeschuhroute Nummer 10 gut ausgeschildert. Bei einer kleinen Brücke wird es endgültig Zeit, die Schneeschuhe anzuschnallen und talabwärts zu stapfen. Nach einer guten halben Stunde erreicht man nochmals eine Strasse: die im Sommer bei Motorradfahrern beliebte Route des Voëttes. Die Schneeschuhroute taucht nun aber schnell in die Einsamkeit des Waldes ein und steigt die 350 Hö- henmeter bis Oudiou an. Auf- und Abstieg sind in einer grossen Acht angelegt und entsprechend abwechslungsreich – sofern die vorgegebene Richtung eingehalten wird. Bei der Ankunft oben tritt man aus dem Wald, und es öffnet sich ein fantastischer Blick zu den nahen Gipfeln von Oldehore, Sex Rouge und des Massivs Les Diablerets. In der Ferne leuchten die Gletscher des Mont Blanc und der Walliser Viertausender in der gleissenden Frühlingssonne. Der Rückweg nach Les Mosses ist – abgesehen von den Varianten durch die grosse Acht – derselbe wie der Hinweg.
Schneeschuhtour auf dem Grenchenberg Nr. 1893
Untergrenchenberg • SO

Schneeschuhtour auf dem Grenchenberg

Den früheren Bundesrat aus dem Kanton Solothurn zog es immer wieder auf die Hochebene des Grenchenbergs. Allerdings nur mit Wanderschuhen. Während seiner Amtszeit in den 1970er und 1980er Jahren waren Schneeschuhe noch nicht im Trend. Der Bus fährt vom meist grünen Grenchen hoch auf den winterlichen Grenchenberg. Die Strasse war um 1930 während einer kurzen Krise in der Uhrenindustrie ein Arbeitsbeschaffungsprojekt für deren Fachkräfte. Die Stadt Grenchen liess Strassen und den Flughafen bauen, um die Uhrmacher zu beschäftigen und um zu verhindern, dass sie in andere Teile der Welt abwanderten. Die Busendstation ist beim Restaurant und Bauernhof Untergrenchenberg. Der Schneeschuhtrail beginnt gleich hinter den Gebäuden und führt an der Jurasternwarte vorbei zum höchsten Punkt der Schneeschuhwanderung auf einer Anhöhe von 1382 Metern. Wenige Schritte weiter steht man am Rand der eindrücklichen Felswände der Wandflue mit spektakulärer Aussicht übers Mittelland zu den Gipfeln der Alpen. Der 50 Meter hohe Felsabbruch der Wandflue entstand durch einen Bergsturz, der neben den Bergstürzen von Flims und Goldau zu den grössten der Schweiz gehört. Als sich am Ende der Eiszeit der Rhonegletscher zurückzog und kein Eis mehr die Bergflanken stützte, donnerten Fels- und Gesteinsmassen bis zur Aare hinunter. Die Hochebene des Grenchenbergs ist oft von starken Jurawinden abgeblasen. Je nach Wetterverhältnissen ist nur eine dünne Schneedecke vorhanden. Bei P. 1278 führt eine Abkürzung direkt zum Untergrenchenberg zurück. Wenige Schritte nördlich davon befindet sich die Gedenkstätte für Willi Ritschard, der 1983 auf einer Wanderung auf seinem Grenchenberg verstarb.
Auf dem Sonnenbalkon im Val d’Hérens Nr. 1798
Les Haudères, centre • VS

Auf dem Sonnenbalkon im Val d’Hérens

Diese Schneeschuhwanderung bietet grossartige Aussicht auf die Dent Blanche, dem 4357 Meter hohen Wahrzeichen des Val d’Hérens. Mit vom Wind aufgewirbelten Schneefahnen, Gipfelwolken oder Schatten auf ihren Flanken wandelt sie im Verlauf des Tages immer wieder ihr Aussehen. Von der Bushaltestelle in Les Haudères führt die Route auf dem Wanderweg Richtung La Forclaz zwischen den Häusern hindurch nach Osten zum Dorfrand. Nun weist der erste pinkfarbene Wegweiser zu einem schmalen Pfad, der im Zickzack den steilen Hang aus dem eisigen Schatten hinauf an die Sonne führt. Bei La Forclaz macht der Trail einen grossen Bogen um den alten Dorfkern mit seinen sonnengebräunten, dunkeln Holzhäusern vorbei zur Dorfstrasse. Je nach Schneeverhältnissen müssen die Schneeschuhe für wenige Minuten getragen werden. Über Wiesen und Weiden steigt man zum Wald auf, direkt in Richtung Dent Blanche. Bei Abzweigungen lohnt es sich, auf die Schilder zu achten, denn es hat viele Schneeschuhspuren und Wege, die jedoch nicht zur Alp Bréonna hochführen. Von der Alp aus scheint die weisse Berggestalt der Dent Blanche zum Greifen nah. Beim Abstieg durch den Lärchenwald leuchten ab und zu gelbgrüne Wolfsflechten. Diese strauchförmige Flechte wächst nur in höheren Lagen auf der Rinde von Nadelbäumen. In engen Kurven leitet der Trail den Bergwald hinunter und an den beiden Skiliften vorbei zurück nach La Forclaz. Vom Dorf geht es in nördlicher Richtung durch ein kleines Tälchen Richtung La Sage. Bei Les Coulâyes überquert der Trail die Strasse und führt dann in weiten Bogen hinunter auf den Talboden und zurück nach Les Haudères, wieder mit der Dent Blanche im Blick.
Gemütliche Rundtour auf der Bannalp Nr. 1800
Chrüzhütte • NW

Gemütliche Rundtour auf der Bannalp

Nach einem kurzen Ruckeln öffnet sich die Tür der kleinen blauen Gondel zu einer imposanten Bergkulisse. Stillen Wächtern gleich thronen Walenstöcke, Sättelistock und Ruchstock über der Bannalp. Kein Wunder, zieht diese majestätische Szenerie Schneeschuhwanderinnen, aber auch Skifahrer an. Dennoch ist das Gebiet nicht überlaufen. Die wunderbar in die Landschaft eingebettete Schneeschuhroute ist mit 3 km und 140 Höhenmetern im Auf- und im Abstieg eher kurz, aber abwechslungsreich und deshalb für Familien gut geeignet. Im Dezember und Januar werfen die Bergriesen jedoch ihren Schatten auf die auf 1700 Metern gelegene Bannalp, weshalb ein Besuch eher im Februar oder März zu planen ist. Wer keine eigene Ausrüstung hat, kann diese an der Talstation mieten. Von der Bergstation führt die gut markierte Route abwärts nach Westen, bald durch lockeren Tannenwald. Viele Tierspuren queren den Weg: Wer sie wohl hinterlassen hat? Wenn linkerhand die mit Holzschindeln eingekleidete Kapelle erscheint, kann eine Zusatzschlaufe angehängt werden, welche rund um das Berggasthaus Bannalpsee führt (im Winter geschlossen). Der still daliegende, tief eingeschneite Stausee lässt kaum erahnen, dass an der Nidwaldner Landsgemeinde 1934 die Wogen hoch gingen und das Volk gegen den Willen von Politik und Wirtschaft den Bau der Staumauer und damit die eigenständige Stromproduktion forderte. Über offenes Gelände geht es entlang des Sees hoch Richtung Berggasthaus Urnerstaffel. Der Betonbau ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei Kaffee, Sirup oder einer knusprigen Rösti wird dies zur Nebensache. 15 Minuten später ist die Seilbahn erreicht und es wird Zeit, von den stillen Wächtern Abschied zu nehmen.
Winterwunderland oberhalb des Walensees Nr. 1883
Habergschwänd • GL

Winterwunderland oberhalb des Walensees

Die Schneeschuhtour beginnt mit einer Sesselfahrt von Filzbach nach Habergschwänd, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Die Geschichte von Filzbach geht zurück bis zur Zeit von Kaiser Augustus. Einst Standort eines Wachturmes, lebt die Ortschaft oberhalb des Walensees heute grösstenteils vom Tourismus. Vom Bergrestaurant Habergschwänd begibt man sich nun über den Zuezboden, vorbei am Skiclubhaus Hausen zur markanten Felswand des Sunnespitz. Dabei werden zwei Bäche überquert und kurz nach dem Wegweiser Habergschwänd Winkel nach links abgebogen. Skitourengänger kamen hier auch vorbei, die auf den Hängen ihre Slalomspuren hinterlassen haben. Auf dem Nüenchamm imponieren grosse Eiszapfen, die von den verschneiten Bäumen hängen. Auf dem Sattel des Ober Nüen angekommen, bezaubert die Aussicht auf den gefrorenen Obersee, den Rautispitz und auch den Fronalpstock zwischen den Bäumen. Man verliert nun einige Höhenmeter beim kurzen Abstieg durch einen winterlich verschneiten Wald. Die schon schöne Aussicht wird bei der Ankunft an der Lichtung Steinböden in ein eindrückliches Bergpanorama verwandelt. Nachdem man den Sattelboden hinter sich gelassen hat, folgt der zweite kleinere Aufstieg hoch zur Chrampfegg. Auf stetiger Höhe geht es nun durch mehr oder weniger dichte Wälder, bis nach der Alphütte Mittlist Nüen der letzte Abschnitt der Tour beginnt. Dabei lässt sich ab und zu tief unten der Walensee auf der linken Seite blicken. Nach einem steileren Abstieg erscheint schon die Sesselbahn. Der Weg führt auf dem bereits bekannten Abschnitt zurück zur Bergstation Habergschwänd.
Schneeschuhtour am Niederhorn Nr. 1938
Beatenberg Vorsass — Habkern, Post • BE

Schneeschuhtour am Niederhorn

Es soll die längste signalisierte Schneeschuhtour im Kanton Bern sein. Mit 18 Kilometern ist das gut möglich – und zu den schönsten gehört sie alleweil. Mit zwei Seilbahnen wird der Ausgangspunkt Beatenberg Vorsass erreicht, wo sich Schlittler, Skifahrer, Wanderer und Schneeschuhläufer im Bergrestaurant treffen. Ein Stück weit teilt man sich den präparierten Weg, bevor sich die Routen bei Flösch trennen. Durch den lichten Föhrenwald verläuft der Schneeschuhtrail über Oberburgfeld bis zur Chüematte, wo an schönen Wochenenden ein Beizli mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau zur Rast einlädt. Hier gibt es eine erste Abkürzungsmöglichkeit Richtung Waldegg/Beatenberg. Anschliessend steigt der Trail an bis zur einsamen Alp Oberberg am Gemmenalphorn. Meist bewegt man sich auf dieser Tour nahe der Waldgrenze, wo sich Birkhühner besonders wohlfühlen. Die signalisierte Route zu verlassen, ist aus Rücksicht auf die Wildtiere nicht ratsam. Weiter geht es hinauf auf den Grat, von wo sich ein prächtiger Blick hinunter ins Justistal und zu den Sibe Hängste bietet. Die Kalksteinfelsen des Bergkamms fallen in Richtung Emmental steil ab, laufen auf der Berner Oberländer Seite hingegen sanft aus und bilden die riesige Alp Seefeld. Über Vorders, Mittlers und Hinders Seefeld geht es durch eine faszinierende Moorlandschaft bis zum Grüenebergpass. Bei Hinders Seefeld kann man ein zweites Mal abkürzen Richtung Habkern. Vom Pass steigt man entlang der Alpstrasse bis nach Habkern ab. Hier wachsen die Bergfichten besonders gleichmässig und liefern zuverlässig Nachschub für die Sägerei im Dorf. Aus den schönsten Stücken fertigt der Familienbetrieb Bernatone seine Alphörner. Besseres Tonholz wächst kaum irgendwo sonst.
Auf der Rigi Scheidegg Nr. 1932
Rigi Scheidegg • SZ

Auf der Rigi Scheidegg

Die Schneeschuhwanderung beginnt bei der Bergstation der Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg und führt in mehreren Kehren hinunter zu Punkt 1598, der Abzweigung zum Berggasthaus Rigi-Burggeist. Hier gibt es den original Gersauer Käsekuchen. Er ist weitherum bekannt. Das Rezept ist streng geheim. Man kann ihn in der Gersauer Bäckerei Artepane kaufen oder hier im Berggasthaus Rigi-Burggeist geniessen, im einzigen Restaurant auf der Rigi Scheidegg vor oder nach dieser herrlichen Schneeschuhwanderung über die Gersaueralp. Vom Berggasthaus geht es leicht absteigend zur Alp Altstafel. Es folgt ein kurzes Stück über einen etwas steileren Hang zu einem Hag mit einem Gatter: Es ist die Kantonsgrenze zu Luzern. Über die verschneite Alpweide führt der Weg nun zum Stafel Gütsch mit dem Alpkreuz mit Sicht auf den Vierwaldstättersee, auf den Bürgenstock und den Pilatus. Eindrücklich sind auch die Nagelfluhfelsen in der entgegengesetzten Richtung. Kurz darauf beginnt schon der Aufstieg durch den Dimmerwald zum Hinder Dosse, wo man auf den breiten Winterwanderweg zwischen Rigi Kaltbad und Rigi Scheidegg trifft. Ohne Schneeschuhe geht es nun zurück in Richtung der Bergstation der Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg.
Kurz an die Sonne oberhalb Locarno Nr. 1937
Cardada (Funivia) — Capanna Cimetta • TI

Kurz an die Sonne oberhalb Locarno

Gegen die Melancholie bei grauem Winternebelwetter hilft ein Ausflug an die Sonne, etwa nach Cardada ob Locarno. Hier gibt es einen leichten Schneeschuhtrail hinauf zur Cimetta. Und weil Cardada früher ein beliebtes Skigebiet war, gibt es hier auch reichlich Möglichkeiten, sich beim Aufstieg kulinarisch verwöhnen zu lassen. Der Rückweg von Cimetta nach Cardada lässt sich bequem mit der Sesselbahn bewältigen. Von der Bergstation ist man in wenigen Minuten im Feriendörfchen und in der Casa Colmanicchio, dem besten Restaurant auf Cardada. Hier befindet sich auch die Talstation der Sesselbahn nach Cimetta. Gleich rechts neben der Bergstation fängt der Aufstieg an. Nach einigen Schritten betritt man lockeren Wald und gewinnt dank ein paar Kehren schnell an Höhe. Nach einer halben Stunde ist die Alpe Cardada mit der Capanna Cardada erreicht. Ein paar Hundert Meter weiter befindet sich das nächste Restaurant, die Capanna Lo Stallone. Nun folgt der letzte kurze Aufstieg zur Cimetta, dem Gipfel. Erst geht es in Richtung der Sesselbahn. Kurz bevor man das Trassee erreicht, ändert der Weg die Richtung und steigt zum Gipfel an. Hinunter zur nahen Bergstation der Sesselbahn mit der Capanna Cimetta ist es nur mehr ein Katzensprung.
Schneeschuhtour auf der Ibergeregg Nr. 1933
Ibergeregg • SZ

Schneeschuhtour auf der Ibergeregg

Der Ausgangspunkt der Wanderung ist die Passhöhe Ibergeregg, die man im Winter mit dem Auto oder einem Alpentaxi ab Schwyz oder Oberiberg erreichen kann. Eine Postautoverbindung gibt es im Winter nicht. Vom Restaurant Passhöhe führt die markierte Schneeschuhroute zuerst nach Südosten durch den Nadelwald in Richtung Felszahn des Chli Schijen. Hier trifft man auf das typische Moor- und Waldgelände, in dem sich das Auerwild wohlfühlt. Darum ist es auf dieser Tour sehr wichtig, den Schneeschuhpfad nicht zu verlassen. In den tiefen Mulden unter den ausladenden Ästen können sich im Winter viele Tiere gut verbergen. Die Bäume sind an dieser Stelle mit Flechten verziert, was von wenig Licht und viel Feuchtigkeit zeugt. Ab dem kleinen Pass auf Pt. 1502 geht es zurück zum Ausgangspunkt der Passhöhe Ibergeregg. Diesmal aber führt der Weg am abschüssigen Südhang des Chli Schijen entlang und weiter durch lichtere Baumbestände. Zwischendurch kann man auf die Innerschweizer Bergwelt rund um den Stoos blicken. Fronalpstock, Chlingenstock, Hängst oder Lauchstock sind in einem imposanten Grat aufgereiht. Weiter westlich kann man sogar den Pilatus erkennen. Gut, wer hier früh unterwegs ist. Gegen Ende Winter kann der Schnee aufgrund der Geländeausrichtung und der niedrigen Höhe sehr sulzig werden. Die Alphütten am Ober Altberg mit dem markanten Kreuz in den weiten Bergmatten laden zum Verweilen und zum Picknick an der Sonne ein. Via Chalchboden erreicht man wieder ein bewaldetes Gebiet, das westseitig zur Passstrasse und zur Ibergeregg führt. Noch einmal kann man von hier die markanten Mythen bestaunen.
Hügeltour im Appenzellerland Nr. 1922
Schwägalp, Säntis-Schwebebahn — Kronberg • AR

Hügeltour im Appenzellerland

Zuerst hinauf, dann hinunter: So verlaufen Wanderungen in den Bergen üblicherweise. Bei der Schneeschuhwanderung von der Schwägalp zum Kronberg verhält es sich etwas anders: Nach einem sanften Aufstieg geht es abwärts, zum Abschluss gibt es einen beachtlichen Anstieg. Die Tour weist noch eine weitere Besonderheit auf: Auch in milden und eher schneearmen Wintern findet man hier – zumindest im ersten Teil – geradezu arktische Verhältnisse vor. Während der Wintermonate bleibt die Sonne nämlich den ganzen Vormittag hinter dem mächtigen Bollwerk des nahen Säntis. Der Auftakt der Wanderung führt deshalb durch eine oft tief verschneite Landschaft; an den Bäumen hängt dicker Raureif. Das ändert sich nach der Chammhaldenhütte, wo sich das Panorama zusehends auffächert. Westlich des dominanten Alpsteins erstrecken sich malerisch gestaffelte Reihen von Hügelkämmen, die sich bis ins Toggenburg ziehen, im Osten schweift der Blick zum Hohen Kasten und zu den Vorarlberger Höhen. Auch die Sonne ist jetzt über den Säntis geklettert und heizt einem beim nun folgenden Aufstieg Richtung Kronberg wacker ein. Die frische, klare Bergluft und die weite Rundsicht bringen viel Genuss beim Finale der Wanderung.
Rundtour auf Schneeschuhen im Greyerzerland Nr. 1924
La Valsainte, Couvent • FR

Rundtour auf Schneeschuhen im Greyerzerland

Charmey ist ein Eldorado für das Schneeschuhlaufen. Signalisierte Routen gibt es unter anderem am Vounetse-Westhang und entlang des Jaunbachs. Ein anspruchsvoller, aber landschaftlich besonders eindrücklicher Trail ist im weitläufigen Tal des Bergbachs Javro angelegt. Ausgangspunkt ist das Kloster La Valsainte. Dabei dürfte es sich um einen der stillsten Orte der Schweiz handeln, denn der Kartäuserorden, dem das Kloster zugehört, ist für eine besonders strenge Observanz bekannt: Schweigen, Einsamkeit, Gebet und Arbeit prägen das Leben der Mönche. Weil Aussenstehende keinen Zutritt haben, ist es nicht möglich, die klösterliche Stille hinter den Klostermauern als Besucher zu erleben. Doch Ruhe findet man auch in der umliegenden Natur, denn in der Gegend gibt es kaum Hektik und Zivilisationslärm. Die Rundtour führt vom Kloster zuerst auf der Schattseite durch bewaldete Tobel und über verschneite Weiden zum Gehöft Pré de l’Essert. Die kleine Kapelle auf dem nahe gelegenen Hügel ist ein schönes und aussichtsreiches Zwischenziel. Durch Wälder und über offenes Gelände geht es auf der Sonnseite in einem weiten Bogen zurück nach La Valsainte.
Schneeschuhwanderung im Toggenburg Nr. 1881
Selamatt • SG

Schneeschuhwanderung im Toggenburg

Superlative hat die auf rund 1500 Metern gelegene Alp Sellamatt nicht nötig – der Alpstein mit dem Säntis und der Wildhauser Schafberg im Norden und die sieben Churfirstengipfel mit ihrer ikonischen Silhouette im Süden bieten optische Höhepunkte zuhauf. Die markanten Gipfel von Chäserrugg, Hinderrugg, Schibenstoll Zuestoll, Brisi, Frümsel und Selun hat man immer fest im Blick, wenn man bei der Liftstation Selamatt die Schneeschuhe anzieht. Der Sellamatt–Zinggen-Trail führt in einer grossen Runde über die gesamte Alp Sellamatt – ein weitläufiges Hochplateau, das den Churfirsten auf halber Höhe zwischen Tal und Gipfel vorgelagert ist. Wenn sich die winterliche Schneedecke über die liebliche Landschaft gelegt hat, herrscht hier oben eine herrliche Ruhe. Für die Geräuschkulisse sorgen einzig der Wind, der durch die alten Fichten bläst, die Tannenhäher, die sich krächzend um die Samen der Tannzapfen zanken, oder die markanten Pfeiftöne der Alpendohlen, die sich im Hochwinter in tieferen Lagen ihr Essen suchen. Und wer weiss – mit etwas Glück hört man in dieser Toggenburger Klangwelt auch einmal die «choge schöne» Töne einer Naturjodlerin, wie das Video zum Wandervorschlag zeigt.
Auf Schneeschuhen über dem Vispertal Nr. 1617
Visperterminen, Busterminal • VS

Auf Schneeschuhen über dem Vispertal

Start und Ende dieser Schneeschuhwanderung befindet sich in Visperterminen, ein Bergdorf am Eingang des Vispertals, welches auf Walliserdeutsch «Tärbinu» genannt wird. Bekannt ist der Weisswein Heida, dessen Trauben hier an einem der höchstgelegenen Weinberge Europas wachsen. Der Schneeschuhtrail führt zunächst von der Bushaltestelle Visperterminen (Talstation) durch den oberen Teil des Dorfes. In der ersten Kurve biegt man ab, um anschliessend auf einem kleinen Pfad in Richtung des Waldes zu wandern. Dort angekommen, führt einen die erste Abzweigung nach rechts. Zur Linken münden zwei weitere Pfade in denselben Weg. Über eine massive Brücke wird der mächtige Riedbach sicher überquert. Kurz über die Strasse gewandert, geht es im Lowinuwald entlang eines kleinen Baches weiter. Achtung: Dieser Wegabschnitt kann je nach Schneeverhältnissen schräg abfallend sein. Wandernde mit unsicherem Tritt biegen besser bereits nach der Überquerung des Riedbachs links ab und wandern über Oberi Bodma in Richtung Hüoterhüsi. Für die anderen heisst es jetzt auf der linken Seite halten, um in der Nähe der Lichtung Hüoterhüsi auf den nächsten Weg zu kommen. Das Hüoterhüsi heisst so, weil früher, als die Suonen noch in Betrieb waren, der Wasserhüter von dort aus für den Unterhalt der Wasserleitungen sorgte. Nun geht es zurück in Richtung Bodma. Kurz nach dem Verlassen des Waldes führt die Route bei der Verzweigung nach Undri Bodma. Auf dieser wird der Bach Bodweri-Niwa zweimal überquert. Hier schweift der Blick immer wieder in die eindrückliche Walliser Bergwelt mit ihren Viertausendern. Ab und zu zeigt sich sogar das Matterhorn. Bei einer kleineren Lichtung der Strassengerade biegt man scharf links ab, um quer über ein Feld nach Riedhof zu gelangen. Der letzte Teil führt auf Hartbelag zur selben Bushaltestelle in Visperterminen zurück.
Vom Eigental auf's Rägeflüeli Nr. 1633
Eigenthal, Talboden • LU

Vom Eigental auf's Rägeflüeli

Wenn die Sonne lacht und der Schnee lockt, zieht es nicht nur Luzerner in «ihr» Naherholungsgebiet am Pilatus. Das Rägeflüeli ist ein ideales Gipfelziel für die ganze Familie. Eigental darf übrigens mit oder ohne «h» geschrieben werden. Das Postauto Nr. 71 fährt regelmässig vom Bahnhof Luzern in 40 Minuten hoch zum Eigental mit der (fast) gleichnamigen Ortschaft Eigenthal. An sonnigen Wintertagen kann viel los sein im sonst beschaulichen Eigental: Dann teilen sich viele Wintersportler die liebliche Landschaft am Fusse des Pilatus mit diversen Schlittelhängen, Langlaufloipen, Winterwanderwegen und einige Schneeschuhrouten. In gemächlichem Schritt geht es entlang des Rümlig nach Buchsteg, wo die Beschilderung der Route mit den pinkfarbenen Wegweisern sowie der eigentliche Aufstieg beginnen. Durch offenes Alpgelände folgt die Tour mehrheitlich dem Wanderweg, führt im Mittelteil durch ein Waldstück und schliesslich zur Alp Gumm, welche sich dank einer Sitzgelegenheit und schöner Sicht auf die Pilatuskette im Süden bestens für eine Pause eignet. Nach weiteren 40 Minuten und insgesamt 600 Höhenmetern ist das neu erstellte Gipfelkreuz auf dem Rägeflüeli erreicht. Die Aussicht auf das Mittelland mit dem Jura im Westen, dem Schwarzwald im Norden und der erhabenen Königin der Berge im Osten – die Rigi –ist einzigartig. Doch die Krönung der Tour kommt erst noch: Im stiebenden Pulverschnee die Hänge runterrennen, darauf hat sich die Familie schon lange gefreut!
Den Piz Darlux GR besteigen Nr. 1801
Alp Darlux • GR

Den Piz Darlux GR besteigen

Auf über 2280 Metern über Meer liegt der Ausgangspunkt dieser Schneeschuhtour: die Alp Darlux. Erreichbar ist sie mit dem Sessellift von Bergün über Pros da Darlux. Zur Talstation spaziert man vom Bahnhof durch das im 12. Jahrhundert gegründete malerische Bündner Dörfchen, während man sich die Sage von den Zwergen und dem gespaltenen Felsen erzählt. Die geht so: Im Wald bei Bergün liegt ein riesiger gespaltener Granitblock. Am Ansatz des Risses stecken zwei Keile, die aussehen, als ob sie den Fels geteilt hätten. Früher, sagt man, bedeckte der Stein eine Zwergenhöhle. Wie Zwerge so gutmütig sind, halfen sie den Bergüner Bauern mähen und jäten. Als sie von zwei Jungen entdeckt wurden, war es mit Ruhe und Frieden im Zwergenreich vorbei. So mussten sie sich einen neuen Platz suchen. Bevor sie umzogen, zerstörten sie mit zwei Keilen den Stein und waren nie mehr gesehen. Oben angekommen geniesst man erst einmal die phänomenale Aussicht auf die Berglandschaft. Mit angeschnallten Schneeschuhen geht es der rechts liegenden Skipiste entlang zum Piz Darlux. Entgegengesetzt zu den ins Tal bretternden Wintersportler/innen gelangt man nach einigen Höhenmetern auf einen Sattel. Die erste Hälfte ist geschafft. Dem Grat folgend, nähert man sich Stück für Stück dem Bergüner Hausberg. Vorsicht ist mit Wechten geboten: bitte genügend Abstand zum Grat halten. Nach eineinhalb Stunden wird man auf dem Gipfel des Piz Darlux mit einem atemberaubenden Alpenpanorama auf den Piz Üertsch und den Piz Ela belohnt. Der Rückweg erfolgt auf gleicher Route. Die vorhin im Rücken gelegenen Piz Rugnux und Piz Spadlatscha sind jetzt zu sehen. Am Ende der Tour wärmt einen ein Getränk von der SnowHill Hütte wieder auf.
Vom Turren zum Schönbüel Nr. 1863
Turren • OW

Vom Turren zum Schönbüel

Bis vor wenigen Jahren noch sausten am Turren Skifahrer über die Hänge. Panoramawelt Lungern-Schönbüel hiess die Destination und war die Skiheimat für viele Obwaldner. Heute sind die Lifte rückgebaut, und das Gebiet ist ganz dem sanften Tourismus gewidmet. Winterwanderer, Schneeschuhgänger und Skitourenfahren kommen hier vollständig auf ihre Rechnung. Diese Schneeschuhtour führt zum Bärghuis Schönbüel hinauf, das auf einem Hochplateau unter dem Höch Gumme und dem Arnifirst steht. Erst aber geht der Trail im grossen Bogen lang und sanft ansteigend über die Alp Breitenfeld bis zu einem kleinen Stafel bei Pkt. 1796 und von da nur leicht ansteigend über die Üsseri Alp zum Tüfengrat. Einem Muss! Von hier überrascht die Sicht über den Brienzersee bis zum Niesen, mit dem Brienzer Rothorn und den Bergen des Berner Oberlands. Der Trail kehrt zur Alp Breitenfeld zurück, führt nun knapp am Pkt. 1864 vorbei und hinüber zu einem Wasserreservoir. Weiter geht es bis zur südöstlichen Kante des Hangs, der zum Schönbüel aufsteigt. Der Anstieg ist steil, verläuft aber immer in sicherem Gelände. Man tut gut daran, den Stangen zu folgen. Vom Bärghuis Schönbüel aus ist die Sicht noch umfassender als vom Tüfengrat. Da sieht man den Titlis und die Berner Alpen mit ihren Gletschern. Das Panorama ist so grandios, dass man sich fast zum Aufbrechen zwingen muss. Beinahe von selbst geht es über die weiten Hänge der ehemaligen Skipisten zum Alpweiler Breitenfeld. Von hier hält man die Richtung bei und wandert über die Luegi und dann steil hinunter zum Berggasthaus Turren und zur orangen Luftseilbahn.
Rundwanderung im Herzen der Zentralschweiz Nr. 1866
Andermatt, Brücke • UR

Rundwanderung im Herzen der Zentralschweiz

Auf dem Dorfplatz in Andermatt, wo früher die Postkutsche ihren letzten Stopp vor dem Erklimmen des Gotthards einlegte, werden heute die Schneeschuhe angezogen. Ein paar Snacks für unterwegs können hier noch eingekauft werden, im Anschluss gibt es keine Einkehrmöglichkeiten mehr. Direkt der Unteralpreuss entlang, folgt man dem pink markierten Weg bis zum ersten steilen Anstieg. Über die im Winter verlassenen Alpen Flies, Vorder- und Hinder Hölzli geht es mit einer angenehmen Steigung bergaufwärts. Zur Linken flankieren die Gipfelspitzen des Pazola- und Rossbodenstocks die Sicht. Bei guten Verhältnissen lassen sich hier Skitourenfahrer bei ihrer Abfahrt beobachten. Daneben schlängelt sich die Matterhorn-Gotthard-Bahn durch die Winterlandschaft zum Oberalppass. Auf der Alp Mettlen angelangt, sollte unbedingt eine Verschnaufpause eingelegt werden. Einerseits, weil der höchste Punkt der Tour erreicht ist, andererseits um die eindrücklich verschneite Tallandschaft zu geniessen. Auf dem Rückweg folgt man weiterhin den Markierungen und versucht beim Hinuntergehen nicht auf die eigenen Schneeschuhe zu stehen, da man breiter gehen muss als gewöhnlich. Unterwegs wird die Skipiste überquert, also ist Vorsicht angesagt. Mit Aussicht auf das Bergdorf Andermatt mit den markanten Neubauten ist bald das Schützenhaus erreicht. Wer möchte, kann im Anschluss bei der kleinen Mariahilf-Kapelle einen Zwischenhalt einlegen und auf einem Bänkli die Winterszenerie einatmen. Nach einigen letzten Höhenmetern erreicht man den Ausgangspunkt an der Unteralpreuss. Nun folgt man dem Fluss bis zum Dorfkern und kann dort gemütlich auf die gelungene Schneeschuhwanderung anstossen.
Sonne geniessen vor den schattigen Diablerets Nr. 1802
Col-du-Pillon, Glacier 3000 • VD

Sonne geniessen vor den schattigen Diablerets

In längst vergangenen Zeiten war der Sanetschpass als Übergang von Bern ins Wallis eine wichtige Verbindung. Als im 19. Jahrhundert der Strassenbau aufkam, galten jedoch andere Kriterien: Das Gelände am Col du Pillon ist deutlich flacher, und die Scheitelhöhe liegt auf 1546 Metern rund 700 Meter tiefer als diejenige des Sanetschpasses. So wurde von 1840 bis 1885 die Strasse von Aigle her bis ins bernische Gsteig gebaut. Der Col du Pillon hat heute vor allem touristische Bedeutung. Die meisten, die auf dem Pass aus dem Postauto steigen, eilen mit ihren Skis gleich zur Luftseilbahn, um ins Diablerets-Gebiet weiterzureisen – zum Glück für alle Schneeschuhwandernden. Etwa hundert Meter müssen auf der Strasse in Richtung Les Diablerets zurückgelegt werden, dann beginnt der Schneeschuhtrail «Parcours du Rard». Nach ein paar Kehren auf einem schneebedeckten Strässchen biegt er nach rechts auf einen Sommerweg ab. Durch Wald, einige Bachläufe querend und mehr und mehr über Lichtungen strebt die gut markierte Route der Alp Le Rard entgegen. Die Lage des Trails ist ideal: Auf der sonnigen Seite des Col du Pillon lässt sich gut aufgewärmt die Sicht auf die schattige Talseite mit dem mächtigen Diablerets-Massiv geniessen. Bei Le Rard wendet sich der Trail schon wieder in die andere Richtung. Wem dies zu schnell geht, kann bis zur Alp Iserin zu den Alphütten wandern, die in Sichtweite und in wenig steilem Gelände, aber nicht auf markierten Routen liegen. Der Rückweg führt zum Lac Retaud. Das Restaurant am zugeschneiten See bewirtet seine Gäste auch im Winter. Zurück zum Col du Pillon geht es wieder über das Strässchen, das man mit Winterwandernden teilt.
Sonnenterrasse über dem Saastal Nr. 1619
Gspon • VS

Sonnenterrasse über dem Saastal

Hoch über dem Saastal liegt das sonnenverwöhnte Gspon. Das kleine Bergdorf bietet nicht nur traumhafte Aussicht, sondern mit einem Laden und einem Gasthaus auch sonst alles, was es braucht. Dazu befindet sich in Gspon der höchstgelegene Fussballplatz Europas: Kein anderer Sportplatz liegt gleich hoch wie die Ottmar Hitzfeld Arena auf 1900 Metern Höhe. In der Saison des Schneeschuhwanderns ist allerdings nicht viel von ihr zu sehen. Sie ist unter Schnee begraben. Wer zum Schneeschuhwandern anreist, kann beruhigt ausschlafen, denn früh aufstehen lohnt sich nicht. Die Sonne erreicht das nach Westen ausgerichtete Gspon erst am späten Vormittag und scheint dann dafür bis in die Abendstunden. Zuerst von der Sonne beschienen wird die obere Schlaufe des Gspon-Trails, die auf dem Rückweg mit dem Waldegga-Trail kombiniert werden kann. Der Gspon-Trail wird am besten von der Bergstation der Luftseilbahn aus in Richtung Süden begonnen. Am Hotel-Restaurant Alpenblick vorbei steigt man vor der kleinen St.-Anna-Kapelle hinunter zum Weiler Ze Hiischinu. Unterhalb der Talstation des Skilifts vorbei führt der Trail in einem Bogen Richtung Höhenweg und die Skipisten querend wieder über Furini nach Gspon. Statt zur Bergstation der Luftseilbahn abzusteigen, geht es auf gleicher Höhe weiter zur Sportarena, wo man auf den Waldegga-Trail stösst. Inzwischen sollte die Sonne auch diesen nordseitigen Teil erreicht haben. Im stillen Lärchen- und Arvenwald zeugen ihre Spuren im Schnee von Gämsen und Hirschen. Um sie nicht aufzuschrecken, verhält man sich am besten möglichst ruhig. Im Wald finden sich weitere Trails, die aber nicht markiert sind. Auf teilweise gleichem Rückweg führt der Waldegga-Trail an der Sportarena vorbei und steil hinunter zur Bergstation der Luftseilbahn.
Durch geheimnisvollen Winterwald Nr. 1775
Mostelberg, Bergstation • SZ

Durch geheimnisvollen Winterwald

Diese Schneeschuhtour ist besonders bei viel Neuschnee ein Genuss. Schon die Fahrt mit der Drehgondelbahn ist ein Erlebnis: Die Gondeln drehen sich einmal um ihre eigene Achse und lassen die Gäste das aussichtsreiche Panorama erst recht geniessen. Auf knapp 1200 Metern angekommen, eröffnet sich ein kleines Winterparadies für Familien: Skilifte, Schlittelpiste, Kinderland, ein Laternenweg oder ein Schneeschuhtrail bieten für jeden Geschmack etwas – vorausgesetzt, man mag es beschaulich. Für das erste Stück lässt man die Schneeschuhe am besten auf dem Rucksack, denn es geht in schwindelerregender Höhe über die 374 m lange Hängebrücke Skywalk. Zum Greifen nah sind die gezuckerten Tannenspitzen und weit unten gurgelt der Lauitobelbach in seinem weissen Bett. Auf der anderen Seite heisst es dann Schneeschuhe anschnallen: das Abenteuer geht weiter. Auf einer Waldstrasse führt der Rundweg nach Nordosten, leicht auf- und abwärts, bis nach rund einer Stunde Wanderzeit bei Mäderen eine Verzweigung erreicht wird: Geradeaus ginge es zur Station Biberegg, wo stündlich ein Bus zur Talstation der Gondelbahn fährt. Der Rundweg jedoch biegt nach rechts ab und stetig aufwärts werden 300 Höhenmeter überwunden. Inzwischen schlängelt sich der Schneeschuhpfad im tief verschneiten Wald den Hang hinauf, um unter der schweren Schneelast ächzende Tannen, über kleine Brücklein und zuletzt durch offenes Gelände zum Grat bei der Bannegg. Bei klarem Wetter ist das Bergpanorama ein Genuss, bei Nebel oder Schneetreiben wird die Unternehmung zu einem kleinen Abenteuer. Nachdem der geografische Höhepunkt bei Spilmettlen (ca. 1460 m) erreicht ist, sind die Strapazen beim rasanten Abwärtsspringen durch den tiefen Pulverschnee bald vergessen.