5-Seen-Wanderung im Doppelpack: Ein Vergleich zwischen Zermatt und Pizol

5-Seen-Wanderung im Doppelpack: Ein Vergleich zwischen Zermatt und Pizol
Give me five: Fünf Seen an einem Tag. Möglich ist dies rund um Zermatt oder im Pizolgebiet. In diesem Beitrag tauchen wir in beide Wanderungen ein und geben einen Überblick über ihre Charakteristiken. Welche passt zu Ihnen?
Bild: © Zermatt Tourismus
Gleich zweimal findet sich in den Schweizer Bergen eine Wanderroute, die fünf Seen miteinander verbindet: Einmal der 5-Seenweg bei Zermatt, am Fuss des Matterhorns, und einmal die 5-Seen-Wanderung im Gebiet des Pizol, hoch über dem St. Galler Rheintal. Beide Routen versprechen klare Bergseen, frische Höhenluft und weite Ausblicke. Und doch bieten beide zwei unterschiedliche Erlebnisse – ein Direktvergleich.
Anforderung: Genuss vs. Herausforderung
Die 5-Seen-Wanderung bei Zermatt ist ideal für Wandernde, die eine aussichtsreiche, aber technisch moderate Route suchen. Der Weg führt von der Bergstation Blauherd zur Bergstation Sunnegga. Auf den rund 11 Kilometern geht es 380 Meter bergauf und 660 Meter bergab. Die Wanderzeit beträgt 3 Stunden und 15 Minuten. Damit liegen die technischen und konditionellen Anforderungen im mittleren Bereich.
Etwas
sportlicher sieht es am Pizol aus: Die rund fünfstündige hochalpine Bergwanderung
oberhalb der Waldgrenze ist anspruchsvoll und erfordert Trittsicherheit,
besonders bei den steilen Auf- und Abstiegen auf Geröll und Felsplatten. Die Strecke
misst 11 km – rund 550 Meter Aufstieg und über 900 Meter Abstieg.
Landschaft: ikonisch oder ursprünglich?
Was die Kulisse betrifft, ist sind Landschaft und Panorama bei beiden Varianten spektakulär: In Zermatt steht alles im Zeichen des ikonischen Matterhorns. Der berühmte Gipfel zeigt sich fast durchgängig am Horizont und spiegelt sich fotogen in mehreren der fünf Seen (Stellisee, Grindjisee, Grünsee, Moosjisee und Leisee). Wie gemacht für Postkarten.
Am Pizol
dagegen ist das Erlebnis etwas wilder und rauer. Die fünf Bergseen (Wangsersee,
Wildsee, Schwarzsee, Schottensee und Baschalvasee) sind umgeben von kargen
Gebirgslandschaften und schroffen Felsen. Die Route öffnet Einblicke zu den
Glarner und Bündner Alpen, ins Rheintal und zum UNESCO Weltnaturerbe TektonikArena
Sardona.
Beste Jahreszeit: schneefrei und klar
Bei beiden Wanderungen eignen sich die Sommermonate am besten: Der Zermatter 5-Seenweg kann in der Regel von Mitte Juni bis Oktober begangen werden. Besonders lohnend in Bezug auf die Weitsicht: klare Tage im Frühherbst, wenn das Licht weicher wird.
Am Pizol ist das Zeitfenster ein wenig enger: Je nach Schneelage ab
Mitte Juli bis Anfang Oktober. In schneereichen Jahren kann der Weg spät
freigegeben werden, teilweise liegt bis in den Juli noch Schnee, und ab
Mitte September kann es wieder kritisch werden. Wer die Pracht der Seen in
voller Farbe erleben will, sollte zwischen Mitte Juli und Anfang September
unterwegs sein. Früh starten lohnt sich in beiden Fällen – nicht nur wegen des
Lichts, sondern auch, um dem Andrang zu entgehen.
Kulinarik: Unterwegs einkehren oder Picknickplatz mit Panorama?
Wer gern wandert und unterwegs einkehrt, ist in Zermatt gut aufgehoben. Entlang des Wegs gibt es verschiedene Berghütten und Restaurants, etwa das Berghaus Fluhalp oder das Chez Vrony in Findeln. Die Kulinarik reicht von Klassikern bis zu gehobener alpiner Küche. Die Wanderung lässt sich so wunderbar mit längeren Pausen verbinden.
Am Pizol ist das Angebot schlichter. Einkehrmöglichkeiten gibt es am Startpunkt und Ziel der Wanderung bei der Pizolhütte oder im Berghotel Gaffia. Ansonsten warten unterwegs schöne Picknick-Plätzchen mit reichlich Aussicht.
Fazit: Welche Wanderung passt zu Ihnen?
Fünf Seen, zwei Wanderungen, eine Entscheidung – welches Wandererlebnis passt zu Ihnen?
Zermatt: 5-Seenweg
Sie suchen eine moderate Bergwanderung mit grandioser Aussicht und Einkehrmöglichkeiten?
Dann ist der Zermatter 5-Seenweg ideal für Sie. Er verbindet Naturgenuss mit Komfort und ist familientauglich sowie gut erreichbar.

Wanderweg der Superlative
Der Weg führt zu den Seen Stellisee, Grindjisee, Grünsee, Moosjisee und Leisee. Es sind alles Bergseen, die man nicht so leicht vergisst. Unterschiedlich in Form, Farbe, Charakter und Grösse, gilt es an jedem See etwas völlig anderes zu entdecken.
Bild: © Zermatt Tourismus
Pizol: 5-Seen-Wanderung
Sie möchten eine sportlichere Herausforderung mit wilderem Charakter, spektakulären Farben und mehr Ruhe? Dann sind Sie auf der 5-Seen-Wanderung in Pizol richtig. Sie erfordert Trittsicherheit sowie eine gute Kondition und belohnt mit hochalpinen Landschaften.

Fünf Seen an einem Tag
Viele Bergseen in den Alpen heissen Blau-, Schwarz-, Rot- oder Grünsee. Häufig sind sie nach der Farbe ihres Wassers benannt. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Seefarbe. Farbbestimmend sind die Reflexion des Lichts an der Wasseroberfläche, die Streuung des Lichts im Wasser an Wassermolekülen und Schwebstoffen sowie die Reflexion des Lichts vom Seegrund. Ebenfalls einen Einfluss haben die Seetiefe oder die Tageszeit. Weil die Wasserfarbe immer eine Kombination dieser Einflüsse ist, hat kaum ein See die genau gleiche Farbe wie der andere. Sogar im Tages- oder Jahresverlauf kann ein Gewässer seine Farbe ändern. Im Pizolgebiet können an einem Tag gleich fünf Seen erwandert werden. An klaren Herbsttagen kommen deren Farben und die Aussicht auf die vom ersten Schnee verzuckerten Berggipfel am besten zur Geltung. Allerdings sind zu dieser Jahreszeit die meisten Pflanzen verblüht. Die Fünfseenrunde im Pizolgebiet gehört zu den schönsten Panoramawanderungen in der Schweiz. Sie ist beliebt, und bei schönem Wanderwetter ist man selten alleine unterwegs. Vorbei am Pizolgletscher, an verträumten Bergseen und mit Aussicht aufs Gipfelmeer der Glarner, Ostschweizer und Bündner Alpen sorgt diese abwechslungsreiche Wanderung für einen Höhepunkt nach dem anderen. Mit knapp vier Stunden Wanderzeit auf Bergwanderwegen oberhalb der Waldgrenze ist die Wanderung für weniger geübte Wanderer aber eine Herausforderung. Der Weg beinhaltet drei zum Teil steile Auf- und Abstiege und Wegabschnitte, die Trittsicherheit auf Geröll und Steinplatten erfordern. Wer langsam unterwegs ist, sich gerne ausgiebig Zeit zum Rasten nimmt oder beim Beobachten der zahlreichen im Gebiet vorkommenden Steinböcke und des Steinadlerpaars leicht die Zeit vergisst, plant am besten genügend Zeitreserven ein.

Gewässerperlen
Sie bevorzugen Flüsse statt Seen? Mit dem Label «Gewässerperle PLUS» zeichnet der WWF unberührte Bäche und Flüsse sowie das Engagement der Menschen vor Ort aus. An verschiedenen Ausflugszielen lassen sich die Gewässerperlen entdecken.
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