• Auf dem Natursträsschen gewinnt man an Höhe. Foto: Maria Zachariadis

    Auf dem Natursträsschen gewinnt man an Höhe. Foto: Maria Zachariadis.

    Krutacher — Schüpfheim • LU

    Im Reich des Biosphärenreservats

    Die Wanderung im Süden von Schüpfheim wartet mit lieblichen Bergwiesen auf, führt durch die Moorlandschaft eines einsamen Hochtals und schliesst auf dem Abstieg ins Tal den Kraft- und Pilgerort Heiligkreuz ein. Im Mai vor der Heuet, wenn in höheren Lagen noch letzte Schneefelder in der Sonne schimmern, ist die Tour am schönsten. Am Bahnhof Schüpfheim steigt man gleich ins Postauto Richtung Sörenberg und an der Haltestelle Krutacher aus. Hier geht es 30 Meter zurück bis zu den Wegweisern auf der gegenüberliegenden Strassenseite, die in Richtung Bargelen zeigen. Der Pfad schlängelt sich durch hohes Gras bis Steinibach, danach gewinnt man auf einem Natursträsschen an Höhe. Die Sicht reicht bald bis Sörenberg, zum Brienzer Rothorn und der markanten Schrattenfluh hinüber. Nach dem Hof Under Brand öffnet sich die Landschaft zu einem Hochtal. Es verbindet das Waldemmental, aus dem wir kommen, mit dem Tal der Grossen Entle im Nordosten. Nur kurz ist das folgende Asphaltstück, bevor es auf weicher Moorwiese weitergeht. Bald ist der nächste Hof Bargelen erreicht, wo die Wegweiser erstmals die Etappenziele Farnere und Schüpfheim als Zielorte nennen. Ein sanfter Abstieg führt nun zur Talsohle mit der Kapelle Finishütte. Der steile Gegenanstieg führt zunächst durch blühende Wiesen, später prägen Weiden, hohe Tannen und Steinmauern die Landschaft. Der Wallfahrtsort Heiligkreuz mit seiner weissen Kirche ist nicht mehr weit. Der allmähliche Abstieg von dort nach Schüpfheim verläuft auf Wiesen- und Waldwegen.

    Information

    Info: Berggasthaus First, Sommersaison Mai bis Oktober, Donnerstag geschlossen,
    041 484 16 66, info@bergrestaurant-first.ch
    Abkürzung: von der Farnere anstatt via Heiligkreuz direkt über Stole nach Schüpfheim.

    Wanderung Nr. 1012

    Publiziert 2015 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Maria Zachariadis

    Krutacher
    0:00
    0:00
    Aussersteinibach
    0:10
    0:10
    Unterbargelen
    1:40
    1:30
    Finishütte
    2:00
    0:20
    Berghaus First
    2:55
    0:55
    restaurant
    accommodation
    Heiligkreuz
    3:45
    0:50
    Schüpfheim
    4:40
    0:55

    Wandervorschläge

    Gratwanderung auf die Beichle Nr. 2072
    Klusstalden — Escholzmatt • LU

    Gratwanderung auf die Beichle

    Die Beichle ist mit 1770 Metern der höchste Punkt eines langgezogenen Bergkamms im Entlebuch, der sich vom Tal der Waldemme bis zum Hilferental erstreckt. Den Aufstieg durch dunklen Bergwald und über steile Alpweiden muss man sich verdienen. Die Aussicht von Grat und Gipfel entlohnt dann aber sämtliche Mühen. Im Osten sind die Innerschweizer Alpen mit Pilatus, Titlis oder die Spannörter zu sehen, im Süden die Berner Viertausender Finsteraarhorn und Mönch und das Brienzer Rothorn, gegen Westen der Mont Blanc und die Emmentaler Hügellandschaft und im Norden die Jurakette mit dem Chasseral als Landmarke. Ausgangspunkt der Wanderung ist Klusstalden, eine Postautohaltestelle unweit von Schüpfheim. Hier überquert man die Waldemme und geht zunächst durch landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet in Richtung Tällebachschwändi. Dann wechseln die Markierungen von Gelb zu Rot-Weiss. Der Weg steigt immer steiler den Nordwesthang des Bergkamms hoch. Bei einer kleinen Alphütte auf der Gsteigegg ist der Grat erreicht, bis zum Gipfel sind es allerdings nochmals gut 300 Höhenmeter. Der Weg führt nun immer schön dem Nagelfluhgrat entlang. Links grasen Rinder auf den steilen Weiden, rechts prägen die Spuren historischer Bergstürze und Hangrutschungen das Gelände. Nach rund drei Kilometern auf dem Grat kommt das Gipfelkreuz in Sicht. Doch obschon es dort sogar ein Gipfelbuch gibt, ist das noch nicht das Ziel. Der eigentliche Gipfel liegt noch etwas weiter oben und wird während der Alpsaison manchmal dermassen von Fliegen umschwärmt, dass sich nach dem Panoramafoto und vor der Mittagspause zumindest ein kurzer Abstieg aufdrängt. Danach geht es weiter dem Grat entlang, bis der Abstieg vom Beichlegfäl über die Ziegerhütten nach Escholzmatt folgt.
    Rundtour über den Rämisgummehoger Nr. 1859
    Wiggen, Egghus • LU

    Rundtour über den Rämisgummehoger

    Rämisgummen. Naturfreunde kommen ins Schwärmen, wenn sie den Namen der lieblichen Anhöhe zwischen dem Berner Emmental und dem Luzerner Entlebuch hören. Der Rämisgummehoger ist im Frühling ab März übersät mit Krokussen. Sie gedeihen so üppig, dass man kaum weiss, wo man hinstehen soll. Nicht nur Menschen fliegen auf die hübschen Blumen mit der charakteristischen trichterförmigen Blüte. Auch die Bienen sind wild auf Krokusse, gehören sie doch zu den ersten blühenden Pflanzen im Jahr. Für die Insekten ist ein reichhaltiges Nahrungsangebot essenziell – eines, das übers ganze Jahr zur Verfügung steht. In den Blüten sammeln Bienen Pollen für die Aufzucht ihrer Jungen und Nektar für die eigene Energie. Und ganz nebenbei befruchten sie 80 Prozent unserer Nahrungs- und Blütenpflanzen und sorgen dafür, dass wir einen reichhaltigen Tisch mit Obst, Gemüse und Beeren vorfinden. Der Rämisgummehoger lässt sich nicht einfach so erwandern, besonders wenn man im luzernischen Wiggen losläuft. Zweimal will der Binzberg überquert werden, einmal zu Beginn und einmal am Schluss der Tour. Die Passage ist nötig, um ins Schärligbad zu gelangen, den Ausgangspunkt der Rundwanderung. Diese führt über aussichtsreiche Höhen und vorbei an stattlichen Bauernbetrieben zum Bergrestaurant auf Geisshalden und danach auf den krokusbeladenen Rämisgummehoger. Die meisten Blumen wachsen aber nicht hier, sondern auf der Wiese am Hinterrämisgummen, 20 Wan- derminuten weiter. Über den Pfyffer und die Balmegg schliesst sich nach einem steilen, ruppigen Waldabstieg im Schärligbad die Runde. Nicht aber die Tour: Der Binzberg bittet jetzt zum zweiten Besuch des Tages.
    Vom Bleikechopf ins Chessiloch Nr. 1376
    Sörenberg — Flühli LU • LU

    Vom Bleikechopf ins Chessiloch

    Ein Geräusch aus dem nahen Gebüsch, ein Gurren, Rollen, Reiben – Kullern nennt man den Gesang der Birkhähne, wie wir der Infotafel entnehmen. Wir sehen sie leider nicht: Die blauschwarzen Vögel mit den roten «Rosen» über den Augen und den aufgestellten weissen Schwanzfedern vollführen als Balztanz eindrückliche Flattersprünge. Aber auch so ist das Moorgebiet zwischen dem Dählebode und dem Bleikechopf sehens-, hörens- und riechenswert. Die Föhren sind durchsetzt mit silbergrauen Skulpturen aus Totholz, erfüllt mit Vogelgesängen und wohltuender Stille, es duftet nach feuchter Erde und Nadelholz. Wir sind von Sörenberg – immer mit grandioser Aussicht auf das Brienzer Rothorn und die Schrattenflue – bis zum Grat aufgestiegen. Hier öffnet sich der Blick nach Osten, auf die gesamte Alpenkette rund um den Titlis. Am Ende des Moorgebiets wartet der perfekte Picknickplatz: Wie auf einer Aussichtsplattform ist ein Holztisch mit Bänken platziert. Jetzt gehts runter in geheimnisvolle Chrachen: Nachdem wir den Rotbach beim Gitziloch überquert haben, gehen wir seinen Zuflüssen im Chessiloch weiter auf die Spur. Diese zehn Minuten Umweg pro Richtung lohnen sich. Von immer höheren Stufen schiesst das Wasser ins enge Tal hinunter. Zuhinterst das «Chessi»: Ein rund 60 Meter hohes Halbrund hat sich das Wasser aus dem Gestein gefressen. Sanft besprüht uns der Wasserfall, als wir ihn von der Hängebrücke aus bewundern. Zum Abschluss wartet ein anderes Wassererlebnis: die Kneippanlage Schwandalpweiher. Ein Genuss, die Füsse aus den Wanderschuhen zu befreien und über den Rundweg aus Tannzapfen, Steinen und gar Glasscherben zu gehen – man übersteht ihn unversehrt. Mittelpunkt der Anlage ist der glasklare, türkisfarbene Teich. Da lohnen sich die fünf Franken für den Eintritt allemal.
    3. Rang Prix Rando 2012 Nr. 0748
    Chlusbode — Schüpfheim • LU

    3. Rang Prix Rando 2012

    Im Herzen des luzernischen Entlebuchs liegt der alte Frutteggweg, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Saumpfad entstand und später zum Karrweg für die Alperschliessung mit Pferdefuhrwerk ausgebaut wurde. Ab 1950 geriet er durch den Bau einer modernen Güterstrasse immer mehr in Vergessenheit und wäre heute wohl ganz zerfallen, hätten nicht 2006 im Zuge einer nachhaltigen Entwicklung der UNESCO‑Biosphäre Entlebuch Arbeiten zur Wiederinstandsetzung begonnen. Heute erfreut der Weg Wandernde durch seine Artenvielfalt, seine für die Gegend eher untypischen Trockensteinmauern und seine markante Landschaft. Die gut vierstündige Wanderung startet in Chlusbode und führt nach Oberegge auf dem alten Frutteggweg bis nach Fruttegg. An dieser Stelle verlässt der Weg den Frutteggwald und führt auf einem attraktiven Gratweg über Farnere, dem höchsten Punkt der Wanderung mit Sicht auf die Berner Alpen und den Pilatus, zum Berghaus First. Hungrige oder durstige Wandernde können sich hier stärken oder auch nur die tolle Aussicht auf die Vordere Fluh, die Schafmatt und den Schimbrig geniessen. Über First geht es nun abwärts nach Heiligkreuz, wo der letzte Abschnitt der Wanderung auf dem Stationenweg erfolgt. Der Stationenweg, der das Leiden Christi in 14 Bildern schildert, wurde vermutlich bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt. Er führt zurück nach Schüpfheim, dem Endpunkt der Wanderung.

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    244T Escholzmatt

    CHF 22.50

    Tags

    Luzern Zentralschweiz Bergwanderung Sommer Höhen- und Panoramawanderung hoch

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