• Auf dem Passo del Sole. Wie Kirchentürme ragen die hellen Kalkfelsen des Campanitt in den Himmel. Bild: Markus Ruff

    Auf dem Passo del Sole. Wie Kirchentürme ragen die hellen Kalkfelsen des Campanitt in den Himmel. Bild: Markus Ruff.

    Passo del Lucomagno — Acquacalda • TI

    Hochalpine Passlandschaft am Lukmanier

    Der Aufstieg vom Stausee zum Passo dell’Uomo auf einer alten Militärstrasse ist holprig und mühsam. Der Rest der Route ist fantastisch. Der Pass bildet eine europäische Wasserscheide, Richtung Süden fliesst das Wasser in den Ticino und weiter zur Adria, nach Norden in den Rhein und in die Nordsee. Wir folgen dem Wasser Richtung Val Piora, biegen aber bereits bei der nächsten Verzweigung auf einer weiten Hochebene links ab. Sofort fällt die helle Felskrone des Pizzo Columbe auf, die zwischen Passo delle Columbe und Passo del Sole leuchtet. Man reibt sich die Augen: Da thront doch tatsächlich ein Kalkgipfel artfremd in dieser vom dunklen Gneis dominierten Gegend. Ein wahrhaft spektakuläres Bild gibt der Campanitt vom Passo del Sole aus, dem höchsten Punkt der Wanderung. Wie Kirchtürme ragen die zerklüfteten Felszacken in den Himmel. Ein guter Platz für eine ausgiebige Rast. Tipp: Auf der gegenüberliegenden Seite, am Pizzo del Sole, lebt ein Adlerpaar. Mit etwas Glück sieht man sie in der Thermik kreisen. Im Abstieg nach Lareccio hat man die Adula-Gruppe mit dem Rheinwaldhorn, dem höchsten Tessiner Gipfel, wunderbar im Blick. Bei der Waldgrenze, exakt bei der ersten grossen Lärche, kommt der Weg an den Rand einer Schlucht; dies ist die einzige ausgesetzte Stelle der Wanderung, und Eltern sollten ihre Kinder hier im Auge behalten. Beim Weiler Lareccio ist der Weg nach Acquacalda mit dem Wegweiser «Riserva forestale» signalisiert. Der steile Abstieg durch den märchenhaften Selva secca nach Acquacalda ist ein letztes Highlight dieser Wanderung. Im Centro Pro Natura Lucomagno in Acquacalda kann man auf der Terrasse bei Kaffee und Kuchen die Abendsonne geniessen. Und dann im Hotelzimmer oder in einer Jurte übernachten, denn die Gegend am Lukmanierpass ist viel zu schön, um hier nur einen Tag zu verbringen.

    Information

    Centro Pro Natura Lucomagno, 091 872 26 10, www.pronatura-lucomagno.ch
    Hospezi s.Maria, Lukmanierpass, 081 947 51 34, www.lukmanierpass.ch

    Wanderung Nr. 1170

    Publiziert 2016 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Markus Ruff

    Passo del Lucomagno
    0:00
    0:00
    Passo dell'Uomo
    1:25
    1:25
    Segna
    1:35
    0:10
    Passo del Sole
    2:25
    0:50
    Lareccio
    3:25
    1:00
    Acquacalda
    4:05
    0:40

    Wandervorschläge

    Blühende Alpwiesen und Hochmoore am Lukmanier Nr. 2270
    Acquacalda • TI

    Blühende Alpwiesen und Hochmoore am Lukmanier

    Wer das Wandern gerne mit naturnahem Campen verbindet, ist auf diesem wunderbar ruhigen Fleckchen Erde zwischen dem Lukmanierpass und dem Bleniotal bestens aufgehoben. Die Rundwanderung beginnt direkt beim Wanderwegweiser an der Hauptstrasse vor dem Pro-Natura-Zentrum Lucomagno in Acquacalda, das über einen Zeltplatz verfügt. Dem Naturlehrpfad Nummer 5 folgend, geht es zunächst in Richtung Croce Portera. In der ersten halben Stunde geht es konstant bergauf. Nicht selten flattert ein Schmetterling mit leichten Flügelschlägen vorbei. Schon bald ist man von der Schönheit dieser Gegend eingenommen. Ist man oben bei der Croce Portera angekommen, befindet sich dort eine Holzbank, die nicht zufällig dort platziert wurde: Die Aussicht und die Weite, die einen hier erwarten, erfüllen einen mit einer Freude, die man auskosten möchte. Zum Glück wird man davon noch ein Stück auf dem Weg nach Dötra begleitet, der leicht abwärts über die saftig grünen und blühenden Alpwiesen der Hochebene führt. In der Capanna Dötra ist für eine Stärkung mit lokalen Produkten gesorgt. Danach geht es abwärts durch eine schattenspendende Schlucht nach Campra. Die Hochmoorlandschaft ist das Zuhause von besonderen Arten wie dem Rundblättrigen Sonnentau, einer fleischfressenden Pflanze, oder der seltenen Arktischen Smaragdlibelle. Der letzte Abschnitt führt steil durch eine Schlucht hinauf nach Pian Segno und schliesslich wieder zurück zum Campingplatz, wo sich nachmittags die Gäste auf der Terrasse des Restaurants eine Erfrischung gönnen – beispielsweise ein Gelato artigianale aus dem Bleniotal.
    Strada alta Nr. 0662
    Osco — Anzonico • TI

    Strada alta

    Die sonnenexponierte, 45 Kilometer lange, maxi~ mal 1400 Meter hohe Strada alta über dem linken Livinental (Valle Leventina) bietet sich als eines der ersten Wanderziele im Frühjahr an. In der Regel lässt sich der Höhenweg bereits im April begehen. Doch Vorsicht: An feuchten Stellen an Schatten~ hängen kann es noch glitschig sein. Als der schönste Monat gilt der Mai, wenn der Berg~ frühling voll ausbricht und im Tessin mediterrane Milde zu spüren ist. An hoch gelegenen Dörfern und Weilern vorbei, bringt die Strada alta die Wandernden von Airolo nach Biasca. Dabei stapft man auf dem alten Säumerpfad, der die gefähr~ lichen Schluchten im Talboden umging. Zum Wandern am angenehmsten, weil grösstenteils auf Naturpfaden und ohne grosse Höhenunterschiede, ist der mittlere Abschnitt von Osco nach Anzonico. Von Osco zieht der Pfad durch die wilde, roman~ tische Sciresaschlucht, in der sich Tannen und Föhren mit der Kastanie mischen. Über Calpiogna geht es in das typische Leventiner Dorf Rossura mit der sehenswerten Kirche San Lorenzo und Agata. In Tengia teilt sich die Strada alta: Der obere Weg steigt zu den aussichtsreichen Monti di Cò auf, während der untere Teil bequem über Wiesen und durch Gehölz nach Calonico zieht. Erst kurz vor Anzonico vereinigen sich die beiden Routen wieder. Von der Felskanzel mit der Kirche von Calonico geht der Blick senkrecht hinunter in die Talschaft mit dem brausenden Verkehr. Auf der Panoramaroute herrscht dagegen einträchtige Stille. Im nahen Kastanienwald lädt das hübsche Grotto Pro Bell zu einer Rast ein. Weitgehend schattig bleibt auch der Pfad bis Anzonico mit vielen gut erhaltenen Holzhäusern.
    Val di Campo Nr. 0613
    Lukmanier Passhöhe — Campo (Blenio) • TI

    Val di Campo

    Nur im Sommer fährt das Postauto über den Lukmanier, den niedrigsten Pass der Schweizer Alpen. Von der Haltestelle aus geht es hinter dem Hospiz ostwärts ein paar Schritte die Matten hoch, wo der Wind schon bald das Dröhnen der Motoren auf der Passstrasse übertönt. Richtung Süden erstreckt sich der Blick zu den in Grau getauchten Gipfel, die die Leventina im Norden begrenzen. Weiter geht es, vorbei am Vallone di Casaccia, das eine tiefe Wunde in die Landschaft gerissen hat, aus der Dolomitgestein hell gegen die Sonne hervorbricht. Am Passo di Gana Negra hingegen sind die Steine schwarz. Verwitterter Bündner Schiefer liegt im Gras; bei den drei mächtigsten Brocken zweigt ein Weg südwärts ab zum Pizzo di Cadrèigh und zur Krete, die das Val di Campo vom Valle Santa Maria und der Lukmanierstrasse trennt. Der gemächlichere Weg führt zur Alpe di Bovarina: hinein ins stille Seitental, vorbei an einem Seelein, das kaum diesen Namen verdient, und über weite Matten, auf denen weitere schwarzen Schieferbrocken verstreuet liegen. Schon bald rückt das Rheinwaldhorn ins Blickfeld – die Adula, so das italienische und rätoromanische Wort für den Berg, der dem entstehenden neuen Nationalpark den Namen gibt. Die Capanna Bovarina am unteren Ende der gleichnamigen Alp ist beliebter Ausgangspunkt für eine mehrtätige Hüttentour ins Herzstück des geplanten Parks. Durch Wald führt der Weg zunächst nach Ronco di Gualdo und dort auf die andere Talseite wechselnd über Orsàira hinab nach Campo im Bleniotal.
    Frühlingsaussicht Nr. 0480
    Osco — Anzonico • TI

    Frühlingsaussicht

    Die sonnenexponnierte, 45 Kilometer lange, maximal 1400 Meter hohe Strada alta über dem linken Livinental (Valle Leventina) bietet sich als eines der ersten Wanderziele im Frühjahr an. In der Regel lässt sich der Höhenweg bereits im April begehen. Doch Vorsicht: In feuchten Stellen an Schattenhängen kann es noch glitschig sein. Als der schönste Monat gilt der Mai, wenn der Bergfrühling voll ausbricht und im Tessin mediterrane Milde zu spüren ist. An hochgelegenen Dörfern und Weilern vorbei, bringt die Strada alta die Wandernden von Airolo nach Biasca. Dabei stapft man auf dem alten Säumerpfad, der die gefährlichen Schluchten im Talboden umging. Zum Wandern am angenehmsten, weil grösstenteils auf Naturpfaden und ohne grosse Höhenunterschiede, ist der mittlere Abschnitt von Osco nach Anzonico. Von Osco zieht der Pfad durch die wildromantische Sciresaschlucht, in der sich Tannen und Föhren mit der Kastanie mischen. Über Calpiogna geht es in das typische Leventiner Dorf Rossura mit der sehenswerten Kirche San Lorenzo. In Tengia teilt sich die Strada alta: der obere Weg steigt zu den aussichtsreichen Monti di Cò auf, während der untere Teil bequem durch Wiesen und Gehölz nach Calonico zieht. Erst kurz vor Anzonico vereinigen sich die beiden Routen wieder. Von der Felskanzel mit der Kirche von Calonico geht der Blick senkrecht hinunter in die unten liegende Talschaft mit dem brausenden Verkehr. Auf der Panoramaroute herrscht dagegen einträchtige Stille. Im nahen Kastanienwald lädt das hübsche Grotto «Pro Bell» zu einer Rast ein. Weitgehend schattig bleibt auch der Pfad bis Anzonico, das viele gut erhaltene Holzhäuser aufweist.

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