Heiden — Wartensee • AR

Bahnwanderung im Appenzell

Diese Wanderung folgt der Strecke der Rorschach-Heiden-Bahn. Die gesamte Zugstrecke ist sieben Kilometer lang, davon werden fünfeinhalb mit Zahnrad zurückgelegt. Im Sommer und bei gutem Wetter fährt die Bahn mit geschlossenen und offenen Wagen. Letztere sind über 140 Jahre alt und stammen aus einer Zeit, in der Heiden als Kurort noch gleich bekannt war wie St. Moritz oder Zermatt. Kurz nach dem Wanderstart in Heiden folgt der erste Aussichtspunkt, der den Bodensee zeigt. Schon bald taucht der Weg in den Wald Richtung Heidentobel ab. Die Plätze rund um die Brücke über den Mattenbach laden zum Picknicken und Füssebaden ein. Die gesamte Wanderstrecke führt in Fahrtrichtung links mehr oder weniger nah der Bahnstrecke entlang. Baumstämme, Vogelhäuschen und Schindelhäuser sorgen für eine kurzweilige Wanderung. Kurz nach Unterau verzweigt sich der Weg. Er folgt stets dem Wegweiser Richtung «Wiehnacht» und umgeht Schwendi. Etwas oberhalb der Bahnstation Wienacht-Tobel wartet eine Feuerstelle inklusive Feuerholz und Grill. Von hier geht es weiter durch Wald nach Wartensee. Die Strecke eignet sich als Familienwanderung: Jede halbe Stunde kommt man an einer Haltestelle vorbei und kann in den Zug steigen - gerade mit Kindern schafft das grosse Entspannung. Zum Schluss zieht das Schloss Wartensee mit alten Steinmauern, kreuzförmigen Lichtschlitzen und einer Ritterrüstung Gross und Klein in seinen Bann. Früher tatsächlich eine Ritterburg, ist es heute Hotel, Restaurant und Konferenzort.

Information

Erreichbar ist Heiden mit dem Postauto ab
St. Gallen. Zurück ab Wartensee oder einer anderen Station der Rorschach-Heiden-Bahn (RHB) nach Rorschach.

Gasthaus zur Fernsicht Heiden, 071 898 40 40, www.fernsicht-heiden.ch
Schloss Wartensee, 071 858 73 73, www.wartensee.ch

Wanderung Nr. 1534

Publiziert 2019 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Mia Hofmann

Wandervorschläge

Spielend wandern ins Herz von St. Gallen Nr. 2233
Notkersegg — St. Gallen, Bahnhof • SG

Spielend wandern ins Herz von St. Gallen

Mit dieser kurzen Familientour erwandert man sich die Stadt St. Gallen Schritt für Schritt und stösst immer mehr vom beruhigenden Grün in die bewegte Stadt vor. Sie beginnt mit einer kurzen Fahrt mit dem «Appenzeller Bähnli» nach Notkersegg, wo die Kirche des gleichnamigen Klosters besucht werden kann. Hoch über der Stadt geht es von hier in Richtung von Drei Weieren, das bald erreicht ist. Bei zwei Weihern befinden sich Badis, entsprechend viele Leute hat es hier an schönen Wochenenden im Sommer. Im Frühling aber hält es sich in Grenzen. Zwischen Bueben- und Mannenweier biegt der Weg ab, am Milchhüsli, das kleine Snacks anbietet, vorbei und auf einem Pfad steil hinauf auf den Freudenberg. Der Aufstieg lohnt sich: Gegen Norden sieht man St. Gallen und den Bodensee, gegen Südosten den Säntis. Und man kann hier oben an mehreren Stellen bräteln. Beim Abstieg Richtung St. Georgen erreicht man das Gebiet des St. Galler Spielwegs mit dem Namen «Berneggwald». Hier finden neugierige Kinder viele Spielideen, aufgeschrieben auf Metalltafeln. Diese müssen manchmal etwas gesucht werden, meist stehen sie aber bei Spiel- oder Sportplätzen. Auf spielweg.ch können die exakten Standorte nachgeschaut werden. Nach ausgiebigem Spiel geht es durch die Mülenenschlucht hinunter – oder mit der Standseilbahn Mühlegg. Wild schiesst die Steinach in die Tiefe – kaum zu glauben, dass nur wenige Meter weiter unten die Altstadt liegt. Diese beginnt gleich mit der Stiftsbibliothek und dem ehemaligen Benediktinerkloster. Hier können auch wieder Posten des Spielwegs aufgesucht werden, bevor man sich dann Richtung Bahnhof aufmacht. Die Wanderung kann ganzjährig unternommen werden. Im Winter ist allerdings die Mülenenschlucht gesperrt, es empfiehlt sich, die Bahn oder einen anderen Fussweg zu nehmen.
Nachmittagswanderung nahe St. Gallen Nr. 1553
St. Gallen, Stahl — St. Gallen, Heiligkreuz • SG

Nachmittagswanderung nahe St. Gallen

Es muss nicht immer der Klassiker Drei Weieren sein: Wer in St. Gallen wandern will, darf ruhig auch einmal auf die andere Seite schauen. Nur wenige Busminuten vom Zentrum entfernt, taucht man hier sehr bald in Wald- und Wildleben ein. Von der Bushaltestelle «St. Gallen, Stahl» geht es gut markiert hoch durch die Eisenbahnersiedlung Schoren. St. Gallen wirkt hier ländlich und unbeschwert wie ein Dorf. Bald darauf taucht man in den Wald, noch hört man die Autobahn rauschen, doch das Geräusch verschwindet, sobald die Fahrzeuge in den Rosenbergtunnel tauchen. Nun geht es beschwingt weiter, mehrmals quert man Lichtungen, wo man unverhofft einsame, verwunschen wirkende Höfe erblickt. Schliesslich geht es hinauf Richtung Strebel, einen wunderbar ruhigen Ort in unmittelbarer Stadtnähe. Hier könnte man eine Zusatzschlaufe über einen gut ausgeschilderten Weg durch den Wald machen - eine beliebte Joggingrunde. Oder man taucht kurz ins gepflegte Quartier Rotmonten ein, um alsbald wieder abzuzweigen und den Fussweg Richtung Wildpark Peter und Paul zu nehmen. Er führt durch ein Pflanzen- und Tierschutzgebiet. Eine romantische Allee lädt zum Flanieren ein. Schliesslich erreicht man den Wildpark Peter und Paul, wo sich ein Restaurant befindet. Der Wanderweg führt durch den Wildpark Richtung Heiligkreuz. Vom Park steigt man eine Viertelstunde durch den Wald ab, bevor man in der Stadt eintrifft. Der Park ist immer geöffnet und der Eintritt gratis. Gegründet wurde er bereits 1892, 14 Jahre später kaufte er die ersten Steinkitze aus dem italienischen Aostatal. Alpensteinböcke waren damals praktisch ausgestorben. 1911 wurden dann die ersten erwachsenen Steinböcke im Weisstannental im St. Galler Oberland ausgesetzt. So begann die Wiederansiedlung von Steinböcken in den Schweizer Alpen.
Alte Neuenburger Wege neu entdeckt Nr. 1411
Les Sagnettes, Chablais — Couvet • NE

Alte Neuenburger Wege neu entdeckt

Kleine und grosse Entdecker aufgepasst! Bereits auf den ersten paar Hundert Metern dieser Familienwanderung finden sich sogenannte Karrspuren. Das sind circa zehn Zentimeter breite Rillen, die früher in den Fels reingehauen wurden, damit die Kutschen nicht abrutschten. Vor allem beim Runterfahren war dies wichtig, da die Fuhrleute dabei die Bremsen blockieren mussten, um nicht zu viel Schuss zu erhalten. Die Rillen - auch Geleisestrassen genannt - können mit der Ferse von Erde und Gras freigeschabt werden. Sie dienten wohl der Anlieferung an die ehemalige Mühle bei La Roche etwas weiter oben. Von dort geht es auf einer alten Steintreppe eine steile Wand hinab, vorbei an einer kleinen Aussichtsplattform mit Picknickplatz. In Bas des Roches zieht sich zunächst eine idyllische Baumreihe dem Weg entlang, später das Bächlein Le Sucre. Kurz vor der Brücke zeigt der Wegweiser nach rechts in Richtung des Corridor au Loup, des Höhepunkts der Wanderung. Eine lange Treppe folgt. Es liegt auf der Hand, dass die Kinder die Stufen zählen, während die Erwachsenen auf ihren Kopf aufpassen. Denn bald schon führt die Treppe einem überhängenden Fels entlang - der Beginn des Wolfskorridors. Dieser zieht sich über etwa 200 Meter durch den steilen Hang. Der Fels hier oben besteht aus drei Schichten: Zwischen zwei harten Schichten liegt eine weichere. Sickerwasser hat den weichen Stein mehr ausgehöhlt als den harten, und das ewige Gefrieren und Abtauen hat Brocken abgesprengt. Entstanden ist der Corridor au Loup. Der Entdeckergeist flammt hier auf, auch wenn es heute hier keine Wölfe gibt. Wochentags gibt es dafür Lärm von der nahen Kiesgrube. Schliesslich geht es durch den Wald und das Dorf Couvet zum Bahnhof.
Auf dem Appenzeller Witzwanderweg Nr. 0292
Heiden — Walzenhausen • AR

Auf dem Appenzeller Witzwanderweg

Witzwanderweg, wie muss man sich das vorstellen? Von Heiden führt der Witzwanderweg nach Walzenhausen. Auf der knapp dreistündigen, mit blauen Wegweisern gekennzeichneten Wanderroute kann man sich auf über 70 Tafeln den bekannten Appenzeller Witz - auch fast ein Schweizer Kulturgut - zu Gemüte führen. Zunächst lohnt sich ein kleiner Rundgang im «Biedermeierdorf» Heiden: im Hotel Linde etwa kann man einen wunderschönen Biedermeiersaal besichtigen. Der Weg führt sodann Richtung Schwimmbad, zweigt aber nach wenigen Minuten bereits links in einen Kiesweg ein. Die bauliche Qualität des Schwimmbades ist von hier oben nicht gebührend zu erkennen: es ist aber eines der wenigen Gebäude aus der Epoche des «Neuen Bauens» im ganzen Kanton. Das moderne, 1932 vom Architekten Beda Hefti erbaute Bad wurde 1999 sorgfältig restauriert und ist schweizweit das einzige unverändert erhaltene Freibad aus jener Epoche - Grund genug, es als Objekt von nationaler Bedeutung ins Kulturgüterschutz‑Inventar aufzunehmen. Bis Wolfhalden wandern wir leider meist auf Hartbelag, beim Lindenberg jedoch taucht der Weg in den Wald ein und verläuft hoch über dem Klusbachtobel. Kurz nach Klus trifft man auf ein Affengehege, danach führt der Weg auf der Asphaltstrasse zum Chiste‑Pass (Gasthaus Harmonie, Sonder) und weiter nach Schiiben, wo die «Besenbeiz Schiiterbiig» zur Rast einlädt. Wieder auf Naturbelag gehts dann via Hostet nach Walzenhausen, von dort aus gelangen Wanderer/innen mit der Zahnradbahn nach Rheineck.

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