S-chanf
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Ladina Florineth und Christian Klainguti haben 2009 ein Engadiner Auswandererhaus aus dem Jahre 1904 mit viel Fingerspitzengefühl restauriert: mit viel Respekt vor dem Bestehenden und viel Geschick im Einbringen von Neuem! Zu Recht findet sich dieses Kleinod im Büchlein «Die schönsten Hotels der Schweiz» vom Schweizer Heimatschutz. Als Auftakt eines Aufenthaltes in der Villa Flor eignet sich ein halbstündiger Spaziergang den Inn entlang nach Zuoz, wo Geniesser/innen in der Pastizaria Café Klara vor der Vitrine mit der Patisserie leicht und gern schwach werden. Oder man wandelt durch die wunderbaren Räume der Villa Flor, macht es sich auf dem roten Sofa im Salon bequem, schmökert in der ausgesuchten Bibliothek, steigt auf die Dachterrasse und blickt in den sternenübersäten Nachthimmel, geniesst allein oder zu zweit eines der sieben schönen Zimmer – und lässt es sich gut gehen. Am nächsten Tag (nur ungern das himmlische Bett, das umwerfende Badezimmer, das feine Zmorge verlassend) empfiehlt die Hausherrin eine Wanderung zur Alp Griatschouls (Wildruhezone beachten). Es ist kein offizieller Winterwanderweg, nichtsdestotrotz ist der Weg gut gepfadet, und die Wanderwegweiser (etwas mehr Zeit einrechnen als angegeben) leiten einen ans Ziel: Nach einem gemächlichen Beginn klettert der Weg steil bergan, gute Schuhe sind vonnöten, doch dank dieser Anstrengung ist rasch Höhe dazugewonnen. Ab Acla Laret geht es mal eben, mal leicht ansteigend durch den märchenhaften Winterwald, die Baumgrenze ist überschritten, und die (geschlossene) Hütte der Alp Griatschouls taucht auf, umgeben von viel Ruhe. Zurück geht es auf dem gleichen Weg und mit grandiosem Blick ins Tal.