Linthal
— Klausenpass
• GL
Im Kanton Glarus begegnet man dem heiligen Fridolin auf Schritt und Tritt. Nicht nur heissen die Glarner auffällig oft Fridolin, nein, sie nennen auch Sachen nach ihrem Landespatron. Der heilige Fridolin eint die Glarner, steht gleichermassen für Tradition wie Innovation und wird von den Katholiken ebenso verehrt wie von den Protestanten geduldet. Auch auf der Wanderung zu den grossen und grossartigen Bergen ganz im Süden des Kantons, zu Tödi, Bifertenstock und Clariden, kommt man nicht am Fridolin vorbei. Von Linthal geht es immer der Linth entlang nach Tierfehd, dem hintersten Ort des Linthals. Hier beginnt der Anstieg. Er verläuft erst auf der breiten Alpstrasse zum Hintersand. Zur Claridenhütte, dem ersten Tagesziel, folgt man dem Oberstafelbach rechts nach Ober Sand, einer wunderschönen alpinen Schwemmebene - eine Einladung zur Rast. Weiter führt der Weg immer Richtung Norden bis zur Beggilücke. Über eine hochalpin anmutende Landschaft erreicht man die Claridenhütte, jene Hütte, die als einzige der drei Hütten im Gebiet bis weit in den Herbst hinein bewartet ist. Anderntags führt die Wanderung über die Alptäler Altenoren und Fiseten zum Fisetenpass und von da, zum Teil im Schatten der grossen Glarner Berge, dann wieder über sonnige Alpweiden, zum Klauenpass. Während der Wanderung beschäftigt die Frage: Was genau ist denn der Fridolin den Glarnern? Ist der Landespatron ein Logo, das Wiedererkennbarkeit stiftet, oder ist er Kult? Ganz so einig sind sich die Glarner nicht. Im Alltag aber spielt der heilige Fridolin eine wichtige Rolle, nämlich als Überbringer von Nachrichten. Fridolin nämlich heisst die Zeitung, die Amtsblatt und Gratisanzeiger in einem ist.